Verluste

France Télécom bringt 15 Prozent von Orange an die Börse

Deutlicher Wertverlust gegenüber dem Kaufpreis vom Sommer 2000
Von AFP / Ramona Jahn

Der französische Telefonkonzern France Télécom will 15 Prozent seiner Mobilfunk-Tochter Orange an die Börse bringen, obwohl der zu erwartende Börsenwert deutlich unter dem Kaufpreis vom vergangenen Sommer liegt. Der britischen Zeitung "Daily Telegraph" vom heutigen Tag zufolge muss France Télécom beim Orange-Kauf rund 9,5 Milliarden Euro (18,6  Milliarden Mark) Wertverlust hinnehmen. Der französische Konzern hatte den britischen Mobilfunk-Anbieter für fast 100 Milliarden Mark von der Vodafone-Gruppe gekauft. Der Aktienkurs von France Télécom ging am Nachmittag um über zwei Prozent zurück, Anleger zeigten sich durch den Wertverlust von Orange stark verunsichert. France Télécom hatte Orange ursprünglich bereits Ende vergangenen Jahres an die Börse bringen wollen, den Börsengang jedoch wegen der angespannten Kurslage verschoben.

France Télécom plant, künftig alle Mobilfunkaktivitäten unter dem Dach von Orange zusammenzufassen, auch das französische Handynetz Itineris und die Beteiligung an der deutschen MobilCom. Die britische Orange war im Herbst 1999 vom deutschen Unternehmen Mannesmann übernommen worden, das bald darauf vom britischen Vodafone-Konzern geschluckt wurde. Aus Wettbewerbsgründen musste Vodafone jedoch Orange bei der Mannesmann-Übernahme abstoßen. Mit dem Börsengang will France Télécom Vodafone einen Teil der eigenen Aktien abkaufen, die der französische Konzern für den Orange-Erwerb hinterlegt hatte. Die Verträge sehen vor, dass France Télécom bis 31. März sieben Milliarden Euro (13,7 Milliarden Mark) an Vodafone zahlt.

Der halbstaatliche französische Telekomkonzern kündigte an, dass die Orange-Aktien an den Handelsplätzen in Paris und London gehandelt werden sollen. France Télécom werde zudem Orange-Anleihen herausgeben, die in Aktien umgewandelt werden könnten. Bei einem vollständigen Umtausch dieser Papiere durch die Investoren werde sich das Volumen der ausgegebenen Aktien um ein Drittel erhöhen. Der Belegschaft sollen beim Aktienkauf Rabatte eingeräumt werden. Weitere Details zum Börsengang von Orange sollten Ende Januar veröffentlicht werden.