Merry X-mas

Himmlische Massenabfertigung: E-Mail-Test beim Weihnachtsmann

Persönliche Antworten auf Wunschzettel per E-Mail sind rar
Von Frank Rebenstock

Die meisten Weihnachtsmänner und Christkinder geben sich keine große Mühe, wenn sie E-Mail-Wunschzettel beantworten. Stattdessen verschicken sie Standardbriefe, bei denen nichts weiter als der Empfängername verändert wird. Das ermittelte die Hamburger Unternehmensberatung Mummert & Partner im Rahmen einer nicht ganz ernst gemeinten E-Mail-Response-Analyse. Über das Internet wurden 20 Weihnachtsmänner, Nikoläuse und Christkinder angeschrieben. Das traurige Ergebnis: Zwei von drei Weihnachtsvertretern aus Deutschland, Österreich und den USA gingen nicht auf gestellte Fragen ein.

Einen Vorteil haben Serienbriefe vom Weihnachtsmann: Sie gehen meist wundersam schnell ein - oft binnen weniger Sekunden. Noch am Absendetag kamen sechs Antworten zurück, davon waren fünf unpersönlich - und die stammten allesamt von Weißbärten aus den USA. Ihre deutschen Berufsgenossen benutzen nicht so oft Weihnachtsfloskeln. Von vieren, die zurückschrieben, schickten immerhin zwei E-Mails mit individueller Note. Am unverfrorensten war einer der amerikanischen Weihnachtsmänner: Er ließ sich mit der Antwort vier Tage Zeit und übermittelte dann einen Werbebrief für ein Spielzeuggeschäft im Internet.

Bei jedem zweiten Weihnachtsmann gehen Schreiberlinge ganz leer aus: Lediglich 53 Prozent schickten überhaupt etwas zurück. Und drei der 20 Weihnachtsmänner waren erst gar nicht zu erreichen - offenbar unbekannt verzogen. Im Web gibt es inzwischen zwar Dutzende bunte Weihnachtsseiten, die meisten bieten allerdings keinen E-Mail-Service an.

Doch es geht auch anders: Ein Weihnachtsmann und ein Nikolaus aus Deutschland tippten ihre E-Mail-Antworten eigenhändig und verrieten dabei sogar Betriebsgeheimnisse. Etwa, wo sie die Geschenke herbekommen - nämlich aus dem Kaufhaus. Der Weihnachtsmann reagierte noch am selben Tag und führt daher die Top 5 der Web-Weihnachtsmänner an. Der Nikolaus antwortete nach einem Tag - Platz zwei. Auf den Bronze-Rang schaffte es ein amerikanischer Santa Claus. Nach wenigen Stunden schickte er eine zwar verwirrende, aber dennoch persönliche Mail: Er lobte das Mädchen, das ihm geschrieben hatte, mit "nice boy". Und gleich im nächsten Satz versprach er, den Wunsch nach einem Fahrrad zu erfüllen. Die Begründung: Santa Claus tritt selbst regelmäßig in die Pedale, damit er auch im kommenden Jahr wieder in seinen roten Weihnachtsmantel passt.

Die besten Weihnachts-Internetadressen mit E-Mail-Service:

  • www.weihnachten1999.here.de (Deutschland)
  • www.northpole.net (USA)
  • www.santas.net (USA)
  • www.north-pole.net (USA, antwortet auch auf Deutsch)