Sprache schnell

Neue Möglichkeiten: Voice-over-DSL von Siemens

Marktreife Lösung für die Sprachübertragung per Digital-Subscriber-Line
Von Marie-Anne Winter

Ab sofort bietet der Siemens [Link entfernt] -Bereich Information and Communication Networks (ICN) die Möglichkeit der Sprachübertragung via Digital-Subscriber-Line (DSL)-Technologie an. Damit können über klassische Zwei-Draht-Telefonleitungen gleichzeitig Sprache und Daten mit Hochgeschwindigkeit übertragen werden. Mit dieser neuen Lösung ist es den Netzbetreibern möglich, die zur Verfügung stehenden Ressourcen viel effizienter auszuschöpfen und sowohl die Kapazität, als auch die Flexibilität ihrer Netze deutlich zu steigern. Mit der Voice-over-DSL-Lösung will das erst am 1. Oktober dieses Jahres gegründete Geschäftsgebiet ICN seine Weltmarkt-Position im Bereich DSL-Breitband-Zugangsnetze weiter ausbauen.

Voice-over-DSL ist eine neue Technologie, bei der Sprach- und Datendienste gemeinsam über eine einzige Kupferleitung übertragen werden. Die Bereitstellung von mehreren Sprachverbindungen über eine Telefonleitung ist an sich nichts Neues. Das so genannte Multiplexing, das Aufsplitten der Telefonleitung in mehrere Kanäle, funktioniert bereits seit längerer Zeit - ein bekanntes Beispiel ist der ISDN-Multiplex-Anschluss. Mit der neuen Technologie können gleichzeitig bis zu 30 Sprachverbindungen aufgebaut werden. Das reduziert die Kosten für Bereitstellung oder Nutzung von Kupferkabeln erheblich.

Ist der neue DSL-Anschluss einmal installiert, lassen sich zusätzliche Dienste, je nach Kundenwunsch, schnell und ohne zusätzliche Infrastruktur einrichten. Damit verkürzen sich die Reaktionszeiten der Netzbetreiber, die dadurch ihre Betriebskosten senken können. Aus Gründen der Effizienz wird auch die Sprache in Form von Datenpaketen (ATM-Zellen) verschickt. Somit kann die Übertragungskapazität der Leitungen dynamisch zwischen Sprach- und Datenpaketen aufgeteilt werden. Der Sprache wird dabei eine höhere Prioriät zugeordnet, damit die Qualität der Telefongespräche gleichbleibend gewährleistet ist. Denn was nützen einem noch so viele Leitungen, wenn man den Gesprächspartner am anderen Ende nicht mehr versteht, nur weil jemand anders gerade jetzt über dieselbe Leitung beispielsweise einen Download startet.

Beim Endkunden wird nur ein einziges Gerät benötigt, das Integrated Access Device (IAD). Es dient zum Anschluss sämtlicher Endgeräte wie Telefone, Faxgeräte oder Nebenstellenanlagen sowie PCs, LANs oder Router. Das IAD fasst den gesamten Daten- und Sprachverkehr zusammen und schickt diesen über die herkömmlichen Kupferleitungen zum nächsten DSL Access Multiplexer (DSLAM). Voice-over-DSL ist in erster Linie für kleinere und mittlere Unternehmen interessant, die nicht viel in Infrastruktur investieren können, aber einen breitbandigen Internetzugang und gleichzeitig mehrere Sprachleitungen benötigen.