Verdacht

EU-Wettbewerbshüter: Preisabsprachen bei europäischen Mobilfunkkonzernen?

Angeblich hohe Roaming-Gebühren auch in Deutschland im Visier
Von AFP / Frank Rebenstock

Die Wettbewerbshüter der Europäischen Kommission hegen nach einem Bericht der "Financial Times Deutschland [Link entfernt] " einen Kartellverdacht gegen verschiedene europäische Mobilfunkgesellschaften. Die Kommission vermute, dass die Firmen ihre so genannten Roaming-Gebühren wettbewerbswidrig abgestimmt haben und damit künstlich hoch halten, berichtete das in Hamburg erscheinende Blatt in seiner heutigen Ausgabe. Roaming-Gebühren fallen an, wenn ein Mobilfunkkunde beispielsweise im Ausland das Netz eines anderen Mobilfunkbetreibers benutzt. Dieser Vertragspartner kann dann einen Roaming-Aufschlag verlangen, der das Telefonat in der Regel zwei- bis dreimal teurer macht als im heimischen Netz.

Noch in diesem Monat wolle EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti Vertreter der nationalen Wettbewerbsbehörden treffen, um mögliche Schritte gegen die betroffenen Firmen auszuloten, schrieb das Blatt. Der Verdacht richte sich vor allem gegen die Marktführer in Deutschland und Großbritannien, wo die Roaming-Preise deutlich über dem Niveau anderer europäischer Länder lägen. Noch im Dezember solle die Entscheidung fallen, ob die Kommission oder die nationalen Wettbewerbsbehörden Verfahren einleiten.