Systemfehler

VIAG Interkom berechnet Dienste, die als kostenlos beworben wurden

Olympia-News wurden zahlreichen Kunden in Rechnung gestellt
Von Volker Schäfer

Die Pannenserie im Abrechnungssystem von VIAG Interkom geht weiter. Nachdem in der Vergangenheit unter anderem die Anwahl gebührenfreier Rufnummern mit der Vorwahl 0800 bzw. 0130 tarifiert wurde, hat der Betreiber des E2-Mobilfunknetzes nun zahlreichen Sportfans die als kostenlos beworbenen SMS-Olympia-News in Rechnung gestellt.

Andere Kunden beklagen Rechnungsposten, die sie überhaupt nicht nachvollziehen können. Roaminggebühren werden derzeit noch aus dem vergangenen Jahr nachberechnet. Das ist zwar theoretisch legitim, aber sicher nicht sehr kundenfreundlich. Es kommt vor, dass ausländische Netzbetreiber Rechnungsdaten mit ihren Roamingpartnern mit einer zeitlichen Verzögerung austauschen - allerdings kann es dadurch normalerweise maximal zu einer Tarifierung auf der nächsten oder übernächsten Rechnung kommen, nicht aber im nächsten Jahr.

In seltenen Fällen sind E2-Teilnehmer sogar bislang ganz durch das Abrechnungsraster gefallen. Sie erhalten bis heute keine Rechnungen, obwohl sie zum Teil schon seit mehr als einem Jahr Kunde sind. Zu früh freuen sollte man sich als Betroffener aber nicht. VIAG Interkom arbeitet diese Altlasten - wenn auch langsam - auf und hat in einigen Fällen auch schon Rechnungen für den gesamten noch ausstehenden Zeitraum verschickt.

Dagegen ist es geradezu harmlos, dass sich bei einigen VIAG-Nutzern wie von "Geisterhand" die Anschriften im Interkom-Computersystem ändern. Aus einer Postleitzahl im Raum Frankfurt wurde so - ohne fremde Einwirkung - plötzlich eine Postleitzahl in Südbayern. Einen Monat später war der Kunde - laut von VIAG Interkom gelisteter Postleitzahl - in Mecklenburg-Vorpommern zu Hause.

Trost: Wer solche oder ähnliche Probleme hat, findet heute bei der Kundenbetreuung von VIAG Interkom offene Ohren. In der Regel wird den Kunden schnell und unbürokratisch geholfen, was noch vor wenigen Monaten nicht immer der Fall war. Man sollte also seine Rechnungen nach wie vor genau studieren und gegebenenfalls Fehler umgehend reklamieren.