Escherichia Telekom

MCI-Worldcom: Teilung verspricht Wachstum

Der US-Telekommunikationsriese besteht künftig aus zwei Gesellschaften
Von Marie-Anne Winter

Das Bakterienprinzip verspricht auch in der Wirtschaft Erfolg: Teilen und weiterwachsen. Nachdem sich AT&T letzte Woche in vier Tochterfirmen gesplittet hat, verteilt sich MCI-Worldcom künftig auf zwei Tochterfirmen, die jeweils mit eigenen Aktien an der Börse notiert werden sollen. Diese werden naheliegenderweise "MCI" und "Worldcom" heißen.

Die Wachstumsbereiche Datenübertragung, Internet, Web-Dienstleistungen für Unternehmen, Mobilfunk und das internationale Geschäft werden künftig unter "Worldcom" zusammengefaßt. Das klassische Telefongeschäft mit Endkunden und kleinen Firmen, Dial-Up-Internetzugängen und der Telefon-Großhandelsbereich bleiben bei MCI. Für beide Unternehmen werden sogenannte "Tracking-Aktien" ausgegeben. Diese Aktien spiegeln die Entwicklung verschiedener Geschäftsbereiche wieder. Rechtlicher Eigentümer bleibt allerdings das Mutterunternehmen. Käufer von Tracking-Aktien erhalten keine Stimme für die Hauptversammlung, aber Dividende. Tracking-Aktionäre wetten auf die positive Entwicklung des bestimmten Geschäftsbereichs, für den sie Aktien erworben haben.

Mit der Konzentration des Anlegerinteresses auf Worldcom sollen weitere Mittel zum Ausbau dieser Geschäftsbereiche eingesammelt werden. Der Tracking Stock von MCI wächst weniger dynamisch, dafür können die MCI-Aktionäre in nächster Zeit mit Dividendenausschüttungen rechnen. Nach den Worten des Unternehmenschefs Bernard Ebbers ist die Spaltung des Unternehmens eine Reaktion auf die verschärften Wettbewerbsbedingungen und die zu starke Diversifizierung unterschiedlicher Unternehmensfelder innerhalb des Mutterkonzerns.