Zombie-Domains

Über die Hälfte der registrierten de-Domains werden nicht genutzt

Eine Studie der Domain-Handelsplattform sedo.de kommt zu dem Schluss, dass viele Domainbesitzer handeln könnten
Von Marie-Anne Winter

Der Domainnamen-Boom treibt kuriose Blüten: Nach dem Registrierungs-Fieber kommt erstmal eine Weile nichts. Denn 55 Prozent der registrierten .de-Domains werden nicht genutzt. Sie sind entweder gar nicht zu erreichen, zeigen Standardseiten der Provider oder monatelang den Hinweis "under construction". Das fand einer der Gründer der Domainnamen-Handelsplattform sedo.de im Rahmen einer Diplomarbeit heraus. Weitere 20 Prozent der .de-Domains werden von Firmen oder Selbständigen genutzt, private Homepages sind unter 13 Prozent der .de-Domains zu finden und immerhin 11  sind reine Co-Domains.

Der Hinweis "zu verkaufen" oder zu "vermieten" befindet sich allerdings nur auf einem Hundertstel aller Domainnamen. Trotzdem schätzt Tim Schumacher, Autor der Diplomarbeit mit dem Titel "Preisbildung im Handel mit Internet-Domainnamen", dass von den bisher 30 Millionen registrierten Domainnamen etwa 2 Millionen zum Verkauf stehen. Besonders ausgeprägt ist der Handel von Domainnamen im Bereich der .com-Domains. Hier tummeln sich zahlreiche Domain-Grabber, die markante Namen registrieren, um sie für viel Geld weiterzuverkaufen. Dieses Domain-Grabbing ist zwar illegal, aber durchaus üblich. Zur Zeit gibt es noch keine rechtverbindlichen Regelungen für den Weiterverkauf von Domainnamen. Schumacher geht davon aus, dass bis zu einem Drittel der Domainbesitzer weltweit dazu bewegt werden könnten, ihre Domains gegen ein relativ geringes Gebot zu verkaufen. Hinweise zur rechtlichen Situation rund um die Domainregistrierung gibt es beispielweise unter online-recht.de [Link entfernt] .