M-Commerce

D2 startet standortbezogene WAP-Dienste

Erste lokale Angebote von Passo, Kompazz und Der Hotelkatalog
Von Christopher Paun

Ist die Markenjeans im Kaufhaus um die Ecke zum Schnäppchenpreis zu haben? Lauert hinter der nächsten Autobahnabfahrt ein Mega-Stau? Wo gibt es ein günstiges Hotelzimmer mit Frühstücksbufett und Whirlpool ganz in der Nähe? Per Tastenklick sollen Handy-Nutzer schon bald auf solche Fragen Antworten finden. Als erster deutscher Mobilfunk-Netzbetreiber bietet D2 privat in seinem WAP-Portal jetzt so genannte Location Based Services, also standortbezogene Dienste, im Pilotbetrieb an. Das sind Angebote, die neben den persönlichen Vorlieben des D2-Kunden auch seinen augenblicklichen Aufenthaltsort berücksichtigen.

Mit den Location Based Services werden WAP-Dienste intelligenter und deutlich komfortabler. Ein Beispiel: Ein WAP-Kunde, der in München ein günstiges Hotel sucht, musste bislang über die Handy-Tastatur erst einmal den Städtenamen eintippen, um an die gewünschte Information zu kommen - eine reichlich mühsame und zeitaufwendige Prozedur. Mit der neuen Technik ist das Schnee von gestern. Das WAP-Handy kennt den momentanen Aufenthaltsort des Kunden und liefert deshalb die standortbezogen Informationen auf Wunsch bequem per Tastendruck.

D2-Kunden können ihre WAP-fähigen Mobiltelefone in der Pilotphase bereits als mobile Verkehrslotsen, lokale Einkaufsführer oder Hotelführer nutzen. Zu finden sind die standortbezogenen Dienste in der Rubrik "Unterwegs" des D2-WAP-Portals: Der PASSO-Verkehrsinformationsdienst liefert Staumeldungen aus der Umgebung aufs Display, der Hotelkatalog sucht auf Wunsch nach günstigen Übernachtungs-Angeboten in der Nähe und der mobile Shopping-Führer Kompazz fahndet nach Sonderangeboten vor Ort. Das Kompazz-Angebot funktioniert bereits heute in Berlin und München. Es soll im November auf Köln, Hamburg und Frankfurt/Main ausgeweitet werden.

Bei allen drei Angeboten muss der Nutzer die Positionsbestimmung selbst aktiv auslösen. Der Aufenthaltsort wird dann ohne Angabe der Rufnummer des Teilnehmers mit dem gewünschten Inhalt verknüpft. So soll die Anonymität des Kunden gewährleistet bleiben.

Und so funktioniert die Standortbestimmung: Weil jedes Handy nicht nur Funksignale empfängt, sondern auch sendet, ist es prinzipiell möglich, den Standort eines eingeschalteten Mobiltelefons zu ermitteln. Die Lokalisierung erfolgt über die so genannte gesprächsführende Mobilfunkzelle, eine Technik, die bereits bei den Tarifoptionen D2-BestServices genutzt wird. Damit kann in Citylagen die Position eines Nutzers bis auf wenige Hundert Meter bestimmt werden. Da Funkzellen in ländlichen Gebieten größer sind, ist das Verfahren dort weniger genau. Über verbesserte Lokalisierungstechniken, bei der Laufzeitunterschiede der Signale zwischen Handy und unterschiedlichen Basisstationen berücksichtigt werden, lässt sich die Positionsbestimmung künftig noch verbessern. Auch an eine Kombination mit Empfängern für das globale Satelliten-Ortungssystem GPS (Global Positioning System) ist möglich.