Festnetz per Funk

Tele2 will eigene Ortsnetze aufbauen

Das Unternehmen setzt dabei auf WLL-Technologien
Von Marie-Anne Winter

Damit die Tele2-Kunden bald auch im Ortsbereich von den günstigen Preisen profitieren können, will sich der Düsseldorfer Telekommunikationsanbieter WLL-Lizenzen sichern. Ende September vergibt die [Link auf http://www.regtp.de/reg_tele/start/in_05-05-00-00-00_m/fs.html" entfernt, da nicht mehr erreichbar] Regulierungsbehörde zum zweiten Mal seit 1998 Lizenzen für die drahtlose Übertragung von Telefon- und Internetdiensten im Ortbereich. Diese "Wireless Local Loop", kurz WLL, genannte Technologie ermöglicht die Überbrückung der sogenannten "letzten Meile" per Funk. Das bedeutet, dass für den Telefonanschluss beim Kunden keine Kabel mehr bis ins Haus gelegt werden müssen. Damit können auch weitere Anbieter, die die erheblichen Investition in ein eigenes Orstnetz bisher gescheut haben, den Wettbewerb im Ortsbereich aufnehmen.

Tele2 hat sich für 25 Gebiete beworben, darunter die Ballungsräume Berlin, Hamburg, Düsseldorf und Stuttgart. Der Geschäftsführer von Tele2 Deutschland und Schweiz, Roman Schwarz, nennt als Ziel seines Unternehmens, die WLL-Netze binnen 10 Monaten nach der Lizenzvergabe in Betrieb zu nehmen. Dabei verweist er auf das technische Know-how, über das Tele2 Europe bereits verfügt. Tele2 Europe ist in 16 europäischen Ländern aktiv und betreibt bereits WLL-Netze in Großbritannien, Schweden, Norwegen und Polen. Bleibt zu hoffen, dass dieses Vorhaben nicht im staubigen Sumpf der Bürokratie stecken bleibt - WLL-Lizenzen sind zwar nicht so teuer wie die UMTS-Lizenzen, aber der Verwaltungsaufwand, um sie zu bekommen, ist ebenfalls erheblich, wie Mitbewerber Callino bereits berichtete.