Verkauf

Mannesmann Arcor soll im Dezember an die Börse gehen

Telekom plant Einstieg in italienisches UMTS-Konsortium
Von AFP / Steffen Pospischil

Der Festnetzanbieter Mannesmann-Arcor soll nach Informationen der "Financial Times Deutschland" voraussichtlich im Dezember an die Börse gebracht werden. Wie die Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf interne Arcor-Planungen berichtete, soll dabei aber nur ein Minderheitsanteil platziert werden; wahrscheinlich seien 20 bis 25 Prozent. Analysten von Goldman Sachs setzten den Wert der Festnetzgesellschaft mit rund 15 Milliarden Pfund (47,8 Milliarden Mark) an. Offiziell sei noch nichts entschieden; der Börsengang stehe auf der Tagesordnung der nächsten Aufsichtsratssitzung im September. Arcor-Sprecherin Barbara Kögler sagte in Frankfurt am Main, ein Börsengang ihres Unternehmens werde weiter geprüft. Über einen Zeitrahmen könne noch nichts gesagt werden; die Entscheidung liege bei den Gesellschaftern.

Mannesmann Arcor gehört zum britischen Vodafone-Konzern, der Mannesmann Anfang des Jahres übernommen hatte. Vodafone-Chef Chris Gent setzt erklärtermaßen ganz auf die wachstumstarke Mobilfunkgeschäft und will auch den italienischen Festnetzanbieter Infostrada an die Börse bringen. Presseberichten zufolge soll Telekom-Chef Ron Sommer aber mittlerweile über einen Kauf von Infostrada verhandeln, um nach dem Ausstieg seines Unternehmens aus der italienischen Telefongesellschaft Wind wieder ein Standbein in dem südeuropäischen Land zu bekommen.

Wie die "Financial Times Deutschland" weiter berichtete, ist die Telekom auch an einer Beteiligung am italienischen Andala-Konsortium interessiert, das sich für die dortigen UMTS-Mobilfunklizenzen bewerben wird. Schon in den nächsten Tagen werde Andala, dessen Hauptgesellschafter der italienische Internet-Anbieter Tiscali ist, eine Einigung mit der Telekom oder dem Hongkonger Hutchison Whampoa erzielen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf "den Verhandlungen nahe stehende Quellen". Zur Andala-Hauptversammlung in der kommenden Woche, bei der eine Kapitalerhöhung verabschiedet werden solle, könne ein neuer Partner aufgenommen werden.