Pleite

Alpha Telecom geht in Konkurs

Frankfurter Niederlassung angeblich nicht betroffen
Von Frank Rebenstock

Die Financial Times berichtete in ihrer gestrigen Ausgabe vom Konkurs des britischen Telefondiensteanbieters Alpha Telecom. Es war von Verbindlichkeiten in Höhe von über 20 Millionen Pfund die Rede, die Alpha Telecom der Royal Bank of Scotland und diversen Telefonnetzbetreibern schulden solle. Allerdings scheinen zwischenzeitlich die von der Unternehmensberatung Deloitte, Touche & Tohmatsu durchgeführten Verkaufsverhandlungen Erfolg gehabt zu haben: Auf Nachfrage bestätigte die deutsche Niederlassung, dass es heute hierzu eine Pressemitteilung geben solle.

Als Grund für die Schwierigkeiten des erst 1996 gegründeten Unternehmens wurden Veränderungen in der Geschäftsstrategie genannt. So wurde in letzter Zeit verstärkt in Telekommunikations-Verbindungsstellen (sogenannte "Switches") in den USA und Europa investiert. Diese Verbindungsstellen sollten es Alpha Telecom zukünftig ermöglichen, von vielen Ländern aus die lokalen Verbindungsstellen anzuwählen und somit keine teuren internationalen Verbindungsgebühren zahlen zu müssen. Als weiterer Investitionsschwerpunkt des Unternehmens galten die internationale Kabel-und Satelliteninfrastruktur und neue Technologien, wie z.B. Sprachverkehr über das Internet. Neben den Dienstleistungen im nationalen und internationalen Sprachverkehr wollte Alpha sein Produktangebot zunehmend um Serviceleistungen für den Datenverkehr, insbesondere einem Internetzugang und E-commerce-Lösungen, erweitern. Alpha Telecom hat in Großbritannien rund 240 Angestellte sowie, nach eigenen Angaben, rund 45000 Kunden.

Alpha Telecom unterhält zur Zeit mehrere voll operationsfähige Gesellschaften in Großbritannien, Deutschland und der Schweiz. Desweiteren wird Sprachverkehr aus Irland, Frankreich und den Niederlanden über Großbritannien abgewickelt. Von Deutschland aus kann man über Alpha Telecom bis zu 240 Länder telefonisch erreichen. Angeboten werden Telefondienste wie Preselection, Call-by-Call, CallingCards und 0800er Servicenummern sowie ein bundesweiter Internetzugang.

Laut Auskunft der deutschen Pressestelle ist die Frankfurter Niederlassung vom Konkurs nicht betroffen. Die Dienstleistungen würden weitergeführt; kein Kunde muss nach dem derzeitigen Stand um seine eingezahlten Guthaben bangen.