PLC

Telefonieren über die Stromleitung

Betriebsversuch von NetCologne
Von Volker Schäfer

Ab Mitte 2001 sollen Kölner Bürger erstmals über die Stromsteckdose ins Internet gelangen und auch telefonieren können. Überall im Haus stehe damit ein Internetanschluss zur Verfügung, über den Daten in mehrfacher ISDN- Geschwindigkeit übertragen werden können, berichtete der Vorstandssprecher der Gas-, Elektrizitäts- und Wasserwerke Köln AG (GEW), Helmut Haumann, am Mittwoch in der Domstadt. "Powerline communications" (PLC) ist die Bezeichnung für eine Technologie, bei der herkömmliche Stromkabel dazu genutzt werden, neben Strom auch digitale Daten und Sprache zu transportieren.

Die drei Partner GEW, Siemens und NetCologne haben laut Haumann Ende April einen ersten Betriebsversuch gestartet. Nahezu jeder Haushalt sei ans Stromnetz angeschlossen und damit für PLC erreichbar. Telekommunikations-Anbieter müssten damit nicht länger die so genannte "letzte Meile" eines Telefonnetzes von der Telekom anmieten.

Auf der Computermesse CeBIT im März 2001 werde ein seriennaher Prototyp der neuen Anlage vorgestellt, hieß es. NetCologne-Geschäftsführer Werner Hanf kündigte an, mit der neuen Technologie seien "ganz neue, günstigere Gebührenmodelle möglich".

Für Verärgerung sorgt die PLC-Technologie unterdessen bei Rundfunkanstalten, Radiofans und Amateurfunkern. Die Technik verursachte nämlich bei ersten Betriebsversuchen, die im vergangenen Jahr unter anderem im süddeutschen Herrenburg durchgeführt wurden, nicht unerhebliche Störungen vor allem beim Lang-, Mittel- und Kurzwellenempfang.