Alles einfacher?

Direkte Leitung für Service-Rufnummern

Ab dem 4. Juli gelten für Service-Rufnummern die Tarife der Telefongesellschaft, bei der man seinen Telefonanschluss hat
Von Marie-Anne Winter

Einmal waren sich alle einig: eine effektive Lösung für die technischen Probleme beim Hin-und-Herleiten der Anrufe von Service-Nummern zwischen den verschiedenen Betreibern und Anbietern musste her. Also beschlossen die in Deutschland tätigen Netzbetreiber im Arbeitskreis für technische und betriebliche Fragen der Nummerierung und Netzzusammenschaltung (AKNN), dass ab dem 4. Juli 2000 alle Verbindungen zu Service-Rufnummern direkt zu der Telefongesellschaft geleitet werden sollen, die diese Rufnummern betreibt. Damit werden gleichzeitig die Tarife für Service-Rufnummern einfacher und transparenter.

Umgekehrt heißt das allerdings auch, dass die Tarifierung und Abrechnung dieser Verbindungen ausschließlich bei der Telefongesellschaft liegt, bei der man seinen Telefonanschluss hat. Pre-Selection oder Call-by-call-Angebote können für den Anruf von Service-Nummern nicht mehr genutzt werden. Vorteil: man weiß endlich genau, was auf einen zukommt, weil man die Tarife seiner Telefongesellschaft ja schwarz auf weiß hat. Insofern besteht wirklich Tarifsicherheit - damit liegt der Nachteil auch schon auf der Hand: man kann diesen Tarif nicht beeinflussen. Es sei denn, man wechselt mit dem Anschluss komplett zu einem anderen Anbieter. Was in vielen Regionen immer noch nicht möglich ist. Und damit hat die Telekom wieder einmal ein Heimspiel.

Betroffen sind folgende Service-Nummern: 0130, 0137, 0138, 0180, 01888, 01901 bis 01909, 02000, 0700, 0800. 00800. Für diejenigen, die aufmerksam ihre letzte Telefonrechnung studiert haben, ist das alles natürlich nichts Neues.