Geld

Telekom vervierfacht Quartalsgewinn durch Beteiligungsverkauf

Preisschlacht um schnelles Internet angekündigt
Von AFP / Steffen Pospischil

Die Deutsche Telekom hat ihren Gewinn in den ersten drei Monaten des Jahres mit Hilfe eines milliardenschweren Beteiligungsverkaufs nahezu vervierfacht. Wie der Bonner Konzern am Mittwoch mitteilte, kletterte der Überschuss von 535 Millionen Euro (1,05 Milliarden Mark) im ersten Quartal 1999 auf nunmehr 1,96 Milliarden Euro (3,83 Milliarden Mark). Dabei schlugen vor allem die Sondereinnahmen aus dem Verkauf des Telekom-Anteils an der internationalen Telefonallianz Global One positiv zu Buche. Die Telekom hatte ihre Anteile für 2,86 Milliarden Euro (5,6 Milliarden Mark) an France Telecom abgegeben. Ohne den Sonderfaktor wäre der Gewinn leicht zurückgegangen. Die Telekom-Aktie verlor bis zum Mittag rund fünf Prozent und sank unter 63 Euro.

Der Umsatz der Telekom stieg im ersten Quartal durch die hinzugewonnenen Unternehmen One2One aus Großbritannien, max.mobil aus Österreich und SIRIS aus Frankreich um 15,4 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro (18,5 Milliarden Mark); ohne die neuen Töchter hätte das Plus 4,3 Prozent betragen. Das Geschäft seit Jahresbeginn war laut Telekom geprägt vom Boom bei Mobilfunk, ISDN und Online. Die Zahl der Mobilfunkkunden stieg bis Ende März auf 18,6 Millionen europaweit, bei T-Online auf 5,3 Millionen.

Im Wirtschaftsmagazin "Capital" kündigte Telekom-Chef Ron Sommer einen Preiskampf um schnelles Internet an. Dabei sollten die angekündigte Internet-Flatrate von "deutlich unter 100 Mark" ab Sommer und der geplante T-Online-Sondertarif für Schulkinder helfen. T-Online werde zusätzlich zu den bestehenden E-Commerce-Partnerschaften schon bald weitere Partner in den Bereichen Tourismus und Bildung vorstellen. Der Dienst habe damit "gute Chancen, in einigen Jahren AOL weltweit zu überholen".