Gesundheit

Diskussion um Gefahren durch Handy-Strahlung geht weiter

Britische Studie weist auf Gesundheitsrisiken für Kinder hin
Von Steffen Pospischil / AFP

Nachden eine schwedische Studie erst vorgestern die Diskussion um die Gefahren durch die Strahlung von Mobiltelefonen angeheizt hat, folgt nun eine neue britische Studie zu möglichen Gesundheitsgefahren für Kinder durch Handys. Sie hat am Donnerstag bei den Telefonfirmen für Verärgerung gesorgt. In der von der Regierung in London in Auftrag gegebenen Langzeitstudie empfehlen Wissenschaftler Kindern und Jugendlichen, die Nutzung von Mobiltelefonen zum Schutz ihrer Gesundheit in Maßen zu halten. Die Autoren der am Donnerstag veröffentlichten Untersuchung betonen allerdings, noch seien mögliche Gesundheitsgefahren durch Funkwellen nicht abschließend belegt. Britische Zeitungen berichteten, in den Mobilfunkkonzernen herrsche großer Unmut: Die "Financial Times" zitierte Firmenvertreter mit dem Vorwurf, die Studienergebnisse hätten vor der UMTS-Auktion zugänglich gemacht werden sollen, bei der 75 Milliarden für den Mobilfunkstandard der Zukunft bezahlt wurden.

Die Forscher kamen zu dem Schluss, dass Minderjährige nicht regelmäßig mobil telefonieren sollten. Auch sollten Funkmasten für Mobilnetze nicht in der Nähe von Schulen oder Wohnsiedlungen angebracht werden. Konkret geht es um Funkwellen, die Einfluss auf das Gehirn haben könnten. Eine generelle Gesundheitsgefährung bestehe nach derzeitigem Kenntnisstand nicht, Schädigungen könnten aber auch nicht ausgeschlossen werden, betonten die Autoren der Studie. Bei einer "vernünftigen Nutzung" von Mobiltelefonen gebe es keine Bedenken. Geleitet wurde die Forschungsarbeit von William Stewart vom Tayside University Hospitals NHS Trust, der zusammen mit namhaften Experten alle bisherigen Forschungsergebnisse über die mobile Telekommunikation überprüft hatte.