Kurioses aus dem E2-Netz
Vor 14 Tagen klingelte mein Handy, und nachdem ich den Anruf angenommen hatte, fragte mich ein verdutzter Festnetzteilnehmer, was ich denn plötzlich in seinem Gespräch machen würde. Wir taten es als Versehen ab und legten auf. Aber ich fange vielleicht besser von vorn an:
Seit gut einem halben Jahr habe ich nun einen citypartner-Vertrag von VIAG Interkom und beobachte seit kurzem ziemlich interessante Vermittlungsprobleme, die mir auch die Spezialisten für Störungen im VIAG-Call-Center nicht erklären konnten (oder wollten?).
Kurz nachdem ich den verdutzten Festnetzteilnehmer in der Leitung hatte, erhielt ich wieder einen Anruf und wurde von einer Bekannten aufgeklärt, dass sie kurz zuvor meine Nummer gewählt hatte, aber plötzlich mit einem anderen Handyteilnehmer sprach. Auch hier hielten wir es noch für ein lustiges Vermittlungsversehen von VIAG. Jedoch häufen sich diese Vorfälle in letzter Zeit, dass Festnetzteilnehmer immer wieder fremde Mailboxen in der Leitung haben, obwohl meine Nummer gewählt wurde. Das erinnert irgendwie an die Viag-Partnervermittlung, wie das Problem von teltarif genannt wurde.
Ausserdem werde ich seit einiger Zeit von Leuten angesprochen, weshalb ich denn nicht auf SMS-Nachrichten anworten würde, die sie mir aus dem D2-Netz gesendet hatten. Leider habe ich die Nachrichten nie erhalten, tat es aber als unbedeutendes Versagen ab.
Heute nun wollte ich den Service von VIAG daraufhin befragen, hatte aber erstmal rund 30 Minuten mit dem Telefoncomputer zu kämpfen, der mir ständig mit freundlicher Stimme klarmachen wollte, dass das Call Center hoffnungslos überlastet sei und ich deshalb nicht auch noch in die Warteschlange aufgenommen werden würde. Endlich am Ziel, konnte sich der Techniker dieses Phänomen nicht erklären, machte aber einen Kontrollanruf zu meiner Handynummer, welcher natürlich glückte, und tat das Ganze als Problem der Billigtelefonanbieter ab. Er selbst hätte gerade über die Telekom (!) angerufen und keine Probleme feststellen können. Weshalb es aber möglich war, ein fremdes Gespräch so zu stören, dass ich plötzlichen einen anderen Festnetzteilnehmer und meine Bekannte einen anderen VIAG-Teilnehmer sprechen konnte, konnte oder wollte er mir dennoch nicht sagen. Dafür gab er aber ein kurzes Statement bezüglich der fehlgeleiteten SMS-Nachrichten ab: "Ja, das kennen wir..." - mehr war aber leider auch hier nicht zu erfahren.
Fazit also nach 45 Minuten am Telefonhörer: VIAG betreibt sein Call Center nicht über das eigene Festnetz, sondern über die Telekom, die Leute sind genervt, die Hotline überfordert und man ist genauso schlau wie vorher.