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Neue Telekom-Preise für communitel-Mitglieder

Ab 1. April tagsüber Ferngespräche für 9,3 und Ortsgespräche für 5,6 Pf./Min.
Von Christopher Paun

Je größer die Gruppe, desto kleiner der Preis. Dies könnte das Motto der Verbraucherschutzorganisation der Telefonnutzer communitel e.V. sein. Ab 1. April zahlen die Mitglieder der Einkaufsgemeinschaft in der Hauptzeit (8-18 Uhr) für Ferngespräche 9,3 Pfennig und für Ortsgespräche 5,6 Pfennig pro Minute - wohlgemerkt, für Verbindungen über die Deutsche Telekom.

Vereinsmitglieder untereinander telefonieren noch günstiger. Abgerechnet wird immer im Sekundentakt, allerdings fällt pro Verbindung ein Mindestumsatz in Höhe von 9,3 Pfennig an. Damit sind Kunden, die vorwiegend zur Geschäftszeit viel telefonieren, bei communitel besser aufgehoben als beim Wunschtarif AktivPlus, der zudem mit monatlich 9,90 Mark teurer ist als eine communitel-Mitgliedschaft, die jährlich 78 Mark, also 6,50 Mark pro Monat kostet.

In der Nebenzeit und am Wochenende hingegen ist der Minutenpreis für communitel-Mitglieder höher als beim Telekom-Original. Dann nämlich sind für Ferngespräche 7,4 Pfennig und für Ortsgespräche 3,7 Pfennig pro Minute zu zahlen.

Auslandsgespräche wiederum sind bei communitel günstiger als bei AktivPlus, aber nur selten so günstig wie bei Telekom-Wettbewerbern. Der Minutenpreis für Anrufe in EU-Länder und in die USA in Höhe von 17,6 Pfennig kann sich zwar sehen lassen, aber z.B. für Anrufe nach Australien zahlt man mit 1,25 Mark mehr als das Fünffache dessen, was auf dem Markt zu haben ist. Überhöhte Preise kann man allerdings umgehen, indem man die billigste Vor-Vorwahl aus der teltarif-Datenbank nutzt.

Auch im Mobilfunkbereich gibt es ein besonderes Angebot. Vereinsmitglieder können den Tarif T-D1 CompanyProfi abschließen, der sonst nur Firmen zur Verfügung steht. Bei einer monatlichen Grundgebühr von 48,60 Mark kostet die Gesprächsminute rund um die Uhr 29 Pfennig. Abgerechnet wird im fairen Sekundentakt. Für Ortsgespräche ins Festnetz liegt der Minutenpreis bei 15 Pfennig. Am Wochenende gilt der 15-Pfennig-Tarif für alle Gespräche ins Festnetz - wie auch in den Privattarifen üblich. Das Beste dabei: Auch bestehende T-D1 Kunden können jederzeit in den CompanyProfi-Tarif wechseln.

Neben den Preisen gäbe es noch weitere Argumente für communitel, erläutert der Vereinspräsident Bernd Stötzel. 67 Prozent der Mitglieder seien vor ihrem Beitritt Kunden anderer Netzanbieter gewesen. Leitungsengpässe und häufige Verbindungsabbrüche hätten sie jedoch bewogen, über die Einkaufsgemeinschaft zur Deutschen Telekom zurückzukehren. Neben Privatpersonen sind auch Großkunden wie Haribo, der Blickpunkt Verlag und das Erzbischöfliche Ordinariat Berlin bereits communitel-Mitglieder.

Die Größe versetzt den Verein in eine bessere Verhandlungsposition gegenüber der Telekom. Während Privatkunden mit Reklamationen, etwa bei fehlerhaften Rechnungen oder verspäteten Anschlussterminen, nur wenig beachtet würden, kann der Verein mit mehreren Millionen Mark Gebührenaufkommen seine Interessen besser durchsetzen, erklärt Stötzel weiter. "Wenn die Telekom eine fehlerhafte Rechnung nicht innerhalb einer gesetzten Frist berichtigen kann, dann hat das Mitglied für den Abrechnungszeitraum kostenlos telefoniert".