Anlauf

01024 mit Startproblemen

Offenes Call by Call teilweise noch zu Telepassport-Konditionen - DRK-Anschlüsse in Bayern versehentlich umgestellt
Von Volker Schäfer/Andreas Schlebach

Am 1. März überraschte der Telepassport-Reseller Super 24 mit der Ankündigung, über die Netzbetreiberkennzahl 01024 von TelePassport ab sofort offenes Call by Call zu neuen Tiefstpreisen (6,6 Pfennig pro Minute in der Hauptzeit, 4,4 Pfennig in der Nebenzeit und 3,3 Pfennig nachts) anzubieten. TelePassport bestätigte am gleichen Tag auf Anfrage, dass man das eigene offene Call-by-Call eingestellt hat und nur noch angemeldete Kunden bedient.

Eine Ungereimtheit bestand aber bei der Netzbetreiber-Ansage unter der Rufnummer 01024-031. Hier war zunächst weiterhin "Herzlich willkommen bei TelePassport" zu hören - auch dann, wenn man zu Super-24-Konditionen telefonierte. Wer noch nie als TelePassport-Kunde registriert war, bekommt aber inzwischen korrekt eine Ansage mit einem Text von Super 24.

teltarif sind allerdings mehrere Fälle bekannt, in denen Kunden, die bei TelePassport für geschlossenes Call by Call angemeldet waren, ihren Vertrag mit TelePassport gekündigt hatten, aber trotz Kündigungsbestätigung von TelePassport weiterhin die Ansage von TelePassport hörten. Eigentlich sollten solche Kunden im offenen Call by Call über Super 24 abgerechnet werden.

TelePassport bestätigte einem betroffenen Kunden nochmals telefonisch, er sei "deaktiviert" worden und würde somit nun von Super 24 abgerechnet. Die falsche Ansage sei lediglich ein technischer Fehler, der nichts zu bedeuten habe. Super 24 schreibt auf seiner Internet-Homepage [Link entfernt] aber, man könne nur dann zu den Konditionen des Telefon-Discounters telefonieren, wenn man unter 01024-031 auch dessen Netzbetreiber-Ansage hört.

Von mehreren hundert Preselection-Anschlüssen, die das Bayerische Rote Kreuz im vergangenen Jahr bei TelePassport angemeldet hatte, sind im Zuge der Netzumstellung allein im Raum Passau rund 40 aus unerklärlichen Umständen ins offene Call by Call von Super 24 gerutscht. Damit waren Notfall-Anrufe zu den Handys von vielen Pflegekräften, Ärzten und Sanitätern nicht mehr möglich, heißt es in einer Mitteilung der Telepartner GmbH, die seinerzeit die Verträge vermittelt hatte.

Super 24 vermittelt nach eigenen Angaben nur innerdeutsche Ferngespräche, Verbindungen in die EU-Länder, nach Norwegen und in die Schweiz. Telefonate in die Mobilfunknetze und in andere Staaten stehen noch nicht auf dem Programm, waren aber heute morgen dennoch möglich, auch dann, wenn man laut Netzbetreiber-Ansage über Super 24 telefonierte.

Das Unternehmen teilte dazu auf Anfrage per E-Mail mit, diese Gespräche würde man zum Call-by-Call-Tarif von TelePassport abrechnen. Eine Sperrung der Gebiete, die Super24 nicht anbiete, werde demnächst erfolgen, wobei eine Zeitspanne von maximal 14 Tagen angegeben wurde. Die Umstellung ging aber anscheinend deutlich schneller, als versprochen: Seit heute nachmittag sind Verbindungen in die USA im offenen Call by Call zumindest aus Berlin nicht mehr möglich. Auch Anrufe auf ein Schweizer Handy wurden mit der Ansage "Dienst oder Dienstmerkmal nicht möglich" quittiert, während das Schweizer Festnetz erreichbar war.

Fazit: Es handelt sich hier um die bei der Einführung eines neuen Produktes immer wieder auftretenden Reibereien. Es ist zu hoffen, dass eventuell noch offene Probleme in den nächsten Tagen gelöst werden.