Entscheidungsschlacht

Vodafone und Vivendi planen TK-Allianz

Wird AOL Europe zum letzten Rettungsanker für Mannesmann? / Angeblich auch Gespräche zwischen Vodafone und Bertelsmann
Von Axel Schmidt

Auf einer gemeinsamen Pressekonferenz in Paris teilten Vodafone und der französische Mischkonzern Vivendi heute nachmittag überraschend mit, ein gemeinsames Internet-Unternehmen gründen zu wollen. Die Absichtserklärung steht allerdings unter dem Vorbehalt, dass es Vodafone gelingt, die Mehrheit an Mannesmann zu übernehmen.

Das Gemeinschaftsunternehmen soll das globale Internet-Angebot erweitern und den Kunden durch ein "Multi-Access-Portal" Zugang zu den verschiedensten Kommunikations- und E-Commerce-Diensten bieten. Weiterhin soll im Falle einer erfolgreichen Übernahme von Mannesmann geprüft werden, wie die bestehenden Festnetzaktivitäten von Mannesmann und Vivendi zusammengelegt werden können.

Vor der heutigen Pressekonferenz hatte es auch Gespräche zwischen Mannesmann und Vivendi gegeben, die aber offenbar erfolglos verlaufen sind. Für Mannesmann könnte es daher wichtig werden, sich ebenfalls nach einem starken Internet-Partner umzusehen - zum Beispiel AOL Europe. Wie das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" allerdings zu wissen glaubt, hat Vodafone-Vorstand Gent ebenfalls schon in diese Richtung Kontakte geknüpft und führt mit Bertelsmann-Chef Middelhoff Gespräche, um als zusätzlicher Partner in das Joint-Venture AOL Europe aufgenommen zu werden. Falls Gent dieses Vorhaben gelingt, dürfte Vodafone so interessant werden, dass die Aktionäre auf das Umtauschangebot eingehen.

Es stellt sich aber die Frage, wie die Kartellbehörden auf das sich abzeichnende europaweite Medien-, Telekommunikations- und Internetkonglomerat Vodafone-Airtouch-Mannesmann-Vivendi-AOL-Bertelsmann reagieren werden.