Zweischneidig

Deutsche Telekom: Irreführende Werbung?

Verbraucherzentrale Niedersachsen erhebt Vorwürfe - Anrufe zu T-D1-Handys ab 1. Februar meist teurer, nicht billiger!
Von Christopher Paun

"Zum 1. Februar sinkt der Verbindungspreis vom Telekomfestnetz zum T-D1-Mobilfunknetz um bis zu 50 Prozent", frohlockt die Deutsche Telekom in ganzseitigen Zeitungsanzeigen. Aber nur tagsüber sinkt der Minutenpreis von 96 auf 48 Pfennig. Doch die Telekom verschweigt in der Werbung die Umstellung auf den Minutentakt. Dadurch steigt der Preis für kurze Gespräche auf das Vierfache an. Bisher wurde nämlich in Einheiten zu 12 Pfennig abgerechnet.

Vor der Verbraucherzentrale haben sich bereits verschiedene teltarif-Leser über diese versteckte Preiserhöhung beschwert. Auch teltarif hatte über den Nachteil bereits berichtet. Bei der Auswertung einer Firmendatenbank kam ein Leser zum Ergebnis, dass 32,5 Prozent der Gespräche teurer werden. Die ausgewerteten Gespräche fanden allerdings ausschließlich in der Hauptzeit statt. Im Privatbereich sieht das Ergebnis noch schlechter aus, da in der Nebenzeit der Minutenpreis gleichbleibt, der Takt sich aber ebenfalls von 15 Sekunden auf 60 Sekunden verschlechtert.

Fazit: Am besten weicht man auf Wettbewerber wie TelDaFax bzw. Nikoma aus, die einen ähnlichen Minutenpreis wie die Telekom bei Sekundentakt anbieten.

Unterdessen prüft die Verbraucherzentrale gerichtliche Schritte. Sie hat bei der Regulierungsbehörde den Antrag gestellt, die Zulässigkeit der neuen Tarifstellung zu überprüfen und gegebenenfalls dagegen vorzugehen.