Höchstgeschwindigkeit

Interoute: Daten-Hyper-Autobahn im Bau

Interoute beginnt im nächsten Frühjahr mit der Inbetriebnahme eines Hochgeschwindigkeits-Glasfasernetzes. Damit sollen Internet, Datenübertagung und Telfonverbindungen störungsfrei genutzt werden können.
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Vor zwei Monaten kündigten erste Telefonfirmen den Bau von Terabit-Netzen in Europa an. Jetzt legt die Frankfurter TK-Firma Interoute mit dem Petabit-Netz nach. Ein Petabit entspricht tausend Terabit. Theoretisch könnte der Inhalt von 10000 handelsüblichen 10-Gigabyte-Festplatte in einer Sekunde über ein Petabit-Netzwerk übertragen werden. Derartig gigantische Kapazitäten werden künftig für Internet, Datenübertragung und internationale Telefonverbindungen genutzt werden. Betriebsstart ist Mai 2000.

Das i-21 Netzwerk enthält 192 Faserpaare, jedem Faserpaar werden 160 lamdas (Lichtkanäle) zur Verfügung stehen, die wiederum mit "nur" 10 Gigabytes pro Sekunde laufen. Auf diese Art und Weise können mehr als 300 Terabites in jeder Leitung transportiert werden. Datenstaus sollen damit der Vergangenheit angehören. Das hoffen jedenfalls die Verantwortlichen, Interoute-Vorstandsvorsitzender Ohad Finkelstein, und Christian Tournier, Präsident der Abteilung Netzwerk-Service bei Alcatel. Interoute sicherte sich gemeinsam mit dem Großunternehmer Alcatel die Wegerechte für diese Mega-Datenautobahn; den Aufbau werden beide Firmen gemeinsam durchführen. Hinter diesem Projekt stehen noch zwei weitere große Namen: Zum einen die Sandoz-Familienstiftung, eines der größten Privatvermögen der Welt, und zum anderen die Corning Incorporated, die die über 8  Millionen Kilometer der G.655-Glasfasern liefert.

Die Netzwerk-Architektur umfasst eine Reihe von nationalen Ringen, von denen jeder einzelne die Hauptgeschäftszentren der jeweiligen Länder miteinander verbinden wird. Zum Netzwerk gehören außerdem zahlreiche Untersee-Verbindungen durch Nord-, Ost- und die Irische See. Bereits Ende des Jahres 2000 soll das Netz zu 90 Prozent fertig gestellt sein. Auch Privatkunden sollen davon profitieren können.

Mit dem Ausbau von Hochleistungskabelnetzen sichern sich die internationalen Telefongesellschaften auch künftig profitable Geschäftsfelder. Seit geraumer Zeit arbeitet Viatel an seinem europaweiten Kabelnetz mit dem Namen Circe. Erst kürzlich hatte die Europäische Kommission grünes Licht für den Ausbau eines weiteren paneuropäischen Netzes gegeben, an dem unter anderem Viag Interkom beteiligt ist.

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