Sommer- Sprossen

Deutsche Telekom: Zufrieden mit Start des zweiten Börsengangs

Zwischenbilanz beim Börsengang: Telekom-Erwartungen erfüllt. Ron Sommer kündigt weitere Kaufaktivitäten an.
Von

Die Deutsche Telekom ist mit der Zwischenbilanz ihres zweiten Börsengangs zufrieden. "Unsere Erwartungen werden voll erfüllt", sagte Telekom-Chef Ron Sommer jetzt.

Die laufende Kapitalerhöhung stößt - wie schon die erste Teilprivatisierung vor 3 Jahren - bei privaten Kleinanlegern offensichtlich auf großes Interesse. Nach Berechnungen der Telekom haben bis zum Ende der "Rabatt-Zeit" am letzten Dienstag rund 1,5 Millionen Privatanleger Aktien im Wert von über 10 Milliarden Euro (zum aktuellen Börsenkurs) gezeichnet. Etwa ein Viertel der Nachfrage sei von außerhalb Deutschlands gekommen, insbesondere aus Italien, Spanien und den Benelux-Ländern. Aus dem eigenen Hause hätten mehr als 55 Prozent der Berechtigten Zeichnungsaufträge abgegeben, hieß es bei der Telekom.

Angesichts der positiven Nachfrage gehen Bankenkreise von einer erfolgreichen Kapitalerhöhung aus. Einschließlich der Greenshoe-Option werden rund 280 Millionen Aktien an die Börse gebracht; mindestens eine zweifache Überzeichnung wird von Fachleuten als notwendig erachtet, damit die T-Aktie nach der Emmission weiterhin erfreuliche Kursentwicklungen zeitigen könne. Beim neuerlichen Börsengang will die Telekom in erster Linie Privatanleger aus der Euro-Zone ansprechen. Von den rund 26 Prozent T-Aktien im Streubesitz wird gegenwärtig nur etwa ein Drittel von Kleinanlegern gehalten; zwei Drittel befinden sich im Besitz von institutionellen Anlegern wie etwa Aktienfonds und Versicherungen. Der Bund als Großaktionär hatte bereits angekündigt, sich nicht an der Kapitalerhöhung beteiligen zu wollen. Die Anteile des Bundes und der Kreditanstalt für Wiederaufbau von zusammen 74 Prozent können jedoch erst von Juli kommenden Jahres an verkauft werden.

In den von der Telekom genannten Zahlen sind die Nachfragen von institutionellen Anlegern noch nicht enthalten. Einerseits äußerten sich diese Investoren bislang zurückhaltend, da sie die nebulösen Globalisierungspläne von Sommer & Co. für zu unkonkret halten; andererseits wurde der Kaufanreiz durch die zukünftig höhere Gewichtung der T-Aktie im Deutschen Aktienindex deutlich erhöht.

Spekuliert werden darf in diesem Zusammenhang noch über einen weiteren Börsengang der Sommer-Crew: Der Telekom-Chef kündigte an, zur Finanzierung eines größeren Zukaufs im Bereich Internet auch Tochter T-Online an die Börse bringen zu wollen. Die Zeit sei gekommen, den Online-Dienst nach großen Erfolgen in Deutschland - bei einem Schätzwert von rund 15 Milliarden Euro - ebenfalls zu internationalisieren. Nach Sommers Angaben sieht sich die Telekom auch weltweit nach möglichen Partnern im Mobilfunk-Bereich um. Bis zum Ende der Jahreszeit, die des Chefs Namen trägt, werde die Telekom noch eine Akquisition bekanntgeben - zwar nicht spektakulär, aber immerhin "hübsch".

Schöne Zeiten - Sommer-Zeiten...