Exklusivität

Telekom: Superschnell im Internet mit T-DSL

Die ADSL-Technik nutzt vorhandene Telefonkabel - überträgt Daten aber 100fach schneller. Konkurrenten kritisierieren, dass die Telekom diese Technik vorerst nur für sich selber nutzen will.
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Als "Aufbruch in ein neues Online-Zeitalter" bezeichnet die Telekom die Einführung der schnellen Datenleitung ADSL (Asymmetric Digital Subscriber Line), die von der Telekom unter dem Markennamen T-DSL vertrieben wird. Mit der auf einem Analog- oder ISDN-Anschluss aufsetzenden ADSL-Technik können Daten mit bis zu 7,68 Megabit pro Sekunde übertragen werden. Zum Vergleich: ISDN bringt es nur auf 0,064 Megabit pro Kanal. Privatkunden können mit T-DSL laut Telekom "superschnell im Internet surfen".

Zum Auftakt der CeBIT gab Telekom-Vorsitzender Dr. Ron Sommer den Startschuß für das Paket "T-DSL" bekannt. Es besteht aus ISDN-Standard- und T-DSL-Anschluß und soll 98 Mark im Monat kosten. Für Privatkunden soll ADSL ausschließlich als Produktpaket in Verbindung mit einem Account der Telekom-Tochter T-Online erhältlich sein: "T-Online-Speed 50" bietet die ADSL-Leitung für monatlich insgesamt 197 Mark inklusive der Grundgebühr und 50 Freistunden für T-Online. In der 247 Mark teuren Variante "T-Online-Speed 100" sind 100 T-Online-Freistunden enthalten.

T-DSL soll ab April zunächst in acht Ballungsräumen in einem erweiterten Betatest angeboten werden. Ab Juli soll es über den "ausgesuchten Kreis professioneller Nutzer" hinaus erhältlich sein, um bis Ende des Jahres 100.000 Kunden in 43 Städten zur Verfügung zu stehen. Bis zum Jahr 2003 will die Telekom eine "weitestgehende Versorgung der Kerngebiete" erreicht haben.

Die ADSL-Technik nutzt das vorhandene Kupferkabel der Telefonleitung. Zum Netzabschluß beim Kunden ist neben dem ISDN-NTBA ein ADSL-Modem erforderlich.

Daß die Telekom Privatkunden ADSL ausschließlich im Produktbündel mit einem T-Online-Anschluß anbieten will, hat bereits im Vorfeld der CeBIT zum Unmut anderer Internet-Provider geführt. So sieht sich AOL bestätigt, daß die Deutsche Telekom ihre "marktbeherrschende Stellung im Telekommunikationsmarkt weiter unzulässig ausnutzt". Der Zugang zu ADSL müsse den Kunden aller Online- und Internetdienste in Deutschland diskriminierungsfrei zur Verfügung stehen. Man prüfe, ob "dieser erneute Versuch, den Wettbewerb zu verzerren", in die bereits anhängige Beschwerde bei der EU-Kommission aufgenommen werden könne.

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