Entscheidung: Keine Entscheidung

Die Regulierungsbehörde wollte den Preis für den Ortsnetzzugang festsetzen - aber der Bundeswirtschaftsminister funkte dazwischen.

Von Kai Petzke

Letzten Freitag drängte der neue Bundeswirtschaftsminister die Deutsche Telekom, ihren Antrag auf Festsetzung des Entgeltes für den Teilnehmernetzanschluss zurückzuziehen. Der Grund: Die hohe Differenz zwischen der von der Telekom geforderten Monatsmiete von fast DM 50,- und dem Entgelt, dass die Konkurrenten maximal bezahlen wollen (DM 10,- bis DM 20,-). Es sollte damit allen Beteiligten nochmals Zeit gegeben werden, über die wahren Kosten zu diskutieren.

Für die Konkurrenten bedeutet diese Entscheidung 6 weitere Monate Planungsunsicherheit. Es ist daher zu befürchten, dass Unternehmen wie Arcor nicht, wie bisher angekündigt, ab Anfang 1999 auch bundesweit Ortsgespräche anbieten werden.

Allerdings erklärt die Regulierungsbehörde, dass sie höchstens ein Entgelt von DM 24,- pro Monat festgesetzt hätte. Auch die neue Entscheidung, die bis spätestens Ende April 1999 fallen wird, soll sich zwischen den DM 20,65, die zur Zeit gelten, und der Obergrenze von DM 24,- bewegen.

Der Hickhack beweist, wie erbittert um die Marktanteile gekämpft wird - obwohl die Deutsche Telekom im letzten Quartal so gut verdient hat wie noch nie!