Studie

A.T. Kearney: Klassisches Telefongeschäft ist Auslaufmodell

Zusammenführung von Mobilfunk und Festnetz sei notwendig
Von dpa / Marc Kessler

Das klassische Telefongeschäft über Festnetz oder Handy ist nach einer Studie der Beratungsfirma A.T. Kearney ein Auslaufmodell. Ein aggressiver Verdrängungswettbewerb, fallende Preise und rückläufige Umsätze setzen die europäischen Telekom-Unternehmen immer stärker unter Druck. "Die Umsätze pro Gesprächsminute sinken derart schnell, dass sie etwa im Mobilfunk bis 2013 nur mehr die Kosten decken könnten", teilte A.T. Kearney heute in Düsseldorf mit. Nur wer auf Breitband-Anwendungen und Online-Dienste setze und zudem Mobilfunk und Festnetz zusammenführe, könne sich Vorteile im Wettbewerb verschaffen.

Mobiles Internet und andere breitbandige Anwendungen seien derzeit der Wachstumsmarkt. Der Anteil dieses Bereichs am gesamten Umsatz der europäischen Telekom-Branche werde sich bis 2013 von derzeit 5 auf 22 Prozent zunehmen, schrieb der Autor der Studie, Hagen Hastenteufel. Aber auch in diesem Bereich wachse die Konkurrenz, wie solch prominente "Quereinsteiger" wie Google und Apple zeigten.

Trend: Zusammenführung von Festnetz- und Mobilfunkgeschäft

In Europa hätten sich inzwischen nahezu alle vormals staatlichen Anbieter auf die neue Situation eingestellt und ihre Festnetz- und Mobilfunkaktivitäten integriert. Die Deutsche Telekom hatte im vergangenen Jahr beide Bereiche zusammengefasst. Die Zusammenlegung hätte zudem den Effekt, die Kundenbindung zu erhöhen und mehr Neukunden zu gewinnen. So könne die Wechselbereitschaft um mehr als die Hälfte reduziert werden, hieß es.