Eindrücke

Das Musik-Handy Samsung M7600 weckt den DJ im Nutzer

DJ-Urteil: "Taugt bestenfalls für die Unterhaltung in der U-Bahn"
Von Hagen Hellwig

Die Klangqualität lässt sich als "Hintergrundmusik", "5.1-Kanal", mit Equalizer-Voreinstellungen und mit anderen Sound-Effekten verändern. Der beste Ton entsteht verständlicherweise grundsätzlich per Kopfhörer, und auch nur mit diesem ist der virtuelle Raumklang 5.1 erzeugbar. Praktischerweise verfügen die Musik-Handy über eine herkömmliche Klinkenbuchse, so dass jeder handelsübliche Kopfhörer anschließbar ist und man nicht teures, herstellerspezifisches Zubehör erwerben muss. Die eingebauten Stereo-Lautsprechen überraschen aber gleichfalls durch eine Klangqualität, die man dem Handy wegen seiner grell-blauen Farbgebung und spielerisch ovalen Form nicht zutraut.

Datenblätter

Ein Grund für das Gehör-Geheimnis: Die seitlich verbauten Minilautsprecher stammen von dem dänischen Edel-Hifi-Hersteller Bang & Olufsen. Der stürzt sich offenbar mehr und mehr auf kleine Geräte, versucht er doch seit Jahren, einen audiotechnisch aufgerüsteten Radiowecker als "Klangwunder" zu vermarkten. Ein "Wunder" wird zwar niemand von Radiowecker erwarten und schon gar nicht von einem Handy, trotz "ICEpower Technologie". Aber mehr als das übliche Geplärre, das man heute von den Handys auf der Straße hört, bietet die Beat-Serie von Samsung allemal.

LED-Technologie für das Display

Samsung M6710 Beat Disc
Fotos: Samsung
Sichtbar beeindruckend ist das Display - ein Bildschirm, der auf der AM-OLED-Technologie (Active Matrix Organic Light Emitting Display) beruht. Einzeln angesteuerte Pixel sorgen für einen hohen Kontrast: Da, wo es schwarz sein soll, ist es auch wirklich schwarz, weil kein Hintergrundleuchten verdeckt werden muss wie bei der LCD-Technologie. Die LEDs selbst in Verbindung mit einem starken Akku sorgen für eine deutlich größere Helligkeit als beispielsweise beim Samsung M8800 mit LC-Display. Die gern versprochene brauchbare Benutzung auch bei Sonnenschein ist hier weitgehend realisiert. Aufmerksame Beobachter werden auch die Reaktionsschnelligkeit bemerken: Das Licht geht dank der LEDs verzögerungsfrei an oder aus. Noch auffälliger ist dieser positive Effekt bei Videos mit schnellen Bewegungen. Ruckel- und Geisterbilder, wie vom LCD bekannt, sind technologiebedingt passé.

Bestmögliche Technik für die Ohren und die Augen - das bietet die Beat-Serie in jedem Fall, wenn man auch nicht gleich von einer "anderen Galaxie" sprechen muss. Preislich bewegen sich beide Geräte jedenfalls noch auf dem Boden der Erde mit 425 Euro für das Samsung M7600 Beat DJ und 335 Euro für das Samsung M6710 Beat Disc. Die vielen technischen Spielereien mögen für die jugendliche Zielgruppe ein echter Mehrwert sein, für alle anderen sind sie schlicht überflüssig. Nicht überflüssig macht das Handy jedenfalls den nächsten Kino- oder Disco-Besuch – und dabei das Handy bitte ausschalten, um mit Discoklängen aus der Hosentasche nicht für unerwünschte Ablenkung zu sorgen. Auf den Markt kommen sollen die Modelle noch in diesem Monat.