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Neoi 906e im Kurz-Test: Halbes Smartphone mit stylischer Optik

Gerät in Scheckkarten-Größe zeigt überraschende Stärken, aber auch manche Schwäche
Von Ralf Trautmann

Als Kamera ist eine 2-Megapixel-Variante verbaut, die für Schnappschüsse sinnvolle Ergebnisse liefert. In die Kategorie "nicht sinnvoll" gehört dagegen der Videoplayer. Den kann man als Add-on mitnehmen, aber hier macht wiedermal die Größe (oder "Kleine") des Displays einen Strich durch die Rechnung. Anders sieht es da schon bei der Musikplayer-Funktionalität aus, zumal sich das 906e trotz geringen internen Speichers via microSD-Speicherkarte auf bis zu 8 GB möglich ausrüsten lässt. Eine 1-GB-Variante findet sich im Lieferumfang. Somit ist genug Platz vorhanden, um etliche Musikstücke abzulegen und zumindest einen einfachen MP3-Player zu ersetzen. Die Klangqualität per Kopfhörer ist dabei wirklich gut. Surfen mit dem Neoi 906e
Bild: teltarif.de

Für weitere Unterhaltung sorgt das integrierte UKW-Radio, das allerdings in der von uns getesteten Version des Handys mit dem Problembehaftet ist, dass das Gerät nicht die alleinige Wiedergabe über den Kopfhörer ermöglicht: Es spielt auch immer parallel über die integrierten Lautsprecher. Allerdings hat das Unternehmen mitgeteilt, bei der Software noch nacharbeiten zu wollen. Gemessen an der Größe ist die Akku-Laufzeit von 150 Minuten bzw. 300 Stunden Standby in Ordnung, löblicherweise gibt es im Lieferumfang einen Ersatzakku.

Einen professionellen Smartphone-Anstrich verleiht unter anderem der integrierte File-Manager, bei den sich im Dateisystem des Handys selbst wie auch der Speicherkarte navigieren lässt und dabei zum Beispiel Dateien gelöscht, Ordner erstellt oder Umbenennungen vorgenommen werden können.

Fazit: Fashion-Handy für 300 Euro

Rückseite des Neoi 906e
Bild: teltarif.de
Das Neoi kann hinsichtlich der Grundfunktionalitäten wirklich überzeugen, schwächelt aber in manchem Detail. Die Frage ist allerdings weniger, ob sich ein solches Gerät zum Beispiel zum Surfen oder zum Anschauen von Videos eignet, sondern ob man überhaupt ein solches Handy besitzen möchte. Der Formfaktor ist auf jeden Fall außergewöhnlich, wer also ein extravagantes Gerät in Besitz nehmen will, trifft mit dem Neoi sicherlich eine gute Wahl.

Ein anderer Punkt trübt jedoch sicherlich für den "Normalnutzer" die Euphorie: Der Preis liegt zum Beispiel im Shop des Deutschen Museums [Link entfernt] bei 299 Euro ohne Vertrag, bei der Lufthansa gibt es das Handy aktuell für 279 Euro. Zum ähnlichen Preis gibt es in Online-Shops zum Beispiel ein echtes Smartphone wie das Nokia E71, das dann zwar nicht so schmal ist, aber einen echten Mehrwert dank qualitativ vollwertiger Tastatur und schnellem Internet bietet. Neoi positioniert das Gerät allerdings ganz bewusst nicht im Niedrig-Preis-Sektor, um eben die Exklusivität herauszustellen. Wer also auf einzigartiges Design steht und über das nötige Kleingeld verfügt, hat gute Chancen, mit dem Neoi warm zu werden. Gerade wer das Gerät aber als Präsent erhält, kann sich natürlich über ein nettes Accessoire freuen.