Erstes Android-Smartphone mit Intel-Chip kommt diese Woche

Das Lava Xolo X900 auf der Webseite des Herstellers.
Bild: Lava, Screenshot: teltarif.de Bereits auf der Consumer Electronics Show (CES) und dem Mobile World Congress (MWC) stellten einige Hersteller erste Smartphones mit x86-Prozessoren aus dem Hause Intel vor. In einer Telefonkonferenz anlässlich der letzten Quartalszahlen soll Intel-Chef Paul Otellini nach den Angaben des amerikanischen Blogs Electronista [Link entfernt] nun verraten haben, dass das erste Intel-Smartphone noch in dieser Woche in den Handel kommt.

Lava Xolo X900 am wahrscheinlichsten

Das Lava Xolo X900 auf der Webseite des Herstellers.
Bild: Lava, Screenshot: teltarif.de Offen ließ es, um welches Smartphone es sich dabei handelt. Die möglichen Kandidaten sind das für nächsten Monat angekündigte Lenovo K800, das Orange Santa Clara oder das Xolo X900 des indischen Unternehmens Lava International. Auch Motorola kündigte bereits an, zukünftig mit Intel-Chips zu arbeiten.

Nach einem Bericht von IDG [Link entfernt] soll es aber bereits erste Hinweise darauf geben, dass Lava sich auf den Marktstart vorbereitet. Der Preis wird derzeit in einigen indischen Versandhäusern auf 20 000 Rupien (etwa 297 Euro) geschätzt.

Neuer Medfield-Prozessor für Smartphones

Alle drei Geräte arbeiten mit dem Medfield Atom-Prozessor Z2640, der mit 1,6 Gigahertz taktet. Während das Orange Santa Clara und das Lava Xolo X900 jeweils einen vier Zoll großen Bildschirm mit einer Auflösung von 600 mal 1024 Pixel bieten sollen, verfügt das Lenovo K800 über einen 4,5 Zoll großen Touchscreen mit 720p-Auflösung.

Mit Android 4.0 "Ice Cream Sandwich" bietet Lenovo mit seinem ersten Intel-Smartphone das aktuellste mobile Betriebssystem. Orange und Lava setzen derzeit noch auf Android 2.3 "Gingerbread", das Xolo X900 soll sich aber aktualisieren lassen. Zudem verfügen alle Modelle über 8-Megapixel-Kameras und weitere aktuelle Technologien.

Intel steigt in den Smartphone-Markt ein

Bisher setzten fast alle Smartphone-Hersteller auf Prozessoren mit ARM-Architektur. Intel hingegen ist auf dem Smartphone- und Tablet-Markt so gut wie gar nicht vertreten. Die Entwicklung des neuesten Atom-Prozessors soll dem nun entgegenwirken. Die bisherigen Versuche des Unternehmens scheiterten insbesondere an der Größe und dem Energieverbrauch der Chips im Vergleich zu gängigen ARM-Prozessoren.

Mit dem Einstieg in den Smartphone-Markt könnte der Chip-Hersteller zudem wieder etwas Aufschwung erfahren. Die vorgestellten Quartalszahlen übertrafen zwar die Erwartungen vieler Analysten, könnten jedoch deutlich besser sein. Der Umsatz des Unternehmens stieg lediglich um 0,5 Prozent auf 12,9 Milliarden US-Dollar im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn schrumpfte sogar um 13 Prozent auf 2,7 Milliarden Dollar.