Regelbetrieb

HandyTicket nach vierjähriger Testphase im Regelbetrieb

Dreizehn deutsche Nahverkehrsregionen machen mit
Von Marie-Anne Winter

HandyTicket: Die Evolution der Fahrkarte HandyTicket: Die Evolution der Fahrkarte
Bild: handyticket.de
Es hat lange gedauert, aber Anfang dieser Woche war es endlich soweit: In insgesamt dreizehn deutschen Nahverkehrsregionen ist das mobile Ticketsystem HandyTicket in den Regelbetrieb gegangen. Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) koordiniert das Projekt, das nach vierjähriger Pilotphase in den regulären Betrieb übergegangen ist. Mit dem Start des Regelbetriebs wurden zugleich weitere Vereinfachungen und Neuerungen umgesetzt, so dass die Bus- und Bahnkunden ihre Fahrkarten künftig noch bequemer und flexibler per Handy kaufen können.

"Das HandyTicket Deutschland macht den Fahrkartenkauf im Nahverkehr einfach, schnell und komfortabel, und zwar unabhängig von Ort oder Zeit. Dieses Projekt ist für uns als Verband ein wichtiger Baustein, um den Fahrgästen den Zugang zu Bussen und Bahnen zu erleichtern", zeigt sich Jürgen Fenske, Vorstandssprecher der Kölner Verkehrs-Betriebe AG und Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), überzeugt vom HandyTicket.

HandyTicket: Die Evolution der Fahrkarte HandyTicket: Die Evolution der Fahrkarte
Bild: handyticket.de
In der vierjährigen Pilotphase wurde das HandyTicket Deutschland immer wieder weiterentwickelt und an die sich schnell ändernden Bedürfnisse der Kunden und an die veränderte Technik angepasst. "Das HandyTicket von heute ist nicht mehr mit dem vom Beginn des Projektes zu vergleichen. Wir haben mit allen Partnern an vielen Stellschrauben gedreht und immer wieder technische und vertriebliche Verbesserungen durchgeführt. Denn der Handymarkt verändert sich sehr schnell und mit ihm die Bedürfnisse der Kunden. Zum Beispiel die Smartphones: Als das Projekt vor vier Jahren startete, waren Smartphones allenfalls Nischenprodukte, inzwischen sind es Massenprodukte für Jedermann. Darauf mussten wir reagieren", erklärt Klaus Dechamps, Abteilungsleiter Märkte und Absatz beim Verkehrsverbund Großraum Nürnberg und Obmann des Projektlenkungskreises HandyTicket Deutschland.

HandyTicket über mobiles Web und als iPhone App

Das HandyTicket Deutschland gibt es bislang in den teilnehmenden Nahverkehrsregionen auf verschiedenen Wegen zu kaufen: über Java, über die Internetseiten der beteiligten Unternehmen und Verkehrsverbünde sowie über SMS oder telefonisch. Neu hinzu kommen nun die Bestellwege per mobilem Internetbrowser für Smartphones und die kostenlose Applikation (kurz: App) für alle iPhone-Besitzer.

"Wer ein iPhone hat kann ab sofort die entsprechende App kostenlos runterladen und darüber sein HandyTicket kaufen", erläutert Fenske den neusten Bestellweg. Mit dieser neuen Anwendung erhoffen sich die Verantwortlichen zudem eine weitere Steigerung bei der Kundennachfrage:"Die bisherigen Verkaufszahlen beim HandyTicket zeigen einen erfreulichen Verlauf. Wir erhoffen uns insbesondere durch die iPhone-App nochmal einen Schub, denn wir wollen und brauchen noch mehr Kunden, damit diese neuen Bestellwege auch ausreichend wirtschaftlich sind", so Fenske.

Das HandyTicket Deutschland gibt es momentan in folgenden Nahverkehrsregionen: Bielefeld (moBiel), Chemnitz/Mittelsachsen (VMS), Dresden/Oberelbe (VVO), Erfurt/Mittelthüringen (VMT), Freiburg (RVF), Hamburg (HVV), Köln/Rhein-Sieg (VRS), Münster (MVG), Nürnberg (VGN), Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON), Rhein-Ruhr (VRR), Ulm/Neu Ulm (DING) und Vogtland (VVV). In Kürze treten noch Aachen (AVV) und Augsburg (AVG) bei. "Wir danken allen Beteiligten, die dieses Projekt ermöglicht und weiterentwickelt haben, auch unseren Industriepartnern HanseCom, Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme und DVB LogPay GmbH", so Dechamps abschließend.

Der Weg zum HandyTicket

Unter der zentralen Internetadresse www.handyticket.de finden die Kunden die Nahverkehrsregionen, in denen HandyTicket genutzt werden kann. Klickt man auf die entsprechende Stadt oder Region in der dargestellten Deutschlandkarte, wird man zum entsprechenden Verkehrsverbund- bzw. Unternehmen weitergeleitet. Dort erfolgt die Anmeldung mit der persönlichen Handynummer, einem Ausweis (z. B. Personalausweis oder Reisepass) und weiteren erforderlichen Daten zum bevorzugten Bezahlverfahren (Lastschrift, Kreditkarte, PrePaid etc.). Abschließend wird eine HandyTicket-Geheimzahl (PIN) per SMS zugeschickt. Der Kunde benötigt sie für den Ticketkauf und für den Login im persönlichen Kundenportal. Dort können z. B. persönliche Daten geändert oder gekaufte Tickets eingesehen werden. Weitere detaillierte Informationen und Hinweise zur Bedienung und den möglichen Bestellwegen erhalten die Kunden beim Anmeldevorgang im Internetportal. Anschließend kann der Kauf auf dem vom Kunden bevorzugten Weg beginnen.