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Hands-On: Vaio-Netbook in der Redaktion

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Netbook-Start für Sony Das Sony Vaio W11S ist Sonys erstes Netbook, für das der Vaio-Fan nicht sein ganzes Sparbuch plündern muss. Während das 8-Zoll HighEnd-Schwestermodell Vaio P11 immer noch gut und gerne 650 Euro kostet und das jüngst auf der Internationalen Funkausstellung in Berlin vorgestellte Sony Vaio X in 11,1 Zoll weit über 1000 Euro kosten wird , so gibt es den 10,1-Zoller Vaio W11S für geradezu schlanke 450 Euro. Das ist immer noch viel Geld für ein Netbook. Werden nur die echten Vaio-Fans mit locker sitzendem Geldbeutel ein Auge auf das Netbook haben? Oder ist der 10,1-Zoller auch für andere Netbook-Fans einen Blick wert? Netbux.de hatte den Winzling in der Redaktion und beglückt euch mit einem ausführlichen Testbericht. Vaio-Look Vaio-Look

Datenblatt Sony Vaio VPC-W11S1E/P

Datenblätter

Netbook-Start für Sony

  • CPU: Intel Atom N280 1,66 GHz
  • Display: 10,1 Zoll WXGA X-Black LCD, nicht entspiegelt
  • Auflösung: 1.366 x 768 Pixel
  • RAM: 1.024 MB
  • Festplatte: 160 GB Toshiba MK1655GSX
  • Grafik: Intel GMA 950
  • Schnittstellen: VGA, Audio, 2x USB, Fast Ethernet, WLAN 802.11 b/g/n, Bluetooth 2.1, SD-Card-/MS-/MSPro-Slot
  • Webcam: 1,3 Megapixel
  • Betriebssystem: Windows XP Home
  • Akku: Li-Ionen, 3 Zellen, 2.100 mAh
  • Gewicht: 1.160 Gramm
  • Preis: ab 450 Euro, ab September 2009 verfügbar

Optik für Vaio-Fans

Vaio-Logo Über die Optik soll sich der Leser selbst ein Bild machen. Wir würden Selbige als dezent und wertig beschreiben. Die matten, nicht glänzenden Oberflächen geben dem Vaio VPC-W11S1E/P einen bodenständigen aber dennoch schicken Eindruck. Leider ist die Lackierung des Deckels anfällig für Kratzer. Schon nach kürzester Zeit hatte unser nagelneues Testgerät einige Blessuren auf dem Deckel. Eine Schutztasche liegt dem Vaio-Mini nicht bei. Dies ist schade, denn selbst 300 Euro Netbooks werden oftmals mit einer schützenden Tasche oder Hülle ausgeliefert. Bei Sony Vaio kostet dieses Zubehör extra. Deckel Deckel Lackierung des Deckels Lackierung des Deckels strukturierte Oberfläche strukturierte Oberfläche Sony Vaio-Logo Sony Vaio-Logo

Kleine Tasten mit sehr gutem Feedback

kleine Tasten Touchpad und Tastatur sind eine der Stärken des Vaio W. Die Tasten haben den Sony-Isolation-Look und bieten selbst anspruchsvollen Redakteurs-Händen ein angenehmes Tippgefühl. Die Tasten haben einen deutlichen Druckpunkt, federn nicht und sitzen fest an ihrem Platz. Ein kleines Manko gibt es aber: Sony quetscht die Shift- und die Pfeiltasten in die rechte Ecke. Große Männerhände verfehlen beim Tippen oft das Ziel.

Das Touchpad hat, auch wenn es nicht gekennzeichnet ist, eine Scrollbar zum vertikalen Scrollen. Die Tasten klicken fast lautlos und die Fläche des Pads ist bis zu den Rändern sensibel. Touchpad in pink Touchpad in pink Tastatur Tastatur

HD-Ready Anzeige 1366 x 768 Pixel

nicht entspiegelte Anzeige Das Vaio VPC-W11S1E/P besitzt eigentlich nur eine einzige Besonderheit, die Auflösung der Anzeige von 1366 x 768 Pixeln. Vorteil: Websites oder Anwendungen haben deutlich mehr Platz. Das Arbeiten mit Excel und Word oder das Surfen auf YouTube & Co. macht uns in der HD-Ready-Auflösung deutlich mehr Spaß als auf den Netbook typischen 1024 x 600 Pixeln. Auflösung Auflösung X-Black LCD X-Black LCD X-Black LCD X-Black LCD Spiegelungen Spiegelungen

Intel Atom N280 gibt Gas mit 1,66 GHz

N280 Atom-Prozessor Sony setzt auf den Intel Atom N280 mit 1,66 GHz Kerntaktung. Einen Vorteil haben Nutzer durch diese Wahl jedoch nicht, denn der Geschwindigkeitsvorteil gegenüber einem Atom N270 mit 1,60 GHz ist winzig. Als vorteilhaft könnte sich die geringe maximale thermische Verlustleistung (TDP) des N280 erweisen. Laut Intel verbraucht der N280 nur 2,0 Watt. Beim N270 sind es immerhin 2,5 Watt.

Wir lassen einige Benchmarks auf dem System laufen. Der Cinebench R9.5 schließt im Single CPU Render Test nach 301 Sekunden ab. Das ist ein typischer Wert für ein Atom-Netbook. Office-Notebooks mit 2,0 bis 2,3 GHz Taktung berechnen diesen Test in 60 bis 80 Sekunden. Es liegen also Welten zwischen der Leistung eines Intel Atom N280 und einem Intel Pentium oder Core 2 Duo Prozessor.

Tool HD-Tach Die Toshiba Festplatte mit ihren 160 GB gibt im Test so richtig Gas. HD-Tach meldet uns 60 MB pro Sekunde beim sequentiellen Lesen und Schreiben. Modell der HDD: Toshiba MK1655GSX. Ein Problem, das alle Netbooks auf Basis Intel Atom und GMA950 Grafik gemein haben, ist die fehlende Hardwareunterstützung. Dies bedeutet: Die Grafikkarte unterstützt den Prozessor nicht beim Enkodieren von Videomaterial. Der leistungsschwache Einkern-Prozessor muss diesen Job alleine machen und ist damit schnell überfordert. YouTube Clips in niedriger Qualität können wir uns nahezu ruckelfrei ansehen. HD enkodiertes Material ruckelt jedoch in einer Tour. In Kürze werden erste Netbooks mit Nvidia Ion LE Chipsatz dieses Problem jedoch hoffentlich in den Griff bekommen. 160 GB Toshiba-Festplatte 160 GB Toshiba-Festplatte YouTube Clips YouTube Clips YouTube HD-Videos YouTube HD-Videos

Belästigung durch lärmenden Lüfter

Anschlüsse Links Der Vaio VPC-W11S1E/P besitzt einen aktiven Lüfter. Dieser lärmt uns zwar ständig die Ohren voll, hält die Oberflächen aber angenehm kühl. Während des Akkubetriebs misst die Redaktion auf der Auflage des Handballens zirka 30 Grad Celsius. Wenn der 10,1-Zoll Mini im Netzbetrieb eine Zeit lang läuft, so erhöhen sich die Temperaturen deutlich. Die Abwärme auf der Handballenauflage steigt dann auf bis zu 33 Grad Celsius. Links auf den Tasten messen wir dann sogar 35 bis 37 Grad Celsius. Insgesamt sind wir mit der Wärmeabgabe aber zufrieden. Unterseite Unterseite

Tote Hose für Aufrüst-Fans

KEIN Arbeitsspeicher Der Vaio VPC-W11S1E/P enttäuscht uns. Die enorm große Bodenplatte macht Hoffnung, dass Festplatte, Arbeitsspeicher und WLAN-Modul leicht erreichbar sind. Doch Pustekuchen. Wir finden lediglich die 2,5-Zoll SATA Festplatte aus dem Hause Toshiba. Diese könnten wir durch ein Modell mit 320 oder gar 500 GB austauschen. Einen Schacht für den Arbeitsspeicher können wir nicht entdecken. Festplatte Festplatte

Anschlüsse für Arme

Ethernet und 2 x USB Die Anschlüsse sind wahrlich nicht die Stärke des Vaio VPC-W11S1E/P. Sony geizt mit USB-Schnittstellen, wir finden lediglich zwei. Immerhin verbaut Sony ein Bluetooth-Modul. Über Selbiges können wir zum Beispiel mit einer eleganten Bluetooth-Maus Kontakt aufnehmen. Anschlüsse Links Anschlüsse Links Kartenleser Kartenleser

Das dicke Ende: Nur zwei Stunden Akkulaufzeit

Netzteil Bei der Laufzeit schießt der Vaio VPC-W11S1E/P den Bock ab. Mit gerade mal 2,5 Stunden wird der Vaio W deutlich von der Konkurrenz abgeschlagen. Netbooks wie Asus Eee PC 1008HA oder MSI Wind U115 erreichten in unseren Tests fünf beziehungsweise sogar 13 Stunden. Die Ursache ist schnell gefunden: Was hat Sony geritten, einen extrem schwachen 2.100 mAh Akku zu verbauen? Hier ist der Hersteller selbst schuld, wenn das Vaio W11S1 in der wichtigsten Kategorie, der Mobilität, versagt. 2.100 mAh 2.100 mAh

Fazit: Schwachpunkt Mobilität

Sony Vaio W11 Warum Sony bei einem vergleichsweise teuren Netbook auf einen leistungsschwachen Akku zurückgreift, das können wir nicht verstehen. 2.100 mAh, das haben sich die Hersteller gerade mal zu Beginn der Netbook-Ära getraut. Laufzeiten von 4 bis 6 Stunden haben sich heute zum Quasi-Standard etabliert. Ein Hersteller, der nicht mindestens 4.400 mAH einbaut, schiebt sein Gerät selbst aufs Abstellgleis.

Die anderen Merkmale des Vaio VPC-W11S1E/P können sich sehen lassen. Wir erleben einen stabilen 10,1-Zoller mit fast perfekten Eingaben und einer übersichtlichen HD-Ready Auflösung von 1366 x 768 Pixeln. Der ständig hörbare Lüfter wäre noch leicht erträglich gewesen, die geringe Akkulaufzeit ist in unseren Augen nicht akzeptabel.

Sony Vaio VPC-W11S1E/P in der Galerie: