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[Update] Guru Go: Das Baukasten-Netbook

Von Johannes Haupt

Womit die Hersteller ihre Netbooks auch bestücken, nie machen Sie es allen Anwendern recht. Viele eigentlich sinnvolle Ausstattungsmerkmale müssen immer auch von Nutzergruppen mitbezahlt werden, die gar keine Verwendung dafür haben - etwa besonders große Festplatten von Anwendern, die ihr Netbook nur für mobilen Internetzugang nutzen.

Anders herum verärgert die Aussparung solcher Features jene, die darauf angewiesen sind. Nur in wenigen Fällen (bestes Beispiel ist internes Bluetooth) kann die Funktionalität nach dem Kauf nachgerüstet werden, ohne zusätzlichen Ballast an Bord zu haben.

Bei eigenhändigen Upgrades (Arbeitsspeicher, HDD) bleibt weiterhin immer ungenutzte Original-Hardware zurück, die nur selten zu Geld gemacht werden kann - de facto hat man die Aufrüstung also doppelt zu bezahlen.

In sofern kann zumindest der Ansatz des Dresdner Online-Shops notebookguru.de, den Kunden die Konfiguration ihres Netbooks selbst zu überlassen, voll überzeugen. Die Umsetzung hätte jedoch noch konsequenter erfolgen können. In der Basiskonfiguration hat man es beim Guru Go mit einem typischen Netbook der zweiten Generation zu tun: 1,6 GHz Intel Atom CPU, 10" Display (1024x600px), 1024 Mbyte RAM, 1,3MP Webcam - exakt die Key Features des MSI Wind U100, der allerdings bereits das neue draft-n WLAN an Bord sowie Windows XP vorinstalliert hat.

Dafür kostet das Guru Go ab Werk EUR 20 weniger: Angemessene EUR 379 zzgl. EUR 7 Versandkosten werden verlangt. Bezahlt werden muss vorab, was angesichts eines recht überzeugenden eBay-Profils des Verkäufers kein Problem darstellen sollte.

Richtig interessant wird das Netbooks aber erst durch seine Anpassungsmöglichkeiten. Bis zu 320 Gbyte große HDDs und 2 Gbyte Arbeitsspeicher - beides fair bepreist - lassen sich im Netbook verbauen. Darüber hinaus ist der Zukauf einer Windows XP Lizenz sowie die Integration von Bluetooth möglich.

Weitere Möglichkeiten der Individualisierung gibt es aktuell nicht. Schade: Ein stärkerer als der beigelegte 2200mAh Akku gegen Aufpreis würde viele Käufer finden. Auch wäre - wie beim Macbook Air - eine optionale Ausführung mit unempfindlichen Flash-Speicher interessant.

Was darüber hinaus möglich ist, zeigt Platzhirsch Dell: Hier wird Bestellern von Notebooks auch noch die Wahl von CPU, LED, optischem Laufwerk (bei Netbooks obsolet) und Garantieleistungen überlassen.

Wie sich das Guru Go in der Praxis schlägt, ist noch unklar. Vom Medion Akoya mini - ebenso wie höchstwahrscheinlich das Guru Go ein gebrandeter MSI Wind - gibt es aber bereits eine Vielzahl deutscher Testberichte.

[Update 10:00] Kaum kritisiert, schon korrigiert: Ab Mitte der Woche bietet Notebookguru nun auch einen optionalen sechszelligen Akku an. Kostenpunkt: EUR 80 - das sind immerhin EUR 20 weniger, als Medion in seinem Online-Shop für die vermutlich selbe Batterie verlangt. Auch wurde der Preis zur Einführung um EUR 20 auf reduziert und es kann nun ein externer DVD-Brenner mitbestellt werden.

<Danke kwindo!>

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