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die Irreführung liegt bei 1&1 wo ganz anders


03.02.2018 05:52 - Gestartet von wolfbln
7x geändert, zuletzt am 03.02.2018 06:19
Die Verbraucherzentrale mag gegen die 21 Mbps klagen. Es fragt sich aber, was das soll, da aktuell die Tarife mit bis zu 50 Mbps freigegeben sind.

Dass 1&1 als angeblich "bester" Anbieter in Deutschland, die Kunden dennoch bewusst und - leider bisher legal - irreführt liegt in einer geschickten Mischung von Halbwahrheiten und Täuschungen:

1.) die Vodafone-Tarife werden als "D-Netz-Tarife" beworben. D-Netze bezogen sich auf 2G/GSM und 900 MHz. Vodafone ist seit Einführung von 3G vor fast 20 Jahren kein D-Netz-Anbieter mehr und technisch ist die Benennung heutzutage Unsinn. Sie stehen halt vor dem Problem Vodafone nicht nennen zu dürfen, aber sagen zu wollen und vielleicht indirekt auch anzudeuten, es könnte auch Telekom sein, was es nicht ist.

2.) der Einstieg über diese Seite, die die "LTE-Tarife" im Telefónica-Netz bewirbt:
-> https://mobile.1und1.de/#tarife
und dann die Weiterleitung auf die fast völlig identisch gestaltete Seite der "D-Netz-Tarife" im Vodafone-Netz:
-> https://mobile.1und1.de/d-netz-qualitaet#tarife

Hier arbeiten sie bewusst und geschickt mit Täuschung. Auf der Einstiegsseite wird ständig der Begriff "LTE" verwendet; auf der fast gleichen "D-Netz"-Seite fehlt er plötzlich. Die Seite ist aber so vollgeladen mit vielen anderen Infos, so dass dies zunächst nicht auffällt. Natürlich ist das erlaubt, aber doch sehr irreführend und ganz sicher bewusst herbeigeführt.
Um letztendlich herauszufinden, dass die "D-Netz"-Tarife keinen LTE-Zugang haben, muss man ganz klein auf das "Produktinformationsblatt" klicken und technisch wissen, dass "bis zu 42,2 Mbit/s" auch über 3G-Netze erreichbar sind. Ich möchte wetten, nicht mal 5% der Nutzer weiß das in Deutschland.

Hier macht sich 1&1 ganz clever einen Mangel in der deutschen "Transparenzverordnung" zu Nutze, wonach nur die max. Geschwindigkeit angegeben werden muss, aber nicht, ob 2G, 3G oder 4G zum Einsatz kommen. In vielen anderen Ländern wie Frankreich, die solche Produktinfos haben, muss da ganz klar die benutzte Netzgeneration stehen. Es ist gerade in Deutschland ja nicht nur eine Frage der Geschwindigkeit, sondern beim Vodafone's 3G auch eine der Abdeckung.

Ergo, es steht nirgendwo bei den "D-Netz"-Tarifen geschrieben, entweder dass sie NICHT im 4G-Netz oder dass sie nur in den 2G- und 3G-Netzen realisiert werden. Das ist bewusst irreführend. Sie müssten vielleicht nicht nennen, dass sie keinen LTE-Zugang haben, aber dass das Angebot in 2G- und 3G-Netzen realisiert wird, sollte schon irgendwo (und nicht nur im Kleingedruckten) stehen. Man kann von einem durchschnittlichen Nutzer nicht erwarten, dass er "bis 42,2 Mbit/s" richtig zuordnen kann.


Man kann jetzt streiten, ob ein Tarif im LTE-Netz von max. 21 Mbps "LTE-Speed" hat, da diese Geschwindigkeit auch - und gerade bei Telefonica - eher im 3G-Netz mit HSDPA erreichbar ist.


Aber vielmehr sollte diese kleinen anderen hässlichen Tricks aufhören! 1&1 ist sonst gar nicht so schlecht. Hier begeben sie sich aber auf das Niveau von windigen Teppichhändlern.
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[1] Alf E. Neumann antwortet auf wolfbln
08.02.2018 07:20
Benutzer wolfbln schrieb:
..Ich möchte wetten, nicht mal 5% der Nutzer weiß das in Deutschland.
[...]
Hier begeben sie sich aber auf das Niveau von windigen Teppichhändlern.

Absolut richtig. Und wechselt der Bestandskunde von "D-Netz" auf "LTE" findet er so gut wie keinen Hinweis, das "LTE" eben nicht über Vodafone läuft, sondern von Telefonica geliefert wird (im Ländlichen quasi nicht existent). Bemerkt der Kunde seinen Fehler kurz nach dem Bestellvorgang, ist ein Storno nicht möglich. Eine Rückabwicklung geht erst nach 4 Wochen. Womit dann der Vertrag rechnerisch um 25 Monate verlängert. Die Klage ist also maximal gerechtfertigt!