Benutzer Pasquale1212 schrieb:
... Ein bundesweiter Glasfaserausbau ist mehr als nur teuer. Ein Unternehmen kann das nicht stemmen.
Ok, da sind sich offenbar alle einig. Ein Unternehmen reicht nicht, es müssen viele Unternehmen investieren.
Dass der Telekom die o. g. Pläne nicht zusagen, kann ich nachvollziehen. Dies würde das Geschäftsmodell des größten Anbieters sicher ordentlich zerreißen.
Richtig, die Telekom ruht sich auf dem Kupfernetz aus und baut oft nur aus, wenn sonst jemand anders den Spaten in die Hand nimmt, oder es sich die Investitionen in kurzer Zeit rentieren. Langfristig investiert die Telekom nicht aus eigenem Antrieb.
Ein Staat sollte einen großen Arbeitgeber und Anbieter nicht einfach so mit solchen Plänen zurflücken dürfen.
Wieso zerpflücken? Nach diesen Plänen wird die Telekom nicht zerschlagen oder ihr das Netz weggenommen.
Und ob's mit diesem Plan hinter tatsächlich besser ist, darf bezweifelt werden.
Dafür würde ich gern ein paar Argumente hören.
Der deutsche Markt ist eben schwierig.
Mag sein. Geiz ist geil gilt noch immer. Desto wichtiger ist es teure Infrastruktur optimal auszulasten. Ein Parallelausbau von VDSL wo es schon Kabel oder Glasfaser gibt bringt zwar dem Kunden mehr Möglichkeiten auf verschiedene Wettbewerber zu setzen, aber reduziert die Auslastung der Infrastruktur.
Ich finde deshalb den Ansatz das Unternehmen gemeinsam ausbauen durchaus überlegenswert. Genauer muss man quasi vorschreiben, dass bei der letzten Meile sich jeder dran beteiligen darf. Die Letzte Meile gehört dann unter Umständen 10 verschiedenen Firmen. Da können sich dann auch Stadtwerke beteiligen oder Stadt/Land/Bund bringen ihre Förderung als Anteil ein. Ein Parallelausbau wird verboten. Beteiligte Firmen bekommen logischerweise einen um ihren Investitionsanteil vergünstigten Zugang, bzw. Zahlen sie selbst zwar den vollen Beitrag aber bekommen entsprechend ihrem Anteil den Beitrag anteilig zurück. Sofern ein Unternehmen mehr als X% der Anteile besitzt, muss sich später ein anderes Unternehmen einkaufen können.
Beispiel: Die Stadtwerke entschießen sich gemeinsam mit einem Telko Unternehmen Glasfaser auszubauen Und erhalten 20% Förderung vom Bund. Bei halten anschließend 40%, der Bund 20%. Die Deutsche Telekom die davon Wind bekommen hat und VDSL in Konkurenz ausbauen will darf das nicht mehr. Sie darf sich jedoch nachträglich beteiligen, aber nur eine gewisse Zeit. Sie kann dem Bund die Förderung abkaufen, oder wenn man X auf 30 setzt jedem der beiden Unternehmen bis zu 10%, darf dabei aber selbst insgesamt nicht über 30% kommen. Mehr geht dann nur mit Zustimmung, d.h. wenn ein Beteiligter freiwillig Anteile verkauft.
Die Kosten bleiben auf ganz Deutschland gesehen die gleichen. Aber es finden sich mitunter mehr Kapitalgeber (auch außerhalb der Telkos) die bereit sind ihre Immobilien/Stadt dadurch auszuwerten, Unternehmen die sowieso regelmäßig Tiefbauarbeiten durchführen und damit ihren Anteil schon durch die Tiefbauarbeiten erbringen.
Zugegeben, kein wirklich attraktives Angebot, aber ggf. ein kostspieliger Anfang.
Im Blog der Telekom wird unter "Mehr Breitband für mich" erzählt, wie man zum Glasfaseranschluss auf eigener Initiative kommt.
Genau, die Telekom bietet ja schon an die Kosten zu teilen. Aber anschließend bleibt sie alleiniger Anteilseigner. Das ist nicht richtig.