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M. Weidner hat leider recht


18.06.2016 18:53 - Gestartet von wolfbln
4x geändert, zuletzt am 18.06.2016 19:19
Ich muss hier mal als ziemlich einziger Kommentator Herrn Weidner recht geben.

So gut Telefónica die 3G Integration über nat. Roaming hinbekommen haben, desto mehr haben sie die LTE-Integration vermasselt. Auch ich bin von den unterirdischen Downloadraten auf EDGE-Niveau in Berlin betroffen. Dafür brauch ich kein LTE, das langsamer ist als UMTS.

Telefónica hat eigentlich nur die Chance möglichst schnell mehr eigenes Spektrum zu nutzen, aber die ähnliche Situation bei Three in Irland zeigte nachdem sie O2 kauften, dass dafür etwa 1-2 Jahre Ausbau notwendig sind. In dieser Zwischenzeit ist es nicht sinnvoll möglich, alle User ungebremst ins LTE-Netz zu lassen. Auch bleibe ich weiter skeptisch, dass mit 28000 Basisstationen statt 40000 ein besseres Netz als zuvor hinzukriegen ist, das angeblich sogar die Telekom übertreffen soll.

Damit klar ist: ich beziehe mich nicht auf Vertragskunden von Base, denen LTE vertraglich zugesichert wurde, wobei es in vielen Base-Verträgen gar nicht steht, sondern nur der Händler zusätzlich vermarktet hat. Sondern auf die Masse der Prepaid-Kunden von den Resellern von Eplus wie O2, also Aldi Talk, Blau, ortel, ay yildiz usw. Hier wurde immer von einer zeitgebundenen Aktion gesprochen, die allerdings auch immer verlängert wurde. Hier kann Telefónica durchaus einen Schlussstrich ziehen, ohne irgendwie rechtlich Probleme zu bekommen.

Ein Tempolimit für diese LTE-Kunden wäre eine vernünftige Alternative. Der ungebremste Speed kommt aus einer Zeit, als Eplus sein volles 3G und leeres 4G Netz in den Großstädten dann so schnell als möglich zu LTE umswitchen wollte. Die Situation heute bei Telefónica ist aber völlig anders.

Die Kunden, die wegen LTE zu Eplus gingen, wohnen hauptsächlich in den Städten, weil nur dort Eplus ausgebaut hat und dort sind gegenwärtig die Hauptengpässe. Diese Kunden zu verlieren riskiert Telefónica egal wie sie nun reagieren: Wenn die Kriechspur noch Monate anhält, lockt Vodafone mit Super-Angeboten und besseren Speed und ein Prepaid-Vertrag ist schneller gewechselt als ein Laufzeitvertrag.

Oder sie lassen die neuen Kunden gar nicht rein. Wenn der Exklusivschutz von Drillisch für O2-LTE im Sommer ausläuft, müssten zusätzlich auch noch die Bestandskunden der O2-Reseller ins LTE-Netz wie Fonic oder dem alten Lidl. Wie will man sonst die Bevorzugung der Eplus-Reseller rechtfertigen? Das würde das Netz nochmal verlangsamen.

Von Kunden "2.Klasse" kann man dann auch nicht sprechen wie viele User hier meinen, da die eigenen O2-Reseller LTE noch gar nicht anbieten (dürfen). Diese Kunden dürften sich inzwischen viel mehr deklassiert vorkommen.

Also für alle Reseller zunächst ein vernünftiges Datenlimit oberhalb von 3G-Speed und besseres Management der vorhandenen Ressourcen. Ein Wegfall der LTE-Berechtigung ist werbetechnisch schwer zu vermitteln. Telefónica versucht gerade völlig überhöhte Roaming-Preise durchzudrücken. Da haben sie schon Wechselkunden zu Vodafone. Würde LTE noch völlig wegfallen, ist das nicht zu mehr vermitteln. Aber ein Speed-Limit wäre für die meisten wohl noch zu verkraften, zumal durch die Überlastung es sowieso schon besteht.

Es ist schon paradox in Berlin 2016: In der U-Bahn kann man nur surfen mit Telefónica, alle anderen sind auf EDGE und oberhalb ist es andersrum.
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[1] RobbieG antwortet auf wolfbln
18.06.2016 20:11
Hallo,

Benutzer wolfbln schrieb:
...In dieser Zwischenzeit ist es
nicht sinnvoll möglich, alle User ungebremst ins LTE-Netz zu lassen. Auch bleibe ich weiter skeptisch, dass mit 28000 Basisstationen statt 40000 ein besseres Netz als zuvor hinzukriegen ist, das angeblich sogar die Telekom übertreffen soll.

:-)

Bin Simyo Kunde und erwarte nichts.
Freue mich, über Alles, was funktioniert. LTE mit Geschwindigkeitsbeschränkung, ok, wenn Daten weiter stabil fließen.

Habe auch eine Vodafone Karte. Netz ist in der Provinz nur dort zu gebrauchen, wo "H"(HSPA) oder LTE möglich ist. Bin oft in einer Provinz, wo genau das nicht ist.

Habe eine Telekom Karte (Vertrag) und immer öfters im LTE-Netz.

Das wird eine Abstimmung mit den Füssen. Das hätte Telefónica aber vorher wissen müssen/können.

Wichtig, dass Telefónica seinen "neuen" Kunden von E-Plus (mit rund 125 Marken) ganz genau ansagt, was auf sie zukommt und was nicht geht. Sonst gehen die Düsseldorfer-Münchner im Shitstorm unter.

Hatte mir überlegt, ein Triple-SIM-Handy zu kaufen. Denke Dual-SIM wird reichen :-)

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[1.1] wolfbln antwortet auf RobbieG
19.06.2016 00:13

einmal geändert am 19.06.2016 00:16
Benutzer RobbieG schrieb:


Wichtig, dass Telefónica seinen "neuen" Kunden von E-Plus (mit rund 125 Marken) ganz genau ansagt, was auf sie zukommt und was nicht geht. Sonst gehen die Düsseldorfer-Münchner im Shitstorm unter.

Genau das ist der Knackpunkt und damit hat M.Weidner schon ein wichtige Diskussion angestoßen. 2 Wochen vor Auslaufen der LTE-"Aktion" ist noch überhaupt nicht klar, wie es weiter geht. Bei prepaid Kunden können sie alles machen. Bei postpaid Base-Kunden ist nur in wenigen Verträgen LTE festgeschrieben.

Das sind halt die Befürchtungen von einem Konzern, der mit der LTE-Fusion ein echtes Problem hat. Beim EU-Roaming haben sie schon gezeigt, dass ihnen gesetzl. Vorgaben effektiv gleich sind und sie ihr Ding durchziehen. Daraus kommt die Befürchtung.

Ich kann die User schon verstehen und diejenigen, die hier sagen, dass sei kein Thema haben keine 100-300 € Aufpreis in LTE-Technik investiert. Bei Prepaid ist schnell der Anbieter gewechselt, aber bei Postpaid hängt man dann in einem 2 Jahresvertrag mit Schleich-LTE oder gar keinem.

Aber egal, wie sich Telefónica entscheidet, es wird einen Shitstorm geben. Blocken sie in Zukunft wesentliche Nutzergruppen von LTE regen die sich auf. Genauso jene, die über LTE nur einige kbps Speed bekommen. Ich glaube, bisher merken es nur wenige, wo Eplus LTE inzwischen abgeschaltet wurde, aber dies wird ja wegen der Frequenzen in Kürze bundesweit sein.
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[1.1.1] KiRKman antwortet auf wolfbln
19.06.2016 01:52
Benutzer wolfbln schrieb:
Ich glaube, bisher merken es nur wenige, wo Eplus LTE inzwischen abgeschaltet wurde, aber dies wird ja wegen der Frequenzen in Kürze bundesweit sein.

Genau das ist leider der springende Punkt! Ich kann diesbezüglich aktuell leidvoll aus eigener Erfahrung berichten.

So habe ich LTE von o2 mit zwei Karten von Drillisch benutzt; LTE von E-Plus kam mit Simyo und Aldi-Talk zum Einsatz. Als Hardware verwendete ich u.a. zwei Geräte von Huawei, namentlich den E3372 LTE-Stick und den B593u-12 LTE-Router. Es handelt sich dabei um ganz normale Geräte, die bei der Telekom unter den Namen Speedstick V und Speedport LTE II bekannt sind; bei Vodafone heißt derselbe Router schlicht B2000.

Mit dem LTE von o2 um 800 MHz war ich recht zufrieden, jedoch wurde es mit der Zeit immer langsamer, gerade im letzten halben Jahr. Und nach den aktuellen Drillisch-Aktionen wurde es schon recht nervig (maximal 10 Mbit/s down und 20 Mbit/s up).

Das LTE von E-Plus um 1800 MHz funktionierte zuletzt auf jeden Fall wesentlich besser. Dort hatte ich auch zu Stoßzeiten immer 30 Mbit/s down. Der Upstream war wie bei o2. Also habe ich zuletzt in Stick und Router nur noch die E-Plus Karten benutzt. "Die Drillisch-Karten werden schon wieder funktionieren, wenn das LTE-Netz von E-Plus für die o2-Nutzer freigegeben wird", dachte ich insgeheim bei mir.

Dummerweise ist es ja genau anders herum! Das gute LTE-Netz von E-Plus wird abgeschaltet und der Müll von o2 wird für alle freigegeben. Vollkommener Schwachsinn. Und so kam es, wie es kommen musste:

In der Nacht von Donnerstag auf Freitag (17.06.2016) wurde LTE von E-Plus in meiner Region abgeschaltet. Abends war noch alles gut, morgens um sechs Uhr war alles dahin. Böses Erwachen.

Zwar befinden sich alle meine Karten seitem im LTE-Netz von o2 unter 262-07, jedoch ist es nicht mehr benutzbar. Downstream 1 Mbit/s, oft auch nur 0.5 Mbit/s, Upstream nur etwas höher. Der gespielte Witz.

Natürlich habe ich schon am Freitag Abend telefonisch diverse Hotlines abgeklappert, aber Auskünfte gab es keine. Die Hotliner sowohl bei Aldi-Talk als auch bei Simyo wussten nichts von der Abschaltung des E-Plus LTE-Netzes. Dies wurde gar vehement verneint, man würde auf keinen Fall das E-Plus LTE Netz abschalten... Geballte Inkompetenz.

Da ich weiß, dass mit einem Ausbau frühestens in einem Jahr zu rechnen ist, habe ich eine Drillisch- und eine Simyo-Karte bereits gekündigt. Die verbleibenden Karten werden sukzessive folgen. Wahrscheinlich werde ich nun zunächst das aktuelle Telekom-SIM-Angebot von Modeo bestellen (6GB Telekom LTE).

Denen wird wohl alsbald die Bude eingerannt werden, wenn die ganzen Kunden von Telefónica zu Vodafone und Telekom stürmen. Wie kann man sich so ins eigene Knie schießen?
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[1.1.1.1] Max Baumann antwortet auf KiRKman
19.06.2016 10:54
Benutzer KiRKman schrieb:

Denen wird wohl alsbald die Bude eingerannt werden, wenn die ganzen Kunden von Telefónica zu Vodafone und Telekom stürmen. Wie kann man sich so ins eigene Knie schießen?

Na fein dann wandert mal ab, dann ist für die o2 Altkunden wieder genug Kapazität da ;)
Wer denkt bei Telekom und Co wird es besser, der träumt auch von nackenden Weisswürschten.
Gab doch kürzlich erst einen Bericht auf Teltarif, bzgl LTE Überlastung bei der Telekom.
Das Problem sind die Youtube/Facebook Dauersauger, da sollten alle Provider endlich eine Lösung finden.
Der Vorschlag mit der Speeddrosselung ist da nicht schlecht.
Ich selbst hab das bei mir daheim machen müssen.
Als Dorf-DSL geplagter habe ich mir zusätzlich Tooway 25 zugelegt.
Mit zwei Teenagern aus der Youtubegeneration, gab es regelmäßig Stress das beim Datenvolumen schon in der 1 oder 2. Woche Schluß war.
Der Grund ist dieses Sch... Youtube, was selbst auf dem Smartphone jegliche Qualitätseinstellungen ignoriert und immer mit max möglicher Datenrate zieht.
Das für ein 4,5" Display Geschwindigkeiten mit 1Mbit/s völlig ausreichen, dafür gibt es keine Einstellmöglichkeiten.
Also etwas gesucht und einen Nanorouter gefunden, der IP bezogene Speeddrosselung zulässt.
Und seither reicht das Datenvolumen für die ganze Familie den gesamten Monat.
Und genau das sollten die Mobil Anbieter auch einführen, dann hätten alle User etwas von den begrenzten Kapazitäten.
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[1.1.1.1.1] KiRKman antwortet auf Max Baumann
19.06.2016 11:27
Benutzer Max Baumann schrieb:
Wer denkt bei Telekom und Co wird es besser, der träumt auch von nackenden Weisswürschten.

Ich hab's im Januar noch mit einer Data Comfort Free ausprobiert, keine Spur von einer Überlastung des Telekom-LTE. Phantastische Geschwindigkeiten (LTE 1800). Ob's hier bei mir am Niederrhein so bleiben wird, kann ich natürlich auch nicht vorhersagen.

Vodafone-LTE ist jedenfalls ziemlich ausgelastet, oft erreiche ich nur 8 Mbit/s; also in etwa so wie bei o2 vor der Abschaltung des E-Plus LTE-Netzes. Es schwankt halt sehr mit den Tageszeiten / Wochenende. Und Vodafone haben hier - genau wie o2 - ja nur LTE 800.

Fakt ist auf jeden Fall, dass o2-LTE bei mir nicht mehr benutzbar ist. Das ist kein Speed-Problem, sondern ein generelles Problem. Und Deine Ansicht, dass man mit einer Geschwindigkeit von 1 Mbit/s noch irgendwas anfangen könnte, kann ich leider nicht teilen ;) Ich brauche allerdings auch nicht ständig 30 Mbit/s.

Heute Morgen habe ich nach Alternativen gesucht. 3G von o2 gibt's hier nicht und 3G von E-Plus kommt bestenfalls im obersten Stockwerk am Fenster mit -111dBm rein. Da kann ich keine Daten mehr übertragen. Und bevor ich nun Antennen kaufe und anbohre sowie Antennenkabel verlege, hole ich mir lieber einen Vertrag von der Telekom.

Die Situation wird in anderen Regionen Deutschlands ähnlich sein: Man hat entweder 2G mit bestenfalls EDGE oder 2G und 4G. 3G hingegen ist sehr schlecht in der Fläche ausgebaut. Folglich muss man einen Vertrag mit LTE haben, will man nicht immer auf 2G zurückfallen. Hinzu kommt, dass LTE 800 von Vodafone und o2 überhaupt nicht mit LTE 1800 von Telekom und E-Plus mithalten kann. Ich kann das aus eigener, jahrelanger Erfahrung nur so konstatieren. LTE 800 ist sehr schnell ausgelastet und bricht dann zusammen!

Der Rat von Telefónica, 4G im Endgerät zu deaktivieren und stattdessen lieber 3G zu benutzen, ist ein Witz. Da sollen sie erstmal sagen, wie man 3G überhaupt empfangen soll.
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[1.1.1.1.1.1] Max Baumann antwortet auf KiRKman
19.06.2016 12:39

einmal geändert am 19.06.2016 12:41
Benutzer KiRKman schrieb:
Und Deine Ansicht, dass man mit einer
Geschwindigkeit von 1 Mbit/s noch irgendwas anfangen könnte, kann ich leider nicht teilen ;) Ich brauche allerdings auch nicht ständig 30 Mbit/s.

Ich habe in meinem geschilderten Fall die 1Mbit/s als gesunden Kompromiss zwischen begrenztem Datenvolumen und Qualität der Videos gewählt.
Natürlich hab ich meine beiden Jungs da mit einbezogen.
Unter 800 kbit/s wird die Quali grottig, leider sonst würd ich noch weiter runter gehen :)
Wir haben für alle im Haushalt eine aktzeptable Lösung gefunden, bis hoffentlich Anfang 2017 das T VDSL Netz fertig ist.
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[2] christian_koehler antwortet auf wolfbln
18.06.2016 21:46

Also für alle Reseller zunächst ein vernünftiges Datenlimit oberhalb von 3G-Speed und besseres Management der vorhandenen Ressourcen. Ein Wegfall der LTE-Berechtigung ist werbetechnisch schwer zu vermitteln.

Das "Tempolimit" scheint ja zu kommen. Bei diversen Resellern steht jetzt 21 MBit/s drin. Das dürfte kaum einen Unterschied machen. Ich habe in letzter Zeit einige Speedtests in Berlin gemacht (Drillisch SIM, bis 50 MBit/s) und Werte über 21 MBit/s sind ohnehin nur selten zu erreichen.

Das Netzmanagement halte ich für das eigentliche Problem: Sie haben jetzt 2 UMTS Netze und ein LTE Netz. Die Wahl scheinen sie allein dem Endgerät zu überlassen. Wo LTE gut empfangbar ist, buchen sich alle LTE Phones ins O2 LTE Netz ein.
Bei einem Test letztens in Berlin Neukölln hatte ich im O2 LTE Netz unter 1 MBit/s, im O2 UMTS Netz 21 MBit/s und im E+ UMTS Netz 19 MBit/s.
Offensichtlich sollte das Netz unter solchen Bedingungen einige Kunden gezielt in die UMTS Netze umbuchen. Das müsste doch machbar sein? Schliesslich geschieht bei ankommenden Sprachanrufen (ohne VoLTE) doch etwas ganz ähnliches.

Christian