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Office 365 bleibt weit weg vom Web 2.0


16.06.2011 11:21 - Gestartet von bunting
Leider hat Microsoft die Chance vertan ein zeitgemäßes Cloudsystem zu schaffen. Office 365 ist praktisch gesehen ein teures Exchange in der Cloud, welches um viele Funktionen künstlich kastriert wurde.

Wir haben uns in den letzten Monaten intensiv mit einer möglichen Groupware-Lösung in der Cloud beschäftigt.

Im Gegensatz zu Google Apps wirkt vieles bei Microsoft mit der heissen Nadel gestrickt.

Der OWA verhält sich so wie ein normal installiertes Programm und nutzt überhaupt nicht die Möglichkeiten von modernen Browsern. So ist es nicht möglich die E-Mail-Anwendung und den Kalender in zwei unterschiedlichen Fenstern oder Tabs zu öffnen. Für das Chatsystem wird ein proprietäres Protokoll verwendet, statt ein bewährtes offenes Protokoll wie zum Beispiel bei Facebook, GMail, web.de, GMX etc. zu nehmen. Als wenn das nicht schon schlimm genug wäre, muss man für das Lync-Messaging eine EXE auf jedem PC installieren. Natürlich funktioniert das nur auf Windows-PCs und nicht auf iPhone und Co. Somit bleiben die Microsoft-Nutzer wieder mal ein geschlossener Benutzerkreis. Während andere Anbieter schon am Web 3.0 arbeiteten, hat Microsoft offensichtlich noch nicht mal 2.0 verstanden.

Microsoft Office 365 ist deutlich teurer als zum Beispiel Google Apps, wenn man wirklich alle Kosten einbezieht. Bei Office365 erfüllt man die gesetzlich vorgeschriebene Archivierung nur, wenn man die Accounts von ausgeschiedenen Mitarbeitern noch 10 Jahre weiter bezahlt. Google hat das mit dem Postini-Dienst deutlich kundenfreundlicher gelöst. Wenn man dort die Archivierung nutzt, dann bleiben die archivierten E-Mails auch ohne Weiterzahlung 10 Jahre im Zugriff für die Steuerprüfer. Des Weiteren benötigt man bei Office 365 für jedes System/Gerät welches E-Mails versendet, einen echten Benutzeraccount, da kommen schnell einige zusätzliche Kosten dazu. Bei Google Apps werden nur reale Benutzer in Rechnung gestellt.

Wir haben uns jedenfalls gegen Office 365 und für Google Apps zu entscheiden, weil man bei Google quasi Innovation im Abo bekommt. Die Benutzer wachsen langsam mit und müssen nicht alle drei Jahre auf eine komplett neue Benutzeroberfläche angelernt werden.