Benutzer Telly schrieb:
Im Bericht geht man von 8,5 ct brutto IC-Gebühren aus und einem verkauften Minutenpreis von 9 ct?
Wo legt man da drauf?
Weil es weitere Kosten gibt, wie auch im Editorial erwähnt:
* Vertriebskosten für Aufladekarten: Wenn Groß- und Einzelhändler zusammen nur 6% vom Umsatz haben wollen, dann entspricht das bei einem Minutenpreis von 9 Cent schon mehr an Kosten, als der Gewinn wäre!
* Bei Onlineaufladung: Zahlungsausfälle durch Rückbuchungen, Kontoführungsgebühren pro Posten bei Lastschriften vom Konto, Umsatzprovisionen bei Zahlung per Kreditkarte
* Entgelte für die Nutzung von Marken. So wird der Springer-Verlag von Vodafone sicher ein paar Prozent des Umsatzes mit "BILDmobil" bekommen.
* Netznutzungskosten des Netzpartners: Selbst, wenn dieser nur 1 Cent pro Minute verrechnet, reicht das ebenfalls, um beim Fremdnetztelefonat die Erlössituation ins Gegenteil zu verkehren.
Bei einzelnen der genannten Posten kann es zwar sein, dass die Geschäftspartner mit ins Risiko gehen, also bei Fremdnetzgesprächen auf Umsatzanteile oder Netznutzungsentgelte verzichten. Im Gegenzug werden die Partner dann aber an anderer Stelle umso mehr die Hand aufhalten, so dass der Discounter von den hochprofitablen Verbindungen ins Festnetz, zu Sonderrufnummern, ins Ausland oder aus anderen Netzen auch entsprechend weniger hat! Solche "geminderten Erlösmöglichkeiten an anderer Stelle" sind aber betriebswirtschaftlich auch nichts anderes als Kosten.
Kai