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Pervers.


16.02.2007 10:29 - Gestartet von lexus1234
Es ist nicht zu fassen, wie blind, ignorant und verantwortungslos Nokia's Management dem Irrweg des reinen Shareholder-Value folgt. Wir sehen in den USA den Untergang des reinen Shareholder Values in der einst so glorreichen dortigen Automobilindustrie und hierzulande in der Zerschlagung von erfolgreichen Traditionsunternehmen (z.B. Grohe), denen das durch vernünftiges und langfristiges Unternehmertum gebildete Eigenkapital entzogen wird.

Nokia macht Gewinn, daß es nur so kracht, und das schon seit Jahren. Warum muß man dann 700 Leute entlassen, auf deren Arbeit dieser Gewinn sicher AUCH beruht? Kann man das nicht auch durch natürliche Fluktuation lösen? Gibt es nicht auch eine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und der Gesellschaft? Oder gar eine gewisse Dankbarkeit für den Erfolg, der ja nur von den Mitarbeitern kommt? Warum wird es akzeptiert, daß Kapitaleigner ALLES vom Kuchen bekommen?

Der Ad-hoc Meldung und der Kurspflege mehr Bedeutung beizumessen als dem Schicksal von 700 Mitarbeitern, sicherlich viele von ihnen mit Familie, ist wohl nur als verwerflich und unmoralisch zu bezeichnen.

Es mag nichts nützen, wenn ein einzelner sich darüber beklagt. Es würde aber nützen, wenn viele sich beklagen und die Zeitungen, Foren und newsgroups voll davon wären.
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[1] Müller2 antwortet auf lexus1234
16.02.2007 11:56
Benutzer lexus1234 schrieb:
Es ist nicht zu fassen, wie blind, ignorant und verantwortungslos Nokia's Management dem Irrweg des reinen Shareholder-Value folgt. Wir sehen in den USA den Untergang des reinen Shareholder Values in der einst so glorreichen dortigen Automobilindustrie und hierzulande in der Zerschlagung von erfolgreichen Traditionsunternehmen (z.B. Grohe), denen das durch vernünftiges und langfristiges Unternehmertum gebildete Eigenkapital entzogen wird.

Nokia macht Gewinn, daß es nur so kracht, und das schon seit Jahren. Warum muß man dann 700 Leute entlassen, auf deren Arbeit dieser Gewinn sicher AUCH beruht? Kann man das nicht auch durch natürliche Fluktuation lösen? Gibt es nicht auch eine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und der Gesellschaft? Oder gar eine gewisse Dankbarkeit für den Erfolg, der ja nur von den Mitarbeitern kommt? Warum wird es akzeptiert, daß Kapitaleigner ALLES vom Kuchen bekommen?

Der Ad-hoc Meldung und der Kurspflege mehr Bedeutung beizumessen als dem Schicksal von 700 Mitarbeitern, sicherlich viele von ihnen mit Familie, ist wohl nur als verwerflich und unmoralisch zu bezeichnen.

Es mag nichts nützen, wenn ein einzelner sich darüber beklagt. Es würde aber nützen, wenn viele sich beklagen und die Zeitungen, Foren und newsgroups voll davon wären.

Hallo,

ohne hier etwas schönreden zu wollen, ist das einfach die Funktionsweise eines globalisierten kapitalistischen Systems, auch wenn das den betroffenen Arbeitnehmern und ihren Familien natürlich keinen Deut weiter hilft.
Allerdings fängt die Sache wenn wir ehrlich sind schon viel früher an. Achtest Du, wenn Du Geld sparst, auf die Zinsen die die Bank Dir zahlt, oder darauf, wieviel Urlaubsgeld sie ihren Angestellten gibt? Und achtest Du beim Einkaufen darauf, ob Tante Emma genug fürs Alter zurücklegen kann oder nicht vielleicht doch eher auf die günstigen Preise bei Aldi?
Die Maximierung des shareholder-value ist in einer viel größeren Dimension letztlich auch nichts anderes. Ein international tätiges Unternehmen das ihn nicht im Blick hat, wird über kurz oder lang scheitern. Wenn uns die Konsequenzen der Marktwirtschaft nicht gefallen, dann muß man das Wirtschaftssystem eben ändern. Da uns die übrige Welt aber nicht den Gefallen tun wird, unserem Beispiel sofort zu folgen, erfordert dies dann eine staatliche Kontrolle des Außenhandels, des internationalen Kapitalverkehrs und damit letztlich auch des Reiseverkehrs. Und natürlich wäre es nicht nur nötig die internationale Bewegung des Kapitals zu kontrollieren, sondern auch die des Humankapitals, also hochqualifizierter Arbeitskräfte. Ausreise dann nur noch für Rentner? Das hatten wir so ähnlich schon einmal.

Gruß Müller2
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[1.1] baeckerman antwortet auf Müller2
16.02.2007 12:06
Benutzer Müller2 schrieb:
Benutzer lexus1234 schrieb:
Es ist nicht zu fassen, wie blind, ignorant und verantwortungslos Nokia's Management dem Irrweg des reinen Shareholder-Value folgt. Wir sehen in den USA den Untergang des reinen Shareholder Values in der einst so glorreichen dortigen Automobilindustrie und hierzulande in der Zerschlagung von erfolgreichen Traditionsunternehmen (z.B. Grohe), denen das durch vernünftiges und langfristiges Unternehmertum gebildete
Eigenkapital entzogen wird.

Nokia macht Gewinn, daß es nur so kracht, und das schon seit Jahren. Warum muß man dann 700 Leute entlassen, auf deren Arbeit dieser Gewinn sicher AUCH beruht? Kann man das nicht auch durch natürliche Fluktuation lösen? Gibt es nicht auch eine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und der Gesellschaft? Oder gar eine gewisse Dankbarkeit für den Erfolg,
der ja nur von den Mitarbeitern kommt? Warum wird es akzeptiert, daß Kapitaleigner ALLES vom Kuchen bekommen?

Der Ad-hoc Meldung und der Kurspflege mehr Bedeutung beizumessen als dem Schicksal von 700 Mitarbeitern, sicherlich viele von ihnen mit Familie, ist wohl nur als verwerflich und
unmoralisch zu bezeichnen.

Es mag nichts nützen, wenn ein einzelner sich darüber beklagt.
Es würde aber nützen, wenn viele sich beklagen und die Zeitungen, Foren und newsgroups voll davon wären.

Hallo,

ohne hier etwas schönreden zu wollen, ist das einfach die Funktionsweise eines globalisierten kapitalistischen Systems, auch wenn das den betroffenen Arbeitnehmern und ihren Familien natürlich keinen Deut weiter hilft.
Allerdings fängt die Sache wenn wir ehrlich sind schon viel früher an. Achtest Du, wenn Du Geld sparst, auf die Zinsen die die Bank Dir zahlt, oder darauf, wieviel Urlaubsgeld sie ihren Angestellten gibt? Und achtest Du beim Einkaufen darauf, ob Tante Emma genug fürs Alter zurücklegen kann oder nicht vielleicht doch eher auf die günstigen Preise bei Aldi? Die Maximierung des shareholder-value ist in einer viel größeren Dimension letztlich auch nichts anderes. Ein international tätiges Unternehmen das ihn nicht im Blick hat, wird über kurz oder lang scheitern. Wenn uns die Konsequenzen der Marktwirtschaft nicht gefallen, dann muß man das Wirtschaftssystem eben ändern. Da uns die übrige Welt aber nicht den Gefallen tun wird, unserem Beispiel sofort zu folgen, erfordert dies dann eine staatliche Kontrolle des Außenhandels, des internationalen Kapitalverkehrs und damit letztlich auch des Reiseverkehrs. Und natürlich wäre es nicht nur nötig die internationale Bewegung des Kapitals zu kontrollieren, sondern auch die des Humankapitals, also hochqualifizierter Arbeitskräfte. Ausreise dann nur noch für Rentner? Das hatten wir so ähnlich schon einmal.

Gruß Müller2

Ich kann dir sagen, ich achte darauf. Daher habe ich jetzt ein Problem mit meinem Telekom Anschluss! Ich kann aber auch nicht wechseln, wohin denn?

Leider hält sich kein unternehmen mehr an Moralischen Sachen auf!
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[1.1.1] Müller2 antwortet auf baeckerman
16.02.2007 12:19
Benutzer baeckerman schrieb:
Benutzer Müller2 schrieb:
Benutzer lexus1234 schrieb:
Es ist nicht zu fassen, wie blind, ignorant und verantwortungslos Nokia's Management dem Irrweg des reinen Shareholder-Value folgt. Wir sehen in den USA den Untergang des reinen Shareholder Values in der einst so glorreichen dortigen Automobilindustrie und hierzulande in der Zerschlagung von erfolgreichen Traditionsunternehmen (z.B. Grohe), denen das durch vernünftiges und langfristiges Unternehmertum gebildete
Eigenkapital entzogen wird.

Nokia macht Gewinn, daß es nur so kracht, und das schon seit Jahren. Warum muß man dann 700 Leute entlassen, auf deren Arbeit dieser Gewinn sicher AUCH beruht? Kann man das nicht auch durch natürliche Fluktuation lösen? Gibt es nicht auch eine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und der Gesellschaft? Oder gar eine gewisse Dankbarkeit für den Erfolg,
der ja nur von den Mitarbeitern kommt? Warum wird es akzeptiert, daß Kapitaleigner ALLES vom Kuchen bekommen?

Der Ad-hoc Meldung und der Kurspflege mehr Bedeutung beizumessen als dem Schicksal von 700 Mitarbeitern, sicherlich viele von ihnen mit Familie, ist wohl nur als verwerflich und
unmoralisch zu bezeichnen.

Es mag nichts nützen, wenn ein einzelner sich darüber beklagt.
Es würde aber nützen, wenn viele sich beklagen und die Zeitungen, Foren und newsgroups voll davon wären.

Hallo,

ohne hier etwas schönreden zu wollen, ist das einfach die Funktionsweise eines globalisierten kapitalistischen Systems,
auch wenn das den betroffenen Arbeitnehmern und ihren Familien
natürlich keinen Deut weiter hilft.
Allerdings fängt die Sache wenn wir ehrlich sind schon viel früher an. Achtest Du, wenn Du Geld sparst, auf die Zinsen die die Bank Dir zahlt, oder darauf, wieviel Urlaubsgeld sie ihren Angestellten gibt? Und achtest Du beim Einkaufen darauf, ob Tante Emma genug fürs Alter zurücklegen kann oder nicht vielleicht doch eher auf die günstigen Preise bei Aldi? Die Maximierung des shareholder-value ist in einer viel größeren Dimension letztlich auch nichts anderes. Ein international tätiges Unternehmen das ihn nicht im Blick hat,
wird über kurz oder lang scheitern. Wenn uns die Konsequenzen der Marktwirtschaft nicht gefallen, dann muß man das Wirtschaftssystem eben ändern. Da uns die übrige Welt aber nicht den Gefallen tun wird, unserem Beispiel sofort zu folgen,
erfordert dies dann eine staatliche Kontrolle des Außenhandels, des internationalen Kapitalverkehrs und damit letztlich auch des Reiseverkehrs. Und natürlich wäre es nicht nur nötig die internationale Bewegung des Kapitals zu kontrollieren, sondern auch die des Humankapitals, also hochqualifizierter Arbeitskräfte. Ausreise dann nur noch für Rentner? Das hatten
wir so ähnlich schon einmal.

Gruß Müller2

Ich kann dir sagen, ich achte darauf. Daher habe ich jetzt ein Problem mit meinem Telekom Anschluss! Ich kann aber auch nicht wechseln, wohin denn?

Leider hält sich kein unternehmen mehr an Moralischen Sachen auf!

Hallo,

wenn Du darauf wirklich achtest, so ehrt Dich das. Die Aldi-Märkte an jeder Ecke und das fast vollständige Verschwinden kleiner Lebensmitteleinzelhändller beweisen jedoch, daß nicht allzu viele Leute so denken und handeln wie Du. Das entscheidende Problem bei der Sache scheint mir darin zu liegen, daß solidarisches Handeln um so schwieriger wird, je größer der Kreis derjenigen wird, denen die Solidarität gelten soll und je geringer dem Einzelnen die eigenen Einflußmöglichkeiten erscheinen. In einer globalisierten Weltwirtschaft müßte die Solidarisierung ebenfalls weltweit sein. Und ich fürchte, daß chinesische, indische oder koreanische Arbeiter und Ingenieure nur eine sehr geringe Solidarität für ihre - aus ihrer Sicht - ungeheuer wohlhabenden europäischen Kollegen aufbringen werden.

Gruß Müller2
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[1.1.1.1] Estico antwortet auf Müller2
16.02.2007 12:44
Benutzer Müller2 schrieb:
Benutzer baeckerman schrieb:
Benutzer Müller2 schrieb:
Benutzer lexus1234 schrieb:
Es ist nicht zu fassen, wie blind, ignorant und verantwortungslos Nokia's Management dem Irrweg des reinen Shareholder-Value folgt. Wir sehen in den USA den Untergang des reinen Shareholder Values in der einst so glorreichen dortigen Automobilindustrie und hierzulande in der Zerschlagung von erfolgreichen Traditionsunternehmen (z.B. Grohe), denen das durch vernünftiges und langfristiges Unternehmertum gebildete
Eigenkapital entzogen wird.

Nokia macht Gewinn, daß es nur so kracht, und das schon seit Jahren. Warum muß man dann 700 Leute entlassen, auf deren Arbeit dieser Gewinn sicher AUCH beruht? Kann man das nicht auch durch natürliche Fluktuation lösen? Gibt es nicht auch eine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und der Gesellschaft? Oder gar eine gewisse Dankbarkeit für den Erfolg,
der ja nur von den Mitarbeitern kommt? Warum wird es akzeptiert, daß Kapitaleigner ALLES vom Kuchen bekommen?

Der Ad-hoc Meldung und der Kurspflege mehr Bedeutung beizumessen als dem Schicksal von 700 Mitarbeitern, sicherlich viele von ihnen mit Familie, ist wohl nur als verwerflich und
unmoralisch zu bezeichnen.

Es mag nichts nützen, wenn ein einzelner sich darüber beklagt.
Es würde aber nützen, wenn viele sich beklagen und die Zeitungen, Foren und newsgroups voll davon wären.

Hallo,

ohne hier etwas schönreden zu wollen, ist das einfach die Funktionsweise eines globalisierten kapitalistischen Systems,
auch wenn das den betroffenen Arbeitnehmern und ihren Familien
natürlich keinen Deut weiter hilft.
Allerdings fängt die Sache wenn wir ehrlich sind schon viel früher an. Achtest Du, wenn Du Geld sparst, auf die Zinsen die die Bank Dir zahlt, oder darauf, wieviel Urlaubsgeld sie ihren Angestellten gibt? Und achtest Du beim Einkaufen darauf, ob Tante Emma genug fürs Alter zurücklegen kann oder nicht vielleicht doch eher auf die günstigen Preise bei Aldi? Die Maximierung des shareholder-value ist in einer viel größeren Dimension letztlich auch nichts anderes. Ein international tätiges Unternehmen das ihn nicht im Blick hat,
wird über kurz oder lang scheitern. Wenn uns die Konsequenzen der Marktwirtschaft nicht gefallen, dann muß man das Wirtschaftssystem eben ändern. Da uns die übrige Welt aber nicht den Gefallen tun wird, unserem Beispiel sofort zu folgen,
erfordert dies dann eine staatliche Kontrolle des Außenhandels, des internationalen Kapitalverkehrs und damit letztlich auch des Reiseverkehrs. Und natürlich wäre es nicht nur nötig die internationale Bewegung des Kapitals zu kontrollieren, sondern auch die des Humankapitals, also hochqualifizierter Arbeitskräfte. Ausreise dann nur noch für Rentner? Das hatten
wir so ähnlich schon einmal.

Gruß Müller2

Ich kann dir sagen, ich achte darauf. Daher habe ich jetzt ein Problem mit meinem Telekom Anschluss! Ich kann aber auch nicht
wechseln, wohin denn?

Leider hält sich kein unternehmen mehr an Moralischen Sachen
auf!

Hallo,

wenn Du darauf wirklich achtest, so ehrt Dich das. Die Aldi-Märkte an jeder Ecke und das fast vollständige Verschwinden kleiner Lebensmitteleinzelhändller beweisen jedoch, daß nicht allzu viele Leute so denken und handeln wie Du. Das entscheidende Problem bei der Sache scheint mir darin zu liegen, daß solidarisches Handeln um so schwieriger wird, je größer der Kreis derjenigen wird, denen die Solidarität gelten soll und je geringer dem Einzelnen die eigenen Einflußmöglichkeiten erscheinen. In einer globalisierten Weltwirtschaft müßte die Solidarisierung ebenfalls weltweit sein. Und ich fürchte, daß chinesische, indische oder koreanische Arbeiter und Ingenieure nur eine sehr geringe Solidarität für ihre - aus ihrer Sicht - ungeheuer wohlhabenden europäischen Kollegen aufbringen werden.

Gruß Müller2

Hallo,

das Verschwinden der "Tante-Emma-Läden" hat auch andere Gründe als mangelnde Solidarität der Einkaufenden. Diese Gründe liegen aber in der Vergangenheit und sind auch auf stadtplanerischen Pfusch vor allem in den 60er, 70er und 80er Jahren zurückzuführen. Dies gilt aber nur für die "alte" BRD, in den "Neuen" Bundesländern sieht die Sache etwas anders aus.
Mehr darüber bei einem Glas Rotwein und einer Cohiba ;-).
Estico
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[1.1.1.1.1] Müller2 antwortet auf Estico
16.02.2007 13:36
Benutzer Estico schrieb:
Benutzer Müller2 schrieb:
Benutzer baeckerman schrieb:
Benutzer Müller2 schrieb:
Benutzer lexus1234 schrieb:
Es ist nicht zu fassen, wie blind, ignorant und verantwortungslos Nokia's Management dem Irrweg des reinen Shareholder-Value folgt. Wir sehen in den USA den Untergang des reinen Shareholder Values in der einst so glorreichen dortigen Automobilindustrie und hierzulande in der Zerschlagung von erfolgreichen Traditionsunternehmen (z.B. Grohe), denen das durch vernünftiges und langfristiges Unternehmertum gebildete
Eigenkapital entzogen wird.

Nokia macht Gewinn, daß es nur so kracht, und das schon seit Jahren. Warum muß man dann 700 Leute entlassen, auf deren Arbeit dieser Gewinn sicher AUCH beruht? Kann man das nicht auch durch natürliche Fluktuation lösen? Gibt es nicht auch eine Verantwortung gegenüber den Mitarbeitern und der Gesellschaft? Oder gar eine gewisse Dankbarkeit für den Erfolg,
der ja nur von den Mitarbeitern kommt? Warum wird es akzeptiert, daß Kapitaleigner ALLES vom Kuchen bekommen?

Der Ad-hoc Meldung und der Kurspflege mehr Bedeutung beizumessen als dem Schicksal von 700 Mitarbeitern, sicherlich viele von ihnen mit Familie, ist wohl nur als verwerflich und
unmoralisch zu bezeichnen.

Es mag nichts nützen, wenn ein einzelner sich darüber beklagt.
Es würde aber nützen, wenn viele sich beklagen und die Zeitungen, Foren und newsgroups voll davon wären.

Hallo,

ohne hier etwas schönreden zu wollen, ist das einfach die Funktionsweise eines globalisierten kapitalistischen Systems,
auch wenn das den betroffenen Arbeitnehmern und ihren Familien
natürlich keinen Deut weiter hilft.
Allerdings fängt die Sache wenn wir ehrlich sind schon viel früher an. Achtest Du, wenn Du Geld sparst, auf die Zinsen die die Bank Dir zahlt, oder darauf, wieviel Urlaubsgeld sie ihren Angestellten gibt? Und achtest Du beim Einkaufen darauf, ob Tante Emma genug fürs Alter zurücklegen kann oder nicht vielleicht doch eher auf die günstigen Preise bei Aldi? Die Maximierung des shareholder-value ist in einer viel größeren Dimension letztlich auch nichts anderes. Ein international tätiges Unternehmen das ihn nicht im Blick hat,
wird über kurz oder lang scheitern. Wenn uns die Konsequenzen der Marktwirtschaft nicht gefallen, dann muß man das Wirtschaftssystem eben ändern. Da uns die übrige Welt aber nicht den Gefallen tun wird, unserem Beispiel sofort zu folgen,
erfordert dies dann eine staatliche Kontrolle des Außenhandels, des internationalen Kapitalverkehrs und damit letztlich auch des Reiseverkehrs. Und natürlich wäre es nicht nur nötig die internationale Bewegung des Kapitals zu kontrollieren, sondern auch die des Humankapitals, also hochqualifizierter Arbeitskräfte. Ausreise dann nur noch für Rentner? Das hatten
wir so ähnlich schon einmal.

Gruß Müller2

Ich kann dir sagen, ich achte darauf. Daher habe ich jetzt ein Problem mit meinem Telekom Anschluss! Ich kann aber auch nicht
wechseln, wohin denn?

Leider hält sich kein unternehmen mehr an Moralischen Sachen
auf!

Hallo,

wenn Du darauf wirklich achtest, so ehrt Dich das. Die Aldi-Märkte an jeder Ecke und das fast vollständige Verschwinden kleiner Lebensmitteleinzelhändller beweisen jedoch, daß nicht allzu viele Leute so denken und handeln wie Du. Das entscheidende Problem bei der Sache scheint mir darin zu liegen, daß solidarisches Handeln um so schwieriger wird, je
größer der Kreis derjenigen wird, denen die Solidarität gelten soll und je geringer dem Einzelnen die eigenen Einflußmöglichkeiten erscheinen. In einer globalisierten Weltwirtschaft müßte die Solidarisierung ebenfalls weltweit sein. Und ich fürchte, daß chinesische, indische oder koreanische Arbeiter und Ingenieure nur eine sehr geringe Solidarität für ihre - aus ihrer Sicht - ungeheuer wohlhabenden
europäischen Kollegen aufbringen werden.

Gruß Müller2

Hallo,

das Verschwinden der "Tante-Emma-Läden" hat auch andere Gründe als mangelnde Solidarität der Einkaufenden. Diese Gründe liegen aber in der Vergangenheit und sind auch auf stadtplanerischen Pfusch vor allem in den 60er, 70er und 80er Jahren zurückzuführen. Dies gilt aber nur für die "alte" BRD, in den "Neuen" Bundesländern sieht die Sache etwas anders aus. Mehr darüber bei einem Glas Rotwein und einer Cohiba ;-).
Estico


Hallo,

ich bin ehrlich gesagt kein Fachmann für Tante-Emma-Läden bzw. deren Verschwinden. Wenn die im östlichen Teil unseres Landes (auch in größeren Orten?) noch zahlreich vorhanden sein sollten, drücke ich ihnen fest die Daumen, befürchte allerdings, daß sich insbesondere bei dem dort doch niedrigeren Pro-Kopf-Einkommen der Siegeszug der Discounter nicht aufhalten lassen wird.
Ich wollte eigentlich nur an Beispielen verdeutlichen, daß das Grundprinzip der marktwirtschaftlichen Ordnung darin besteht, daß jeder zunächst einmal (zumindest auf ökonomischen Gebiet) nach seinem eigenen Vorteil strebt, sei es nun, daß er versucht besonders preisgünstig einzukaufen, einen möglichst gut bezahlten Arbeitsplatz zu finden oder eben auch eine möglichst hohe Rendite auf sein Kapital zu erhalten. Im besten Fall führt das Zusammenspiel des Vorteilsstrebens jedes Einzelnen zu einem unter Effizienzgesichtspunkten sinnvollen Ergebnis, da es dafür sorgt, daß alle Ressourcen dem Verwendungszweck zufließen, in dem sie den höchsten Nutzen erbringen. Ich will damit sagen, daß letztlich der Eigenutz der Treibstoff einer kapitalisten Wirtschaft ist. Und dieses Prinzip hat sich in der Vergangenheit eher bewährt als andere. Insofern halten sich auch die Maximierer des shareholder-value an die Spielregeln. Was von diesen Regeln zu halten ist, ist eine andere Frage, die sich letztlich nur durch Werturteile beantworten läßt.
Was die Cohibas angeht, so habe ich sie mir zur gleichen Zeit abgewöhnt wie der Lider maximo, das ist doch nur noch was für Leute wie Clinton und Schröder. Aber ein Fläschchen ´47er Petrus... solang es nicht jeden Tag sein muß... ;o)

Gruß Müller2
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[1.2] lexus1234 antwortet auf Müller2
21.02.2007 17:58



Hallo,

ohne hier etwas schönreden zu wollen, ist das einfach die Funktionsweise eines globalisierten kapitalistischen Systems, auch wenn das den betroffenen Arbeitnehmern und ihren Familien natürlich keinen Deut weiter hilft.

Dem kann man wohl kaum widersprechen - aber nur weil es so ist, muß man ja nicht akzeptieren, daß es so bleibt!

Allerdings fängt die Sache wenn wir ehrlich sind schon viel früher an. Achtest Du, wenn Du Geld sparst, auf die Zinsen die die Bank Dir zahlt, oder darauf, wieviel Urlaubsgeld sie ihren Angestellten gibt? Und achtest Du beim Einkaufen darauf, ob Tante Emma genug fürs Alter zurücklegen kann oder nicht vielleicht doch eher auf die günstigen Preise bei Aldi?

Gegenfrage: Haben wir nicht schon auch vor dem pervertierten "shareholder value" auf diese Dinge geschaut, ohne daß es solche Auswüchse haben mußte? Und waren die Unternehmen vorher etwa weniger erfolgreich?

Die Maximierung des shareholder-value ist in einer viel größeren Dimension letztlich auch nichts anderes. Ein international tätiges Unternehmen das ihn nicht im Blick hat, wird über kurz oder lang scheitern.

Das ist eine kühne Hypothese. Gegenbeispiel: Bosch. Als Stiftung und GmbH in den aktiven Sektoren die Nummer 1.
Noch ein Beispiel? Bitte: BMW - zwar eine AG, aber mehrheitlich in Familienbesitz. Erfolgreich, weil die Quandts langfristig denken. Im Gegenteil stehen unternehmerisch geführte Unternehmen regelmäßig besser da als AG's. Auch Grohe stand vor den Heuschrecken gut da.

Wenn uns die Konsequenzen
der Marktwirtschaft nicht gefallen, dann muß man das Wirtschaftssystem eben ändern. Da uns die übrige Welt aber nicht den Gefallen tun wird, unserem Beispiel sofort zu folgen, erfordert dies dann eine staatliche Kontrolle des Außenhandels, des internationalen Kapitalverkehrs und damit letztlich auch des Reiseverkehrs.

Wieso das denn? Welchen Negativeffekt soll das denn haben, wenn vom Gewinn mehr im Unternehmen bleibt?

Und natürlich wäre es nicht nur nötig die
internationale Bewegung des Kapitals zu kontrollieren, sondern auch die des Humankapitals, also hochqualifizierter Arbeitskräfte. Ausreise dann nur noch für Rentner? Das hatten wir so ähnlich schon einmal.


Im Gegenteil: Würde die Leistung der Mitarbeiter vor allem in deutschen Unternehmen auch entsprechend der Gewinnsituation entlohnt, dann würden die high potentials scharenweise kommen!

Aber das Gegenteil ist der Fall. Spitzenleistung und -qualifikation wird nicht mehr bezahlt. Der shareholder staubt den Gewinn ab.

Gruß Müller2
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[1.2.1] Müller2 antwortet auf lexus1234
21.02.2007 18:16
Benutzer lexus1234 schrieb:



Hallo,

ohne hier etwas schönreden zu wollen, ist das einfach die Funktionsweise eines globalisierten kapitalistischen Systems,
auch wenn das den betroffenen Arbeitnehmern und ihren Familien natürlich keinen Deut weiter hilft.

Dem kann man wohl kaum widersprechen - aber nur weil es so ist, muß man ja nicht akzeptieren, daß es so bleibt!
>
Hallo,

ich warte gespannt auf kreative Gegenentwürfe zum kapitalistischen Wirtschaftsystem.Die letzten wurden wegen Mangel an Beteiligung abgesagt

Allerdings fängt die Sache wenn wir ehrlich sind schon viel früher an. Achtest Du, wenn Du Geld sparst, auf die Zinsen die die Bank Dir zahlt, oder darauf, wieviel Urlaubsgeld sie ihren Angestellten gibt? Und achtest Du beim Einkaufen darauf, ob Tante Emma genug fürs Alter zurücklegen kann oder nicht vielleicht doch eher auf die günstigen Preise bei Aldi?

Gegenfrage: Haben wir nicht schon auch vor dem pervertierten "shareholder value" auf diese Dinge geschaut, ohne daß es solche Auswüchse haben mußte? Und waren die Unternehmen vorher etwa weniger erfolgreich?

Das Problem ist, daß sich die Welt durch den Zusammenbruch des Ostblocks radikal verändert hat. Der angloamerikanische "Raubtierkapitalismus" hat sich gegenüber der Deutschland AG oder Nippon inc. durchgesetzt. Deshalb wird jetzt nach härteren Regeln gespielt, nicht mehr Fußball sondern American Football sozusagen.

Die Maximierung des shareholder-value ist in einer viel größeren Dimension letztlich auch nichts anderes. Ein international tätiges Unternehmen das ihn nicht im Blick hat,
wird über kurz oder lang scheitern.

Das ist eine kühne Hypothese. Gegenbeispiel: Bosch. Als Stiftung und GmbH in den aktiven Sektoren die Nummer 1. Noch ein Beispiel? Bitte: BMW - zwar eine AG, aber mehrheitlich in Familienbesitz. Erfolgreich, weil die Quandts langfristig denken. Im Gegenteil stehen unternehmerisch geführte Unternehmen regelmäßig besser da als AG's. Auch Grohe stand vor den Heuschrecken gut da.

Da hast Du natürlich recht, ich hätte mich hier stärker auf Kapitalgesellschaften beschränken sollen. Personengesellschaften bzw. von Einzelpersonen beherrschte Kapitalgesellschaften können sich natürlich unter Verzicht auf Rendite eine Zeit lang eine gewiße Philanthrophie leisten. Die Frage ist allerdings wie lange.

Wenn uns die Konsequenzen
der Marktwirtschaft nicht gefallen, dann muß man das Wirtschaftssystem eben ändern. Da uns die übrige Welt aber nicht den Gefallen tun wird, unserem Beispiel sofort zu folgen,
erfordert dies dann eine staatliche Kontrolle des Außenhandels, des internationalen Kapitalverkehrs und damit letztlich auch des Reiseverkehrs.

Wieso das denn? Welchen Negativeffekt soll das denn haben, wenn vom Gewinn mehr im Unternehmen bleibt?

Die Frage ist nicht, ob Gewinne im Unternehmen bleiben, sondern daß das Kapital dorthin fließt, wo es die höchste Rendite erzielt.

Und natürlich wäre es nicht nur nötig die
internationale Bewegung des Kapitals zu kontrollieren, sondern auch die des Humankapitals, also hochqualifizierter Arbeitskräfte. Ausreise dann nur noch für Rentner? Das hatten
wir so ähnlich schon einmal.


Im Gegenteil: Würde die Leistung der Mitarbeiter vor allem in deutschen Unternehmen auch entsprechend der Gewinnsituation entlohnt, dann würden die high potentials scharenweise kommen!

Bei Abfluß von Kapital sinkt i.d.R. die Grenzproduktivität der übrigen Faktoren und damit ihr realer Entlohnungssatz. Da gut ausgebildete Arbeitskräfte meist international durchaus mobil ist, würde dem Exodus des Kapitals der Exodus der Fachleute folgen.

Aber das Gegenteil ist der Fall. Spitzenleistung und -qualifikation wird nicht mehr bezahlt. Der shareholder staubt den Gewinn ab.

Doch das werden sie, leider immer weniger in Deutschland.

Gruß Müller2

Gruß Müller2