Gesetzlich erzwungen? Naja, der Staat als Held der Verbraucher?
Wer denn sonst? Wenn man den Verbraucherschutz den Unternehmen überläßt, kommt doch nur Murks heraus. Denen geht es ausschließlich um Profitmaximierung, koste es, was es wolle. Selbst "faire" Produkte bedienen dabei eine bestimmte Käuferschicht und verfolgen keineswegs uneigennützige Interessen (auch wenn fairer Kaffee und Bioprodukte an sich eine super Sache sind, keine Frage).
Die Politik sollte aus meiner Sicht die fähigsten Wirtschaftsexperten anwerben, die den Unternehmen das maximal mögliche Korsett anlegen, das gerade noch möglich ist - also das meiste an Umwelt- und Verbruacherschutz herausholt. Leider ist es aber oft so, daß Politiker keine realistischen Vorstellungen haben, was der Wirtschaft zumutbar ist (so wie in DE, wo manche Gesetze überzogen sind, andere hingegen völlig fehlen), oder aber noch schlimmer, daß die Politik korrupt ist (so wie in den USA, zum Thema Halliburton, Cheney, der Wiederaufbau von New Orleans und das Thema Umweltschutz sind ein einziges Desaster dort).
Als der Staat noch auf die Telekommunikation "geachtet" hat, hat ein Telefongespräch von München nach Hamburg noch günstige 0,60 DM pro Minute gekostet, jetzt kostet die Minute nahe zu nichts mehr!
Dazu muß man aber auch bedenken, daß der Staat nun fast kein Eigentum mehr hat. So gesehen waren die Bundespost-Telefongebühren immer auch ein Beitrag für das Gemeinwesen (wenn auch unter Abzug der Beamtenkosten und des Apparates), während die heutigen Gewinne ausschließlich der Privatwirtschaft zufließen. Neues Bildungsmaterial kann damit nicht mehr beschafft werden - logisch).
Hotline nur in der Warteschleife kostenlos? Das soll keine Schule machen! Die ganze Hotline sollte kostenlos sein, insbesondere für Sperr- und Störungsmeldungen!
Es gibt eine Handvoll Firmen, die eine kostenlose Rufnummer für derartige Störfälle anbietet. Leider ist dieser Trend rückläufig. Eine Frechheit sind überteuerte 0900-Servicenummern, an denen sich dann sog. No-Frills-Anbieter gesundstoßen wollen.
Welche Hotline von TK, IT Dienstanbietern ist denn in D gebührenpflichtig?
01805 greift immer mehr um sich. Auch das ist Betrug am Kunden. Die Bahn hat eine unverschämte Auskunft für unverschämte 60 Cent die Minute, gekoppelt an eine Sonderrufnummer. Die Deutsche Bank ist ebenfalls nur über eine seltsame Sonderrufnummer bezüglich des Mischsystems aus Sprachcomputer und Hotline erreichbar. T-Online hat 0800 fast komplett gekillt. Hansenet verlangt seit neuestem einen Flatpreis von 5,99 EUR für eine technische Nachfrage. 01212-UMS-Dienste sind etweder gar nicht erst erreichbar oder kosten ebenfalls etwa den Faktor zehn eines gewöhnlichen Ferngespräches. Persönliche Rufnummern haben sich nicht durchgesetzt, weil "persönlich" auch "extra teuer" heißt. AVM hat seine bisherigen lokalen Servicenummern auf 01805 umgestellt.
Ohne staaatliche Regulierung wären die Telefonpreise heute höher als vor dem Verkauf der Bundespost an geldgeile Privatleute.
Peggy