Benutzer GrößterNehmer schrieb:
Benutzer musikbox schrieb:
Die Aufgliederung in Spartenkanäle ist die zwangsläufige Entwicklung durch die Digitalisierung der
Fernsehlandschaft und durch geänderte Sehgewohnheiten der Fernsehzuschauer und Diversifikation der Medienlandschaft im Allgemeinen. Die Digitalisierung ist ja auch zwangsläufig nicht teuer, ganz im Gegenteil, die Digitalisierung ermöglicht auch Kostenreduzierungen. An dem Prinzip der Grundversorgung ändert sich nichts. Die Grundversorgung wird wesentlich komfortabler nutzbar sein und das ohne gravierende Gebührenerhöhungen.
Aber warum gibt es keine Gebührensenkungen? Natürlich ist die digitale Übertragung günstiger, aber warum muss man dann einfach mehr Kanäle anbieten, weil "noch Geld übrig war".
Darum geht es nicht. Es ist ja kein Geld "übrig", die Gebühreneinnahmen sind rückläufig.
Diese extreme Aufspaltung ist meiner Ansicht nach nicht mit geänderten Präferenzen der Zuschauer zu rechtfertigen. In meinem Satelliten-Receiver werden seitenweise ARD-xy und ZDF-xy-Kanäle angezeigt und beim Zappen sieht man, dass da oft auf mehreren dieser Kanäle das gleiche läuft. Und wenn es nicht gleichzeitig läuft, dann eben versetzt. Oder mehrere Sender unterscheiden sich nur für ein paar Stunden am Tag im Regionalprogramm, werden aber alle parallel über denselben Satelliten übertragen. Das ist nicht wirtschaftlich.
Das wird ja dadurch wirtschaftlich, das eine digitale Verbreitung mehrere Programme auf einem Kanal möglich ist. Dadurch wird das Programm auch vielfältiger.
Das ist Blödsinn! Es ist nur die logische Konsequenz, das auch die ÖR die Sehgewohnheiten an die technische Entwicklung anpassen. Dadurch wird natürlich die Gebührenerhebung immer komplexer. Deshalb befürworte ich auch die Medienpauschale pro Kopf; dadurch würde erheblich viel Bürokratie abgebaut werden.
Das ist genau richtig, was du geschrieben hast: die ÖR passen die Sehgewohnheiten an die technische Entwicklung an, anstatt die technische Entwicklung an den Sehgewohnheiten (Wünschen) der Zuschauer zu orientieren.
Die Sehgewohnheiten bestimmen aber nicht die ÖR, sondern die Fernsehzuschauer. Daraus ergibt sich auch zwangsläufig eine technische Anpassung an die Sehgewohnheiten.
Wer will den Handy-TV (und dafür auch bezahlen)?
Es bleibt ja eine zusätzliche Option, zu der man nicht gezwungen wird. Ob die ÖR daran teilnehmen oder nicht fällt kaum finanziell ins Gewicht, da die Programme ja ohnehin schon ausgestrahlt werden. Die Option auf mobiles Fernsehen finde ich spannend.
Und warum sollte ich mir die Fernsehsendungen der ÖR im Internet angucken? Das könnte ich doch auch im TV machen.
Richtig! Zukünftig stehen mehr Optionen zur Verfügung, was die Sache wesentlich komfortabler macht.
Wäre eine "Medienpauschale pro Kopf" nicht eine Pro-Kopf Steuer?
Was meinst Du genau?
Ich kann Deinen "Frust" in gewisser Weise nachvollziehen. Aber wie schon gesagt, finde ich es absolut in Ordnung, dass die Digitalisierung massiv durchgesetzt wird. Davon profitieren auch die Zuschauer der Privaten. Und die Gebühren steigen ja nicht ständig.
Digitalisierung ist ganz klar positiv, keine Frage. Das heißt aber nicht, dass man mehr Müll in den Äther kippen muss, nur weil da jetzt mehr Platz ist.
So, da wären wir ja dann mal beim Inhalt. Dass die ÖR angeblich "Müll" senden, ist nicht meine Meinung. Die ÖR (und auch die Privaten) machen ein wirklich gutes Fernsehprogramm und gerade das deutsche TV ist eines der besten Fernsehlandschaften, die es gibt. Und diese Qualität ist nur durch ein duales Rundfunksystem möglich.
Und auch nicht, dass man ihn auf immer mehr Plattformen übertragen muss.
Warum denn nicht? Wenn es effizienter und komfortabler ist, dann kann ich das nur begrüßen.
Internetradio würde ich ja noch gelte lassen, aber Internet-TV finde ich dann doch einen Schritt zu weit. Sollen die Privaten das doch machen, die müssen es ja auch selbst bezahlen. Und über Handy-TV braucht man ja nicht lange zu reden.
Internet-TV finde ich sehr wichtig! Endlich kann ich TV auch zeitversetzt und auch demnächst mobil sehen. Das ist die Zukunft und ein deutlicher Schub an Komfort.
Selbstverständlich arbeiten die ÖR wirtschaftlich. Auch hier wurden die Daumenschrauben angelegt. So muss z.B. die "Lindenstrasse" - vom WDR produziert - mit einem deutlich niedrigeren Budget als früher auskommen. Und darunter leidet die Qualität. Das der ÖR nicht nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten agiert, ist schlichtweg falsch. Durch die Zunahme gebührenbefreiter Menschen werden in Zukunft die Gebühreneinnahmen rückläufig sein, bzw. sogar einbrechen.
Ich meine mit "nicht wirtschaftlich" auch nicht, dass man zuviel Geld für die geschaffene Infrastruktur bezahlt, sondern dass einfach viel mehr gesendet wird, als der Zuschauer verlangt/möchte.
Der Content wird ja nicht unbedingt mehr. Diverse Produktionen werden (wie bei den Privaten) im häufigeren Abständen wiederholt. Der Zuschauer will ja nicht mehr konsumieren, sondern Medien mit mehr Komfort und an individuelle Sehgwohnheiten angepasst sehen, darum geht es.
Also zu viele Kanäle auf zu vielen Plattformen.
Das ist doch egal. Es gibt kein Zwang zum gucken. Die Kosten steigen nicht. Es wird für den Zuschauer komfortabler.
Muss man wirklich für jede noch so kleine Zielgruppe einen eigenen Sender gleichzeitig über Kabel analog/digital, Antenne analog/digital, Satellit analog/digital und noch im Internet haben?
Wen meinst Du mit "noch so kleine Zielgruppe"? Jede Zielgruppe ist wichtig, insbesondere unter dem Aspekt der Grundversorgung.
Warum sollte die EU sich darantrauen, wenn das duale Rundfunksystem doch so gewollt ist?
Ich hab nichts gegen das duale Rundfunksystem. Nur bin ich nicht bereit so viel Geld für etwas zu bezahlen, was ich nicht nutze.
"Viel" ist relativ. Ich finde die GEZ Gebühren verhältnismäßig niedrig, wenn man bedenkt, welches qualitative Niveau wir in unserer Fernsehlandschaft genießen dürfen.
Grundversorgung bedeutet für mich vor allem unabhängige Nachrichten. Hab auch nichts gegen Kultur und Unterhaltung.
Auch und gerade anspruchsvolle Kultur und Unterhaltung gehört zur Grundversorgung.
Meine Kritik habe ich oben ja schon formuliert. Verstehe zum Beispiel auch nicht, warum teure Filmrechte ersteigert werden, die neben der Primetime genauso wie bei den Privaten von Werbung unterbrochen wird. Warum soll man bei den ÖR für die gleiche Leistung was zahlen?
Was schreibst Du für einen Unsinn? Es gab im ZDF den Versuch Filme bereits um 19.25h zu starten, mit Werbung um kurz vor 20.00 Uhr. Grundsätzlich gilt aber: Bei den ÖR dürfen nach 20 Uhr keine Filme für Werbung unterbrochen werden. Und das ist auch gut so.
5EUR/Monat
Nicht finanzierbar! Eine Mediengebühr pro Kopf wäre mit 10 bis 12 EUR/Monat machbar.