Nationales Roaming wäre wirklich gut, aber auch nur unter folgenden Bedingungen:
* Man kann sich als Kunde selber in das gewünschte Netz einwählen, ohne
Beschränkungen. Eventuell kann der Netzbetreiber eine Anmeldung verlangen
(Call-by-Call mit Anmeldung), oder dafür besonders günstige Tarife anbieten.
* Für abgehende Gespräche gilt der Tarif des Roamingpartners für Roaming-Gäste.
Ein Interconnect-Entgelt ist gesetzlich verboten und fällt somit nicht an.
Der Roamingpartner kann nach seiner Wahl über die
Heimatnetzbetreiberrechnung oder mit eigener Rechnung abrechnen.
Für die Abrechnung über Heimatnetzbetreiberrechnung kann ein Entgelt
verlangt werden, welches in den Tarifen für Roaming bereits enthalten ist.
Die Preisliste für Roaming-Gäste muß im Internet veröffentlicht werden.
* Für ankommende Gespräche/SMS/MMS darf garnichts berechnet werden.
Dies muß durch gesetzliches Verbot geregelt sein und muß so sein,
um Kostenfallen für den Handynutzer auszuschließen.
Deswegen darf der Heimat-Netzbetreiber ja schließlich auch kein
Interconnect-Entgelt erheben. Der Roamingpartner hat somit nur die Kosten
durch die eigene Netzbelastung. Er kann aber dafür auch auf Gewinne durch
abgehende Telefonate hoffen.
* Die Dienste für das Einbuchen bzw. die Legitimation der SIM-Karte durch den
Heimatnetzbetreiber müssen kostenlos erfolgen (gesetzliche Vorschrift)
Das Ergebnis ist ein funktionierender Wettbewerb, der sich folgendermaßen regelt:
* Der eigene Netzbetreiber muß günstig sein, um möglichst viele Gesprächsminuten zu verkaufen.
* Die Konkurrenz muß günstig sein, um möglichst viele Gesprächsminuten zu verkaufen. Die Konkurrenz kann einfach durch Call-by-Call viele Kunden gewinnen.
* Jeder Netzbetreiber profitiert von einem guten Netzausbau, da er dann viele Gesprächsminuten 'ernten' kann. Wer nicht in ein gutes Netz investiert, bestraft sich selbst, da die Kunden dann im Konkurrenznetz telefonieren.
* Empfangene Gespräche belasten die Netze des ausgewählten Netzbetreibers und müssen in die Preiskalkulation mit einbezogen werden (Mischkalkulation)
* Der eigene Netzbetreiber kann keine Interconnect-Gebühren an die Konkurrenz weitergeben und umgekehrt auch nicht. Die Leistung für Interconnect für ankommende Gespräche wird somit quasi auf Gegenseitigkeit erbracht. Abgehende Gespräche im Konkurrenznetz werden direkt durch dessen Netzbetreiber vermittelt und nicht über den Heimatnetzbetreiber. Lediglich eine Prüfung der SIM-Karte auf Gültigkeit wird vom Heimatnetzbetreiber beim Einbuchen angefordert und die Informationen über Rufnummer und Gesprächsparameter (Rufnummernunterdrückung, etc) übermittelt. Eine Interconnect-Leistung für abgehende Gespräche wird somit nicht erbracht. Lediglich die Abrechnung für Gespräche kann der Netzbetreiber dem Heimatnetzbetreiber gegen Entgelt überlassen (z. B. für echtes Call-by-Call ohne Anmeldung).
* Die Kosten für Handy-Subventionen, das Erstellen von Rechnungen und Verwalten der Kundendaten müssen durch eine Grundgebühr oder einen Mindestumsatz eingeholt werden.
* Es wären weitere Dienste denkbar:
Ein T-Mobil-Kunde kann sich beispielsweise bei E-Plus anmelden und eine E-Plus-Rufnummer erhalten, unter der er zusätzlich zu seiner T-Mobil-Rufnummer erreichbar ist. Da beim Einbuchen der SIM-Karte in ein beliebiges Netz lediglich der Heimatnetzbetreiber (hier T-Mobil) informiert wird, wäre die E-Plus-Rufnummer jedoch nur erreichbar, wenn die SIM-Karte im E-Plus-Netz eingebucht ist. Dieses Feature wäre sinnvoll, wenn man damit teure Auslandsverbindungen umgehen könnte: Freunde aus dem Ausland können dann durch eine Anmeldung bei einem Netzbetreiber eine lokale deutsche Rufnummer erhalten, die bei während des Aufenthalts in Deutschland erreichbar ist. Dies dürfte vor allem für Mobilfunknutzer aus Asien/Afrika/Übersee, etc. interessant sein, wenn sich damit besonders teure Auslandsverbindungen und Roaming-Gebühren umgehen lassen.
Oder jemand, der sich bei O2 anmeldet, erhält eine Genion-Festnetznummer, die erreichbar ist, wenn man sich im O2-Netz aufhält.
Benutzer hansi schrieb:
Hallo!
Wie wär's mit nationalen Roaming? Da könnten die Anbieter den jeweils anderen Anbietern ihre Netze zur Verfügung stellen. Die Roamingnetze müssen dabei den anderen Netzen ihre Netze zu einem bestimmten Preis zur Verfügung stellen, das können zum Beispiel 0,25 ? je Minute netto sein (ähnlich IC-Gebühr). Da würden eben Kunden im nationalen Roaming für abgehende Gespräche einen Aufpreis von 0,29 ? (0,25 ? je Minute + MwSt.) zu ihrem Tarif bezahlen, ankommende Gespräche kosten dann eben 0,29 ? je Minute. Wer dringend überall erreichbar sein muß nimmt das sicher in Kauf. Bei SMS und Daten (UMTS, GPRS usw.) kann ähnlich verfahren werden.
Gruß Hans