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Das Märchen von den Traffic-Kosten


03.11.2003 10:40 - Gestartet von lexus1234
Ich habe es noch nie in einem Beitrag gelesen und wundere mich darüber: Immer werden die flatrate-Kosten mit den höheren Kosten für den Betreiber (also 1&1) begründet. Das ist ein Märchen! Kein Carrier zahlt für Traffic extra an seinen backbone-Betreiber. Das einzige, was bezahlt wird ist BANDBREITE, neben einigen konstanten Fixkosten. Eine Flatrate kostet den Betreiber also nichts extra, egal wieviel sie genutzt wird. Eng wird es nur, wenn viele Flatratenutzer die volle Bandbreite gleichzeitig nutzen. Die Preiskapriolen sind rein willkürlich.
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[1] Kai Petzke antwortet auf lexus1234
03.11.2003 12:29
Benutzer lexus1234 schrieb:
Immer werden die flatrate-Kosten mit den höheren Kosten für den Betreiber (also 1&1) begründet. ...
Das einzige, was bezahlt wird ist BANDBREITE ...

Dass die Abrechnung der Vorleistung gemäß maximal *genutzter* Bandbreite und nicht "pro Megabyte" erfolgt, ist richtig. Jedoch gilt: Je mehr Kunden gleichzeitig den DSL-Anschluss für umfangreiche Datentransfers nutzen, desto höher ist am Monatsende logischerweise die Peak-Bandbreite, die dann bezahlt werden muss. Folglich macht es für die Provider betriebswirtschaftlich schon Sinn, DSL-Poweruser zu sanktionieren.

Bei den jüngst eingeführten ZISP-Entgelten habe ich die Mathematik in einem Beitrag aufgedröselt gehabt - siehe https://www.teltarif.de/s/s11603.html

Eng wird es nur, wenn viele Flatratenutzer die volle Bandbreite gleichzeitig nutzen.

So ist es!


Jag
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[1.1] lexus1234 antwortet auf Kai Petzke
03.11.2003 13:21
Einverstanden mit der Antwort. Das "aber" kommt natürlich prompt:
Es macht demnach keinen Unterschied, ob bei gleicher maximaler Bandbreite (z.B. 768 kBit) eine flatrate genutzt wird oder ein Volumentarif, wenn die peak-Bandbreite ausschlaggebend ist. Vielmehr ist das Maximum dann abhängig von der Anzahl gleichzeitig surfender Teilnehmer und der Art der Nutzung.

Eigentlich ist die peak-Bandbreite ein Zufallsprodukt. Zugegebenermaßen ist allerdings die Wahrscheinlichkeit für eine höhere peak-Auslastung dann höher, wenn der Prozentsatz an flatrates in der Kundengruppe höher ist (mehr p2p downloads, eventuelle Netzwerknutzung). Ob das aber den großen preislichen Unterschied rechtfertigt?

Ich denke nicht. Ich vermisse auf dem deutschen Markt 256kBit flatrates mit oder ohne fixe IP. Zum Surfen oder auch p2p wäre das völlig ausreichend.
Telefonica in Spanien bietet genau das als Standardprodukt den Konsumenten an. Dort ist für den Preis vor allem die Bandbreite ausschlaggebend, nicht das Volumen...

Aus Sicht der Anbieter wiederum: Never touch a running system!

Benutzer Kai Petzke schrieb:
Benutzer lexus1234 schrieb:
Immer werden die flatrate-Kosten mit den höheren Kosten für den Betreiber (also 1&1) begründet. ...
Das einzige, was bezahlt wird ist BANDBREITE ...

Dass die Abrechnung der Vorleistung gemäß maximal *genutzter* Bandbreite und nicht "pro Megabyte" erfolgt, ist richtig. Jedoch gilt: Je mehr Kunden gleichzeitig den DSL-Anschluss für umfangreiche Datentransfers nutzen, desto höher ist am Monatsende logischerweise die Peak-Bandbreite, die dann bezahlt werden muss. Folglich macht es für die Provider betriebswirtschaftlich schon Sinn, DSL-Poweruser zu sanktionieren.

Bei den jüngst eingeführten ZISP-Entgelten habe ich die Mathematik in einem Beitrag aufgedröselt gehabt - siehe
https://www.teltarif.de/s/s11603.html

Eng wird es nur, wenn viele Flatratenutzer die volle Bandbreite gleichzeitig nutzen.

So ist es!


Jag
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[2] MartyK antwortet auf lexus1234
03.11.2003 20:08
Benutzer lexus1234 schrieb:
Ich habe es noch nie in einem Beitrag gelesen und wundere mich darüber: Immer werden die flatrate-Kosten mit den höheren Kosten für den Betreiber (also 1&1) begründet. Das ist ein Märchen! Kein Carrier zahlt für Traffic extra an seinen backbone-Betreiber. Das einzige, was bezahlt wird ist BANDBREITE, neben einigen konstanten Fixkosten. Eine Flatrate kostet den Betreiber also nichts extra, egal wieviel sie genutzt wird. Eng wird es nur, wenn viele Flatratenutzer die volle Bandbreite gleichzeitig nutzen. Die Preiskapriolen sind rein willkürlich.

Ja, natürlich sind die Traffic-Preise willkürlich - ist aber (inoffiziell) kein großes Geheimnis.

Martin