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'Handy muß zur Reparatur' trifft nicht zu


27.09.2003 11:04 - Gestartet von mungojerrie
Was man auch umdeuten kann in "Der Kunde muß die Unausgereiftheit der Geräte selber ausbügeln". Sicherlich ist das besser, als das Handy im Servicepunkt abzugeben und dann für eine Woche nicht wiederzusehen, aber warum gehen die Hersteller nur auf Modellvielfalt und nicht auch auf Kundenzufriedenheit?

Motorola hat mit mir jetzt einen Kunden verloren. Mein Timeport war sehr gut und ist immer noch im Betrieb. Der VVL-Nachfolger Accompli war dagegen so schlecht ausgereift (Softwarebugs, Farbe geht ab, Touchscreen muß häufig kalibriert werden etc.), dass ich mir nun ein Gerät eines anderen Herstellers gekauft habe.

Mungojerrie
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[1] Mr.Woolf antwortet auf mungojerrie
27.09.2003 11:43
Benutzer mungojerrie schrieb:
Was man auch umdeuten kann in 'Der Kunde muß die Unausgereiftheit der Geräte selber ausbügeln'. Sicherlich ist das besser, als das Handy im Servicepunkt abzugeben und dann für eine Woche nicht wiederzusehen...

Kauf ein Nokia, da bekommst Du in 5.000 Servicepoints in Deutschland sofort kostenlose Softwareupdates.

Das Problem mit Software betrifft aber inzwischen fast alle Hersteller. Bei Siemens kannst Du den Versionen 05, 06, 07, 09 und 10 nie trauen - bei Nokia ist alles vor 4.0 meist Mist.

Um so komplexer die Geräte werden, je pfuschiger ist die Software. Die Hersteller denken, die Kunden merken das nicht. Man bringt lieber ein neues Modell auf den Markt, was noch Macken hat und läßt den dummen Kunden testen, als daß man wartet.

Ganz unschuldig sind die Kunden aber nicht an dieser Situation. Für die meisten Dödel ist es wichtiger, daß ihr neues Handy super aktuell ist und ... features hat, als daß es ausgereift ist. Beim Test im Laden merkt man die Fehler ja auch nicht, aber man könnte mit einem Kauf ja auch noch warten und etwas Bewährtes kaufen. Aber genau das wollen die Handy-Junkies nicht - die Industrie verhält sich entsprechend. Marktwirtschaft eben. Mit diesen bekloppten Erstkäufern verdient man halt das meiste Geld.

Meine Meinung:
Man sollte sich erst ein technisches Gerät kaufen, wenn sich dieses Modell bewährt hat, die Kinderkrankheiten entfernt wurden und der Preis gesunken ist. Wer sofort bei Markstart das Neueste haben will, sollte sich dann auch nicht über die Macken einer Nullserie beschweren. Und wer sich die Nullserie eines Autos kauft, ist noch blöder!
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[1.1] FirstWhitetiger antwortet auf Mr.Woolf
01.10.2003 18:39
ähm... und zum Beispiel im PC-Sektor ist das natürlich anders...

ich erinnere da nur mal an die Service Packs von Microsoft...

ich hatte sogar mal ein Spiel, das auf der Packung mit Netzwerkfähigkeit verkauft wurde, aber erst über ein Onlineupdate dazu Fähig wurde...
und warum? weil das Spiel so schneller in die Produktion gehen konnte...
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[] Mr.Woolf antwortet auf
27.09.2003 12:04
Benutzer rabe schrieb:
Z.B. Siemens bietet für bestimmte Modelle 'Self-Upgrades' an, die der Kunde zu Hause selbst durchführen kann.

Aber nur beim S45 und auch dabei ist die Firmware nicht aktuell, die man auf der Siemens-Homepage findet.
Der Service beim Softwareupdate ist bei Siemens eine Katastrophe. Man muss immer das Gerät einsenden und wartet tagelang auf die Rücksendung. Wegen einem Softwareupdate tauscht Siemens nämlich nicht mehr aus und selbst wenn: Alle Daten sind dann weg. Und die wenigen autorisierten Vor-Ort Servicepartner sind halt oft weit entfernt.

Zum Glück kann man fast alle Siemens-Handys mit illegal aus dem Internet geladenen Dateien selbst flashen. Anfänglich fand das Siemens überhaupt nicht gut. Inzwischen dulden sie es wohl, weil es ihnen viel Arbeit und Kosten spart. Ohne diese Möglichkeit wäre allerdings die Beliebtheit deutlich schlechter und Siemens würde noch weniger Handys verkaufen.
Der Siemens-Service wird doch nur deshalb von vielen als gut angesehen, weil man ihn als technisch versierter Kunde selten braucht bzw. sein Schwimmbad-Handy per Kurier ausgetauscht bekommt. „Seriöse“ -aber technisch unbedarfte- Kunden werden dieses Konzept sicher nicht so toll finden wie wir. Welcher Geschäftsmann will schon sein Handy wegen einem Softwareupdate wochenlang einschicken, auf sein Adressbuch (Terminkalender...) verzichten und es evtl. auch loswerden. Von der Datensicherheit mal ganz abgesehen.

Ergo: Die Hersteller müssen noch viel verändern, bis die Kunden den Service gut finden können. Ein idealer Service würde folgendes komplett beinhalten:
- Austauschservice per Kurier (wie Siemens) oder wahlweise
- Reparatur im Servicepoint um die Ecke (mit Datensicherung!)
- eine einfache Software, die ALLE Daten aus dem Handy ausliest und diese danach in ein anderes Gerät identisch wieder einspielt (so was wie Nokias 'BackupRestore' z.B.)
- Softwareupdates per Datenkabel offiziell
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[1] FirstWhitetiger antwortet auf Mr.Woolf
01.10.2003 18:47
Benutzer Mr.Woolf schrieb:

- Softwareupdates per Datenkabel offiziell

Damit dann irgendwelche ******* die Hotlines überfluten;
- "mein Handy ist beim Update kaputt gegangen"
- "Oh, was ist den passiert?"
- "es hat so lange gedauert, da dachte ich das Updateprogramm wäre abgesürtzt und ich habe meinen PC neugestartet

Ein Flash geht nur einmal daneben!