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Holt Paybox nach Deutschland zurueck


15.05.2003 19:42 - Gestartet von hrgajek
Hallo,

Paybox koennte auch in Deutschland ein Erfolg werden, wenn T-Mobile, Vodafone, E+ oder o2 über ihren Schatten springen würden.

Ich habe zwischenzeitlich einige mobile Bezahlsysteme getestet, das ist der gespielte Witz. Bei D1 kann ich nur über WAP auf der T-Mobile-WAP-Homepage einkaufen, bei D2 gehen nur Kleinstbeträge, bei E+ wäre mir nichts bekannt und o2 hat noch zu VIAG-Zeiten sein "m-payment" (das übrigens tadellos funktionierte) eingestellt :-(

Freie / übergreifende mobile Bezahlsysteme gibts so gut wie kaum oder sie kennt kener.

Mal sehen, wie lange es dauert, bis D1 und D2 als Marktführer sich ein Beispiel an A1 (Tochter von Telekom Austria) nehmen.

73 & 55 (Gruß)

Henning Gajek
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[1] mungojerrie antwortet auf hrgajek
15.05.2003 20:03
Hallo,

ich will mal die Gegenthese aufstellen: ist Deutschland für das Bezahlen via Handy geeignet?

Das Problem bei Paybox dürfte wohl etwas größer gewesen sein. Die Jahresgebühren waren zwar nicht sehr hoch, aber welchen relativen Mehrnutzen hatte der Kunde davon? Eigentlich keinen oder nur einen geringen. Paybox war wohl das ideale Mittel für sichere Bestellvorgänge im Internet, da Zahlungsdaten und PIN auf unterschiedlichen, getrennten Medien erfolgte. Selbst wenn jemand den Computer geknackt hatte, konnte er ohne PIN mit der Handynummer nichts anfangen.

Aber was gab es mehr? Eine Cola mit dem Handy bezahlen? Erst den Automaten anrufen, dann auf eine Bestätigung warten, dann eine PIN eintippen? Durch die Benutzung eines Eurostücks oder einer Geldkarte geht es schlicht schneller. Auch beim Thema Parken: in einigen Parkhäusern kann man seine Kreditkarte oder seine ec-Karte mehr oder weniger direkt zum Parken nutzen - wozu das Handy benutzen?

Das aktuelle m-payment dürfte wohl die Premium-SMS werden, aus dem einfachen Grund, die Deutschen haben das in jahrelanger Arbeit sich angewöhnt. Simsen ist cool, bei uns leben ganze Industrien davon. Aber der entscheidene Vorteil: es geht schlicht schneller. Ich tippe z.B. eine SMS mit dem Inhalt "Fahrschein U-Bahn" und erhalte per SMS ein Ticket - Pilotversuche gab es schon. Das ist simpel und funktioniert erstaunlicherweise inzwischen auch mit den meisten Netzen.

Von daher denke ich, daß die Deutschen für die kompliziertere Payboxmethode nicht geeignet sind, eher aber für die "schnelle SMS Methode". Wir sind einfach zu träge, "kompliziertere" Systeme zu erlernen oder uns näher einzuarbeizen und womöglich zusätzliche Verträge abzuschließen. Das sind Hindernisse, die IMHO Paybox im Weg standen - von den sturen Netzbetreibern mal abzusehen.

Es wird sich wohl zeigen, wie es in Zukunft weitergeht, womöglich wird mit UMTS irgend ein Bezahlsystem kommen, es wird sich zeigen. Vielleicht können einfachere Systeme (z.B. das erwähnte Handy irgendwo kurz "dranhalten" zum bezahlen) etwas verändern.

In diesem Sinne

Mungojerrie
*der auch mal Payboxkunde war*
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[1.1] fruli antwortet auf mungojerrie
15.05.2003 21:15
Benutzer mungojerrie schrieb:
Hallo,

ich will mal die Gegenthese aufstellen: ist Deutschland für das Bezahlen via Handy geeignet?

Das Problem bei Paybox dürfte wohl etwas größer gewesen sein. Die Jahresgebühren waren zwar nicht sehr hoch, aber welchen relativen Mehrnutzen hatte der Kunde davon? Eigentlich keinen oder nur einen geringen. Paybox war wohl das ideale Mittel für sichere Bestellvorgänge im Internet,

Das ist nur ein geringer Mehrnutzen?

Zudem hast du einen weiteren Mehrnutzen -für mich einen sehr gewichtigen- unterschlagen:

mit Paybox konnte man von jedem Computer aus (und zuletzt auch von seinem imode-Handy aus) sicher mobil Geld auf jedes deutsche Bank-Konto überweisen - und das Geld war meist schon am nächsten Tag auf dem Konto des Zahlungsempfängers.

Online-Banking-Überweisungen mit PIN/TAN-Gefummele (natuerlich nur vom eigenen sicheren Rechner zuhause aus wegen PIN/TAN-keylogging/Viren, etc, von wegen mobil) ist dagegen nur ein lächerlicher Abklatsch.

So long.
fruli
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[1.1.1] mungojerrie antwortet auf fruli
15.05.2003 21:48
Hallo,

dieses Überweisungsfeature habe ich auch eine Weile lang genutzt. Am Anfang war es sogar meine Hauptanwendung von Paybox. Allerdings ist es kein spezieller Mehrnutzen von Paybox, da Telefonbanking das gleiche auch ermöglicht, zugegeben, vielleicht nicht so perfekt, da ich Rechtschreibefehler im Verwendungszweck nicht sehen kann. Fast jede Kreditkarte, fast jedes Girokonto bieten Telefonbanking an, Paybox bot also in diesem Sinne nicht "mehr" fürs Geld.

Bei der Internetbezahlung muß man auch folgendes einkalkulieren: wieviele Leute verstehen ganz konkret, warum dieses Verfahren sicherer ist? Den Leuten ist es zu kompliziert - ich möchte sagen leider - denn ein einfacheres, gleich sicheres Verfahren, gibt es wohl nicht.

Mungojerrie
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[1.1.1.1] fruli antwortet auf mungojerrie
15.05.2003 23:33
Benutzer mungojerrie schrieb:

Fast jede Kreditkarte, fast jedes Girokonto bieten Telefonbanking

i.d.R. mit 0180x und deshalb für einen Teltarif-Leser inakzeptabel teuer, besonders von unterwegs (Handy/T-Zelle/Ausland)

Den Leuten ist es zu kompliziert

kompliziert?

a) Handynummer bzw. anonymisiertes Paybox-Alias zur Bezahlung angeben
b) Paybox-Ruf am Handy annehmen
c) PIN-Eingabe am Handy zur Bestätigung

ist kompliziert?

doppelte Sicherheit durch doppelte PIN:
a) Handy-PIN
b) Paybox-PIN
kein gutes Argument?

So long.
fruli
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[1.1.1.1.1] andre74 antwortet auf fruli
16.05.2003 09:06
Ich trauer Paybox wirklich nach. Paybox ist die komfortabelste und sicherste Methode zu bezahlen.

Selbst Kleinstbeträge

Schade daß Paybox so nieder gemacht wurde. Ich wäre auch bereit eine höhere jährliche Grundgebühr zu bezahlen.

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[1.1.1.1.2] priwinn antwortet auf fruli
16.05.2003 09:58
Moinsen!

Benutzer fruli schrieb:

i.d.R. mit 0180x und deshalb für einen Teltarif-Leser inakzeptabel teuer, besonders von unterwegs
(Handy/T-Zelle/Ausland)

Also meine Bank hat ne 069-Festnetz-Nummer: Mobile Überweisungen sind also mit E-Plus-Prof. Jubi für 3 ct/min das Gegenteil von teuer. Und da ich keine Kontoführungs- / Überweisungsgebühren zahle, ist das sicher billiger als die Paybox-Überweisung, die ich auch interessant fand, aber mit 25ct einfach zu teuer im Vergleich zu ner Banküberweisung war.

Den Leuten ist es zu kompliziert

kompliziert?

a) Handynummer bzw. anonymisiertes Paybox-Alias zur Bezahlung angeben
b) Paybox-Ruf am Handy annehmen
c) PIN-Eingabe am Handy zur Bestätigung

trifft ja nur beim m-payment zu, bei der Überweisung ist beides fast gleich bis auf die Eingabe der eigenen Konto-/Kundennummer.

doppelte Sicherheit durch doppelte PIN:
a) Handy-PIN
b) Paybox-PIN
kein gutes Argument?

Habe ich im Vorgänger-Beitrag nicht gelesen. Aber sicher bedeuteutet doppelte PIN in Gewisser Hinsicht auch "doppelte Sicherheit": Hat man eine PIN 'rausgefunden, kann man noch nicht ans andere System ran. Ob das allerdings ein Vorteil bringt, ist fraglich, denn:
1. Reicht es mir ja, wenn ich ein System leerräumen kann und
2. Würde ich nur ein m-Payment-System missbrauchen, denn wer ist schon so blöd, ein fremdes Konto per Überweisung auf sein eigenes zu berauben? *fg* Dazu bräuchte ich allerdings auch das Fremde Handy (Doppelte Sicherheit durch "Wissen" und "Besitzen")

Diese ganze Doppelte-PIN-Diskussion ist sowieso obsolet, denn die meisten werden wohl so faul sein, die PINs anzugleichen (soweit ich weiß, konnte man die Paybox-PIN ändern) und wenn man die "eine" PIN eines Menschen hat und sich irgendwie das Handy krallt, kann man eh alles auf dessen Kosten: Payboxen, Telefonkanking, Telefonieren, ... ...

In dem Sinne,
Pri
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[1.1.1.1.2.1] mungojerrie antwortet auf priwinn
16.05.2003 17:10
Benutzer priwinn schrieb:
Diese ganze Doppelte-PIN-Diskussion ist sowieso obsolet, denn die meisten werden wohl so faul sein, die PINs anzugleichen (soweit ich weiß, konnte man die Paybox-PIN ändern) und wenn man die "eine" PIN eines Menschen hat und sich irgendwie das Handy krallt, kann man eh alles auf dessen Kosten: Payboxen, Telefonkanking, Telefonieren, ... ...

Du sprichst mir aus der Seele. Teilweise ist es ja sogar noch schlimmer. Im Handyladen fällt eigentlich immer die Frage, ob der Kunde die PIN seiner Karte überhaupt kenne, bevor z.B. ein neuer Akku eingesetzt wird... Die Leute sind zu faul sich diese Sachen zu merken. In Geschäften wird inzwischen ja auch Kredit- ec-Karte + Unterschrift akzeptiert, die Chance, dass die Leute ihre PIN nicht draufhaben, ist viel zu hoch.

Mungojerrie
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[2] ckcologne antwortet auf hrgajek
16.05.2003 12:27
Also ich finde es auch sehr schade, dass paybox hierzulande nicht mehr aktiv ist. Gerade für Internet-Geschäfte gab es kein sichereres Verfahren. Aber auch für andere bargeldlose Geschäfte sicher eine Alternative.
Zgegebenermaßen habe ich aber Paybox selbst sehr selten genutzt. Aber warum? Ganz einfach: Die Unternehmen, bei denen man hierüber bezahlen konnte, konnte man an einer Hand abzählen.
Und was nützt mir dann das praktischste, unkomplizierteste, sicherste Verfahren, wenn ich es bei 99,8% meiner Käufe nicht einsetzen kann? Ich denke, alle Verfahren werden scheitern, wenn man den Hebel und die Überzeugungsarbeit nicht in erster Linie bei den Akzeptanzstellen ansetzt.