Digital Radio

Landesmedienanstalten halten an DAB+-Ausschreibung fest

Nationales Paket soll Platz für bundesweite Privatradios bieten
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Eigentlich sah es so aus, als ob in diesem Jahr der digital-terrestrische Hörfunk im DAB-Modus in Deutschland endgültig zu Grabe getragen wurde. Um so mehr überraschte jetzt die Thüringer Landesmedienanstalt (TLM) mit der Ankündigung, das die Landesmedienanstalten weiter an der Einführung von DAB+ sowie der Ausschreibung entsprechender Kapazitäten festhalten wollen. Auch die TLM hat beschlossen, sich aktiv an der Einführung von DAB+ zu beteiligen. Neben einem gemeinsamen bundesweiten Programmangebot sei vorgesehen, Frequenzbedarf für landesweite Programme anzumelden und zur Ausschreibung zu bringen, so die Medienanstalt.

Wer sich jedoch nach dem Rückzug der großen, im Verband VPRT organisierten Privatsender noch auf die DAB+-Kapazitäten bewerben will, bleibt offen. Eventuell hoffen die Landesmedienanstalten darauf, dass unabhängig vom VPRT-Beschluss einige Privatsender eigenständig Bewerbungen einreichen oder generell während der Ausschreibungs-Phase ein Umdenken in den Köpfen entsteht. Die Medienwächter wollen die Kapazitäten ausschreiben sobald die Bundesnetzagentur einen Netzbetreiber ernannt hat.

Drei Programmplätze im neuen bundesweiten Ensemble sind dem Deutschlandradio vorbehalten. Doch auch hier hat man vor kurzem den Rückzug aus der DAB-Technik zum Jahresende 2009 beschlossen, so dass diese Kapazitäten erst einmal ungenutzt bleiben - zumindest so lange die Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) keine Gebührengelder mehr für das digitale Radio ausschütten will.

Mehr Power für DAB in Bayern

Unbeirrt festhalten an der Einführung von DAB will man in Bayern. Hier wurde das landesweite Sendernetz weiter optimiert. Durch Leistungserhöhungen an den Standorten Wendelstein, Brotjacklriegel, Hoher Bogen, Gelbelsee und Pfaffenberg konnten die Empfangseigenschaften von Digital Radio sowohl im mobilen Bereich als auch in Gebäuden erneut verbessert werden, teilt der Betreiber Bayern Digital Radio mit.