Ausspioniert

Unternehmen befürchten Industriespionage mit Blackberry

Zeitschrift "Capital" berichtet von rückläufiger Nutzung
Von Steffen Herget mit Material von dpa

Viele Manager wollen auf den Blackberry als Arbeitsmittel nicht mehr verzichten - viele Arbeitgeber jedoch sehen die Geräte zunehmend kritisch, berichtet das Magazin Capital. Aus Angst vor Wirtschaftsspionage schränkten jetzt immer mehr Unternehmen die Nutzung ein: "Der Einsatz der Blackberrys in sensiblen Bereichen ist rückläufig", zitiert die in Hamburg erscheinende Zeitschrift in ihrer übermorgen erscheinenden Ausgabe den Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft für Sicherheit der Wirtschaft (ASW), Berthold Stoppelkamp. In der Autoindustrie seien die beliebten Smartphones bereits seit einiger Zeit nur noch eingeschränkt im Einsatz, nun denke auch der Industriekonzern Evonik über ein Verbot in sensiblen Bereichen nach.

Hintergrund sei, dass alle Blackberry-Daten über einen Server in London laufen. Dort haben nach "Capital"-Angaben Geheimdienste eine gesetzlich legitimierte Handhabe, "auch auf geschützte IT-Infrastrukturen zuzugreifen". Gewarnt wird auch vom Verfassungsschutz, der Unternehmen bereits seit geraumer Zeit von der Verwendung der Smartphones von Hersteller RIM abrät. Auch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) hatte bereits im Jahr 2005 in einem internen Bericht vor der unsicheren Technik und den Gefahren durch Industriespione gewarnt.