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Aufgeräumter Schreibtisch: Sydatec Personal Desktop im Test auf dem Netbook

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Moblin und Ubuntu Remix sind nicht nur kostenlos und laufen zuverlässig, sondern machen auch dank ihrer angepassten Benutzeroberflächen und Widgets eine gute Figur auf Netbooks. Kein Wunder, dass die Entwickler von Microsoft wahrscheinlich auch an einer angepassten GUI für den XP-Nachfolger Windows 7 arbeiten. Den Redmondern ist das Softwareunternehmen Sydatec offenbar zuvorkommen. Mit seiner Software "Personal Desktop Version 3" verspricht es, den Windows-Desktop in eine vielseitige und übersichtliche Arbeitsumgebung zu verwandeln.

Wir machten deshalb die Probe auf Exempel und schauten, wie ein Medion Akoya E1212 mit der Anwendung zurechtkommt. Angetrieben wird das 10-Zoll-Netbooks mit der N270 Atom CPU von Intel und verfügt über 1.024 MB-RAM. Das ist die Ausstattung, die auch die meisten anderen handelsüblichen Netbooks bieten.

Die Installation lief problemlos und nach wenigen Klicks wurden wir mit dem ersten Blick auf den Personal Desktop belohnt. Statt des gewohnten Hintergrundbildes ziert dann eine Slideshow mit Fischen das Display. Die kann man mögen, muss man aber nicht. Stattdessen bietet es sich an, die Bildleiste mit den eigenen Lieblingsfotos zu füllen.

Unter der Slideshow ist der eigentliche Desktopbereich zu finden. Im Unterschied zum XP-Desktop wurde dieser zugunsten der sogenannten "Toolarea" deutlich geschrumpft. Dort können in bis zu sechs Spalten Widgets angezeigt werden. Auf diese Weise können auf den Desktop zum Beispiel Outlookkontakte, Notizen, Termine, Systeminformationen, ein MP3-Player, der E-Mailposteingang, Wetterdaten oder RSS-Feeds eingebunden werden. Außerdem können Verknüpfungen zu Programmen erstellt werden. Doch sind mehr als 13 Links abgelegt, wird es sehr voll auf dem Bildschirm.

So bleibt festzustellen: Auf dem Netbook werden weder Widgets noch der Desktopbereich optimal dargestellt, da Sydatec die Software für eine Mindestauflösung von 1600 x 1200 Pixel ausgelegt hat. Um alle Informationen zu überblicken, ist daher oft lästiges Scrollen unumgänglich.

Auch wenn der Personal Desktop ansonsten recht gut funktioniert, ist der Einsatz auf dem Netbook im Moment aber nur bedingt empfehlenswert, denn die Optik und die zusätzlichen Features zehren gut von den wertvollen Systemressourcen. Im Test lag die CPU-Auslastung bei bis zu 42 Prozent.

Zum Ausprobieren steht eine eingeschränkte, 14-tägige Testversion auf der Homepage von Sydatec zum Download bereit. Wer die Software weiternutzen möchte, muss knapp 27 Euro für günstigste Version "Personal Desktop v3 Home" berappen – und das, ohne alle Widgets nutzen zu können. Für knapp 47 Euro ist die "Personal Desktop v3 Business"-Version und für stolze 67 Euro die Version "Personal Desktop v3 Premium" zu haben.

Fazit zum Sydatec Personal Desktop

Der Personal Desktop ist keine Software für Netbooks. Das wird Sydatec in absehbarer Zeit auch nicht ändern. Eine angepasste Version für Netbooks stellen die Entwickler nicht in Aussicht. So muss man sich damit begnügen, selbst Hand anzulegen und den Desktop mit kostenlosen Widgets anzupassen - soweit das eben möglich ist.