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debitel-Betriebsrat befürchtet: freenet will debitel "plattmachen"

Mitarbeiter fordern Unterstützung durch die Politik
Von dpa / Marc Kessler

Die Belegschaft des Telekommunikations-Unternehmens debitel in Stuttgart hat heute auf einer Betriebsversammlung gegen die geplante Stellenstreichung durch den neuen debitel-Besitzer freenet protestiert. Die freenet AG hatte Ende November angekündigt, bei debitel zusätzlich rund 300 Vollzeitstellen zu streichen. Derzeit arbeiten dort nach Angaben des Betriebsratsvorsitzenden Wolfgang Höhne noch 700 Beschäftigte. Nach den Plänen von freenet sollen in Stuttgart schließlich nur noch 120 debitel-Stellen übrig bleiben.

Der Betriebsratschef kündigte heute ein eigenes Gutachten an. "debitel Stuttgart ist überlebensfähig, und das mit Gewinn", sagte Höhne. Er fügte hinzu: "Wir brauchen die Unterstützung der Politik. Wir befürchten, dass freenet debitel plattmachen will."

freenet hatte debitel im Sommer nach einem langen und zähen Machtkampf gegen den Willen der eigenen Großaktionäre Drillisch und United Internet gekauft. Freenet-Chef Eckhard Spoerr hatte daraufhin auch den Chefsessel bei debitel übernommen. Er will den Mobilfunk und vor allem das mobile Internet zum Kerngeschäftsfeld des neuen freenet-Konzerns entwickeln. Das DSL-Geschäft soll dagegen verkauft werden.