Datenklau

Dieb der 17 000 Kontodaten stellt sich der Polizei

"Ich habe sie drei Mal verkauft", sagt der mutmaßliche Täter
Von AFP / Marc Kessler

Im Skandal um die unerlaubte Weitergabe von Kontodaten tausender Verbraucher hat sich der mutmaßliche Daten-Dieb der Polizei gestellt. Der Mann habe bei der Polizei in Hannover eine Aussage gemacht, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Mönchengladbach am Freitag.

Nach einem Bericht der Bild-Zeitung hatte der Mann zwölf Jahre lang im Geschäft mit Telefonwerbung gearbeitet. Vor zwei Jahren habe er Kundendaten der Süddeutschen Klassenlotterie auf CD gebrannt. "Es waren bis zu 2,5 Millionen Datensätze - ich habe sie drei Mal verkauft", zitiert die Zeitung den mutmaßlichen Dieb. Aus den Daten seien dann die 17 000 Datensätze samt Kontoverbindungen gefiltert worden.

Den Skandal ins Rollen gebracht hatte eine CD mit persönlichen Informationen wie Namen, Adressen, Telefonnummern und Kontonummern von rund 17 000 Bundesbürgern. Der Datenträger war der Verbraucherzentrale Schleswig-Holstein am Montag zugespielt worden. Die CD-ROM steht demnach in Zusammenhang mit Werbeanrufen eines Glücksspielanbieters und illegalen Kontoabbuchungen bei Verbrauchern in den vergangenen Wochen. Entsprechende Beschwerden hatten sich zuletzt bei Verbraucherzentralen im gesamten Bundesgebiet gehäuft.