Praxis

Mit vistream-Karte unterwegs

Erste Erfahrungen mit den neuen Reise-Discountkarten
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Anfang Oktober hat mit igge & ko der erste Anbieter im vistream-Netz seine Vermarktung aufgenommen. Dabei handelt es sich um einen ganz normalen Vertragstarif mit der Besonderheit, dass das Angebot nur regional in Schleswig-Holstein vermarktet und der Tarif auf Kunden im nördlichsten deutschen Bundesland zugeschnitten ist.

Für Handyfans aus ganz Deutschland interessant sind dagegen drei der inzwischen vier Prepaid-Produkte auf der vistream-Plattform, die inzwischen ihre Vermarktung aufgenommen haben. sunsim, Che Mobil und Telesim ermöglichen vor allem im Ausland deutlich günstigere Tarife als herkömmliche deutsche Vertrags- und Prepaidkarten.

Wir wollten wissen, ob die neuen Anbieter das halten, was sie versprechen. Mit internationalen Prepaidkarten aus dem Ausland gab es in der Vergangenheit immer wieder Probleme bei der Erreichbarkeit. Guthaben-Nachladungen klappten nicht oder mit großer zeitlicher Verzögerung und angeforderte Callbacks, mit denen abgehende Gespräche aufgebaut werden müssen, kamen zum Teil nur unregelmäßig oder überhaupt nicht.

Funktionen bei sunsim, Che Mobil und Telesim identisch

sunsim war die erste der neuen Reise-Prepaids. Somit testeten wir vistream mit einer Karte dieses Unternehmens. Später zeigte sich, dass die Funktionen bei Che Mobil exakt identisch sind. Lediglich die Aktivierung verläuft bei den beiden Urlaubs-Discountern unterschiedlich. sunsim-Karten sind zu dem Zeitpunkt, wo sie der Kunde erhält, bereits aktiv. Pro forma muss die SIM aber dennoch online oder über die Kundenbetreuung registriert werden.

Che-Mobil-Karten funktionieren dagegen erst nach der Registrierung. Der Versuch, die SIM online anzumelden, schlug fehl. Auch die Kundenbetreuung hatte in unserem Fall keinen Zugriff auf die erforderlichen Datensätze und konnte daher nur eine manuelle Aktivierung veranlassen. Das dauerte einige Stunden.

Karte mit zwei IMSIs

Die vistream-SIM verfügt über eine Haupt-PIN. Gibt man diese ein, so kann man im SIM-Application-Toolkit-Menü (SAT) die Netzwahl auf "automatisch", "Deutschland" oder "Ausland" einstellen. Der Punkt "automatisch" taucht allerdings nicht bei allen Geräten auf. Teilweise entscheidet schon die Firmware-Version auf dem verwendeten Handy, ob der Menüpunkt verfügbar ist oder nicht.

Alternativ zur Umschaltung über das SAT-Menü kann auch durch die PIN-Eingabe festgelegt werden, ob man innerhalb Deutschlands oder im Ausland telefonieren möchte. Stellt man der Haupt-PIN die Zahl 1 voran, so werden die Einstellungen für das Heimatnetz aktiviert. Nimmt man die 2 vor der Haupt-PIN, so kann die Karte im Ausland genutzt werden.

In der Praxis verfügt eine vistream-Karte über zwei IMSIs. Bei den Inlands-Einstellungen gibt sich die SIM als vistream-Karte aus. Die Netzkennung lautet 262-16. Damit bucht sich die Karte aber ausschließlich in das E-Plus-Netz, dessen Sendemasten vistream verwendet, ein. Eigene Roamingabkommen hat vistream noch nicht. Im Ausland greift der virtuelle Netzbetreiber daher auf die Partnernetze von E-Plus zurück. Die zweite IMSI lautet somit 262-03. Hier ist die Nutzung des Heimatnetzes aber gesperrt. Einbuchversuche in Deutschland bleiben somit erfolglos.