Studie

Studie: Nachfrage nach Handy-Klingeltönen nimmt ab

Mobilfunkkunden tendieren langsam eher zu kompletten Musiktiteln
Von Björn Brodersen

Die Bereitschaft der deutschen Handybesitzer, mobile Musikdienste zu nutzen, hält sich offenbar in Grenzen. Laut einer Studie von M:Metrics [Link entfernt] luden hierzulande im vergangenen Juli nur 1,4 Prozent der Mobilfunkkunden komplette Songs auf ihr Handy herunter. Auch im Bereich der Klingeltöne erwarten die Marktforscher ein Nachlassen des Marktwachstums: Nur 6,6 Prozent der deutschen Mobilfunkkunden holten sich beispielsweise im selben Zeitraum einen Klingelton per Download aus dem Internet auf ihr Mobiltelefon. Auf dem Vormarsch seien dabei so genannte Ringback-Services, die die Möglichkeit bieten, Anrufern bis zum Abheben Musik vorzuspielen und damit das herkömmliche Freizeichen zu ersetzen.

Die Autoren der Studie sehen hohe Download- und Datenübertragungsgebühren sowie die Unterlegenheit vieler Handymodelle gegenüber Konkurrenz der reinen MP3-Player und Kopierschutzfragen als Haupthindernisse für eine breitere Nutzung der mobilen Musikdienste. Allerdings würden die Handys schon bald in einiger Hinsicht zu den MP3-Playern aufschließen, beispielsweise wiesen immer mehr Geräte einen großzügigen internen Speicher auf und auch die Kapazität von externen Speicherkarten nehme weiter zu. M:Metrics geht davon aus, dass die Mobilfunkkunden beide Gerätetypen ergänzend nutzen.

Mehr Kopfzerbrechen sollten Mobilfunkunternehmen jedoch die ermittelten Zahlen zum Interesse an Klingeltönen bereiten, heißt es in einer heutigen Mitteilung. "Anstelle von polyphonen Klingeltönen laden sich immer mehr Mobiltelefonbesitzer komplette Musiktitel auf ihr Handy. Ebenso gewinnen über Kurzwahlnummern angebotene Premium-SMS-Dienste als Instrument zur Verkaufsförderung zunehmend an Bedeutung", erläutert Paul Goode, Senior Analyst von M:Metrics Europa. Darüber hinaus stünde inzwischen ein breites Spektrum an Software-Tools und Diensten zur Verfügung, die es Handy-Besitzern ermöglichten, eigene Klingeltöne zu komponieren. Auf diese Entwicklungen müssten sich vor allem die Anbieter einstellen, die ausschließlich Klingeltöne verkaufen.